: Hilfsaktion für Äthiopien geplatzt
New York/Nairobi (dpa/afp) - Die internationale Hungerhilfe für Äthiopien hat einen Rückschlag erlitten: Der UN-Ausschuß für Nahrungsmittelhilfe (WPF), der die Lieferung von Hilfsgütern an die etwa 4 Millionen vom Hungertod bedrohten Menschen in Nordäthiopien vorbereiten sollte, hat sich vorerst zurückgezogen. Ein technisches Team der UNO, das den Hafen Massawa inspizieren wollte, wurde von der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) nicht an Land gelassen. Das UNO -Team war am 14. Juli per Schiff aus Djibouti angereist und hatte vor der Küste auf die Einfahrgenehmigung gewartet. Diese Genehmigung wurde von der EPLF nicht erteilt. Der Hafen wurde seit seiner Einnahme durch die EPLF im Februar mehrmals von der äthiopischen Luftwaffe bombardiert.
UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar bedauerte „nachdrücklich“ die Haltung der EPLF und ließ erklären: „Die vorläufige Einstellung der Mission bedeutet, daß die vom Hunger geplagte und vom Krieg betroffene Bevölkerung Eritreas einer wichtigen humanitären Unterstützung beraubt ist“. Die UN-Mission war nach seinen Angaben ursprünglich von allen Bürgerkriegsparteien inklusive der EPLF gebilligt worden.
Die EPLF bestritt, daß es ein Einvernehmen über die Einreise der UN-Mitarbeiter gegeben hätte. „Sie weigerten sich, Nahrungsmittelhilfe mitzubringen“, erklärte ein Sprecher in London die Abfuhr an die UNO.
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