■ Heute vor fünf Jahren: Wer will, darf zurück
In Dresden gehen rund 50.000, in Karl- Marx-Stadt 5.000 Menschen für Reformen auf die Straße. Bischof Johannes Hempel stellt vor der Sächsischen Landeskirche den Führungsanspruch der SED in Frage. Erstmals wagt sich auch der Dresdener SED-Bezirkschef Hans Modrow mit reformerischen Tönen an die Öffentlichkeit: Auf einer Tagung der Dresdener SED fordert er den Dialog mit „allen Kräften“. Aus dem Außenministerium verlautet, alle DDR-Dissidenten dürften in ihr Land zurückkehren, wenn sie wollten. Die sowjetische Monatszeitschrift Sputnik wird wieder in die Postzeitungsliste der DDR aufgenommen. Sie war im November 1988 wegen ihrer Kritik am sozialistischen System von der Liste gestrichen worden. In Moskau wird mit Iwan Frolow ein Reformer der ersten Stunde zum neuen Chefredakteur der Prawda ernannt. Er löst Wiktor Afanasjew ab, der wegen seiner konservativen Haltung angegriffen worden war. Michail Gorbatschow nutzt die Gelegenheit, die Journalisten „zur Ordnung“ aufzurufen. Den Chefredakteur von Argumenty i Facty rügte er, weil dieser den Rücktritt Gorbatschows gefordert hatte.
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