■ Heute vor fünf Jahren: Tautropfen
„Wir stellen uns der Diskussion“, erklärten die SED-Bezirkschefs am 11. Oktober vor fünf Jahren. Dies wird zwar nicht vollständig eingelöst. Doch „die ersten Tautropfen sind selbstverständlich wichtiger als tausend Meter Packeis“, kommentiert Klaus Hartung in der taz vom 13. Oktober.
Es zeigt sich, daß es innerhalb der SED eine Fraktion gibt, die Reformen zumindest nicht abgeneigt ist: Dazu gehört Kurt Hager, ZK-Sekretär für Kultur und Wissenschaft. Als erstes SED-Mitglied äußert er sich in der Öffentlichkeit positiv zu den Reformbewegungen der DDR. Die nächste Aufgabe sei „eine präzise Konzeption für die Verwirklichung erforderlicher Erneuerungen der DDR“, verkündete Hager etwas umständlich. Dabei müsse auch die Bevölkerung miteinbezogen werden. Die Dialogbereitschaft wird im Westen allerdings mit stärkerem Beifall aufgenommen als in der DDR, wo die Befürchtung größer ist, daß das Gesprächsangebot unverbindlich sein könnte.
Die DDR-Berichterstattung bleibt weiterhin widersprüchlich. Die DemonstrantInnen werden abwechselnd als „Rowdies“ und als „Bürger mit ernsthaften Anliegen“ bezeichnet.
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