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Hilfe für Curanilahue

■ Selbstdarstellung des Chile-Projekts: Volksbildungszentrum

Curanilahue (“Steinige Furt“, aus der Sprache der Mapuche-Indianer) ist der zweitärmste Ort Chiles. Er liegt 650 km von der Hauptstadt Santiago entfernt im Zentrum des Kohlenreviers Arauco. Hier leben 40.000 Einwohner direkt oder indirekt vom Kohlenabbau. Aber da es mittlerweile billiger ist, Kohle zu importieren, ist die Stadt und die gesamte Region von der Schließung der Minen und der allgemeinen Arbeitslosigkeit bedroht. Um die verheerenden Folgen dieser bevorstehenden Entwicklung abzumildern, werden Pläne für die wirtschaftlichen Umstruckturierung und die Umschulung der Bergarbeiter diskutiert.

Armut und Hoffnungslosigkeit betreffen im besonderen die junge Generation (40 % haben keine Arbeit ). So entstand 1983 CADEP (“Centro Abierto de Educacion Popular“ = „Offenes Volksbildungszentrum“) als nichtstaatliche Institution, gegründet von dem Gemeindepfarrer und einzelnen Lehrern.

Unter der Schirmherrschaft der Katholischen Kirche hat sich CADEP die folgenden Ziele gesteckt:

1. Förderung der Selbstachtung der jungen Generation, um das Gefühl der Ohnmacht zu überwinden. Durch psychosoziale Arbeit sollen Alternativen zum Alkoholismus aufgezeigt und die Grundlagen für weitere Schritte gelegt werden.

2. Unterstützung von Aktivitäten der Frauen, um ihre Benachteiligung im sozialen Leben umzukehren in ein gesteigertes Bewußtsein ihrer Rechte.

3. Vermittlung beruflicher Qualifikation, um die Chancen von Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Seit seiner Gründung ist CADEP schwerpunktmäßig für die Verteidigung der Menschenrechte und die Pflege der Kultur eingetreten. Zahlreiche Kurse widmeten sich der Volkskultur, der Literatur, der Musik, der Sprache der Mapuches, und es wurde eine Zeitschrift herausgegeben, „El Pehuen, die den Namen der heimischen Araukarie trägt.

Wegen mangelnder Mittel konnten als berufsbildende Kurse bisher nur Näh- und Haarschneidekurse angeboten werden. Da diese Maßnahmen von den Jugendlichen sehr gut angenommen wurden, will CADEP sein Programm jetzt ausweiten. So wurden vor kurzem Tischler-, Schreiner-, und Klempnerkurse eingerichtet. Um diese Arbeit fortzuführen, fehlt es allerdings an Werkzeug und Materialien. Die Kosten für die Ausstattung der Werkstätten belaufen sich insgesamt auf 18 000 DM.

Deshalb wenden wir uns an Sie und bitten um ihre finanzielle Unterstützung für dieses Selbsthilfeprojekt. Dieses Vorhaben wird auch von dem Arbeitskreis Chile der Evangelischen Christusgemeinde in der Vahr (Bremen) unterstützt.

Wir bitten um Einzahlung auf das Konto: Arbeitskreis Chile der Christusgemeinde Vahr, Stichwort: Chile-Kohle, Konto Nr.1006632400, Bank für Gemeinwirtschaft, Bremen (BLZ 290 10 111). Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.

Für Interessierte, Gruppen, Veranstaltungen etc. verfügen wir über eine Diaserie zu diesem Projekt;

Kontaktadresse: A. Gonzalez, Vorstraße 7, 2800 Bremen 33, Tel.: 0421/232734.

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