: Höchstlohn für Pressesprecher?
betr.: „Ländle wirbt Ländern die Lehrer ab“, taz vom 10. 2. 09
Der Berliner Senat inklusive des Regierenden Bürgermeisters ist nicht amüsiert! Tatsächlich! Weshalb aber erst jetzt? Die Umstände sind seit Jahren bekannt. Auch dass Qualität ihren Preis hat, gab der Regierende anlässlich der Vorstellung seines neuen Pressesprechers Richard Meng (November 2007) sowohl in der Abendschau des RBB als auch in der Tagespresse unumwunden zu. Ferner wies Herr Wowereit seinerzeit darauf hin, dass Berlin im bundesweiten Vergleich seine Staatsdiener zu den schlechtesten Bedingungen einstellte und sich zu diesen Bedingungen keine geeigneten Bewerber mehr finden ließen. Allerdings, so wurde von Wowereit weiter ausgeführt, machte der Charme der Hauptstadt die unterdurchschnittliche Bezahlung wieder wett.
Hier scheint der Regierungschef sich nun doch geirrt zu haben. Die zum Teil gravierenden Mängel am Arbeitsplatz Schule in Berlin möchte ich nicht weiter ausführen, sie dürften bekannt sein. Hinzu kommt, dass Dienstreisen wie Klassen- oder Oberstufenkursreisen selbstverständlich weitgehend auch noch von diesen unterdurchschnittlich bezahlten Pädagogen selbst finanziert werden dürfen. Das dürfte sowohl dem Pressesprecher als auch dem Regierenden Bürgermeister kaum in den Sinn kommen. Über die Qualität und den Sinn mancher Dienstreisen auf Regierungsebene wird ja oft und gern in der Presse genüsslich berichtet! Nun hilft wohl letztlich auch der Charme Berlins nicht mehr weiter, was die Pädagogenrekrutierung betrifft! Was aber hat es nun mit dem Gedanken auf sich, dass die Berliner SPD für die Lehrerschaft auf Bundesebene offensichtlich einen Höchstlohn durchsetzen möchte? Gilt das auch für Pressesprecher? Ich mutmaße einmal nein!
BRIGITTA DORSCHFELDT, Berlin