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Himmlische Kunde: Die Sonne Nordkoreas strebt zum Mond

Foto: Mondklopsfoto: reuters

Heute jubiliert und frohlockt die ganze Welt: Der große, geliebte und führende Führer des vorbildlichen nordkoreanischen Reichs, die glänzende Juche-Sonne Kim Jong Un, hat dem kläglichen Rest des Universums einen weiteren unfehlbaren und weisen Beschluss kundgetan, wie wir untertänigsten An­beter Pjöngjangs gestern von der Nachrichtenagentur AP erfuhren. Die Klops gewordene Lotosblüte am Firmament der Demokratischen Volksrepublik Korea will sich in naher Zukunft von ihrer irdischen Mission einer himmlischen zuwenden: „Nordkorea strebt nach dem Mond“, zitiert die unwürdige Agentur dekadent-westlicher Provenienz den leuchtenden Hefekloß. „Innerhalb von zehn Jahren werde den Plänen zufolge die nordkoreanische Flagge auf dem Mond gehisst.“ Wo eine Flagge gehisst wird, bedarf es eines Helden, der dies vollzieht. Wer anders könnte das sein als unser über alles verehrter Vorsitzender des Komitees für Staatsangelegenheiten der DVRK? Und wie unermesslich unübertroffen wird unsere Freude sein, wenn Kim Jong Un höchstpersönlich sich selbst auf den Mond schießt!

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