: Höhere Todeszahl in Alexandria?
Kairo/Berlin (dpa/taz) - Die Zahl der Todesopfer bei der Explosion in einem Militärdepot mitten in einem Siedlungsgebiet bei Alexandria ist nach Angaben einer oppositionellen Tageszeitug höher, als offiziell genannt worden war. Wie die konservative Al Wafd am Mittwoch berichtete, sind insgesamt zehn Menschen durch giftige Gase gestorben, die am Montag entwichen. Die Zahl der toten Soldaten sei aber von den Behörden nicht erwähnt worden. Auch habe die Staatsanwaltschaft keine Untersuchungen über die Ursache des Unglücks begonnen, weil die Explosion in einem militärischen Gebiet geschah. Zunächst hatte es geheißen, die Toten und Verletzten seien Opfer einer „Rauchvergiftung“ geworden. Die staatlich kontrollierte Abendzeitung Al Masaa veröffentlichte am Mittwoch die Namen von neun zivilen Opfern, darunter zwei Frauen und ein Kind im Alter von zwei Jahren. Verletzt wurden nach offiziellen Angaben 410 Zivilisten und 35 Soldaten. Die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA hatte gemeldet, 2.050 Menschen seien mit Rauchvergiftungen in Kliniken eingeliefert worden. Nach Angaben eines Militärsprechers war die Explosion von „Übungsgranaten“ durch eine chemische Reaktion aufgrund schwerer und langanhaltender Regenfälle ausgelöst worden. Zuvor war von „Rauchgas“ die Rede gewesen, das zur Tarnung von Truppenbewegungen eingesetzt werde.
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