: Hin zu kostendeckenden Mieten
■ Aber keine 14 Mark pro Quadratmeter, sagt der stellvertretende Bauminister / Wohngeld geplant
Berlin (ap) - In der DDR sollen kostendeckende Mieten eingeführt und noch in diesem Jahr Eigentumswohnungen verkauft werden. Der stellvertretende Bauminister Joachim Zimmermann erklärte in der liberaldemokratischen Zeitung 'Der Morgen‘: „Daß eine kostendeckende Miete - eingebunden Wärme- und Wasserverbrauch - kommen wird, ist klar.“ Auf keinen Fall sollten jedoch bei einer Mietenneuregelung die sozial Schwachen benachteiligt werden: „Wir denken an die Zahlung von Wohnungsgeld.“ Zimmermann schränkte allerdings ein, gegenwärtig könne davon noch nicht die Rede sein. „Vorerst geht es um die bessere Auslastung des vorhandenen Wohnraums.“ Das bedeute spürbare Mietpreiserhöhungen für Zweitwohnungen und unterbelegten Wohnraum. Mit ersten Entscheidungen sei nach einer Bürgeraussprache zu rechnen, die derzeit vorbereitet werde.
Mutmaßungen über eine Anhebung der Quadratmeterpreise auf sieben bis 14 Mark wies Zimmermann damit zurück, daß das Vier- bis Fünffache der bisherigen Preise von 80 Pfennig bis 1,25 Mark kostendeckend sei. „Ob Veränderungen vor oder nach der Wahl - darüber muß man noch sehr klug befinden“, sagte Zimmermann. Die Reformpolitik sehe für 1990 jedoch bereits den Verkauf von Eigentumswohnungen vor.
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