wohin heute: Hört mehr Liedermacher!
Lob mit begleitendem Namedropping ist immer eine höchst relative Sache: „Wenn das Leben ein Roadmovie ist, dann ist Tom Liwa der Wim Wenders unter den Troubadouren d’amour“, schwärmte also das WOM-Journal. Was hinterhältig gerade auch so gelesen werden kann, dass dieser Wenders eben einen Film über BAP abgeliefert hat. Und in diesen Sackbahnhof möchte man den Sänger (und einstmaligen Flowerpornoes-Vorstand) nun wirklich nicht abstellen. Den Wenders jedoch zur Zeit von „Alice in den Städten“, das könnte in Ordnung gehen: mit dem Schweifenden, dem Suchenden. Schon auch mit dem Grüblerischen, das gar nicht immer gleich als Verzweiflung ausgelegt werden muss. Ein wenig Nachdenken kann im Metier der Liedermacherei sowieso nicht von Schaden sein, und meinethalben darf man im Falle Liwa auch in all die anderen Klischeenäpfchen tappen und was von Empfindsamkeit murmeln, die in den Liedern zu hören sei. Von der manchmal stumm dasitzenden Trauerkloßigkeit und von der seltsamen Art von Heiterkeit, die sich einfach nicht auf die Schenkel klopfen will. Ja: Karneval ist vorbei. Jetzt kommt Tom Liwa. Ganz allein mit seiner Gitarre, in den Schokoladen. Und das gleich für zwei Tage, heute und am Freitag.
Schokoladen, heute 21 Uhr
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