■ Heute vor fünf Jahren: „Egon zeig dich!
In Neubrandenburg demonstrieren rund 20.000, in Jena 5.000 Menschen. Auch in Greifswald, Halberstadt und Ostberlin gehen Tausende auf die Straße. „Egon zeig dich!", rufen die Männer und Frauen in Sprechchören, um ihrem Unmut über die Krenz-Wahl Ausdruck zu geben. Die DemonstrantInnen wollen keine Diskussionen mit kleinen Parteifunktionären. Trotzdem sitzen an diesem Tag erstmals VertreterInnen der Opposition und der Partei auf einem Podium. Unter dem Motto „Die DDR wie ich sie mir träume“ wird über di e Zukunft des Landes debattiert. Rechtsanwaltkollegien fordern in einer Erklärung den Ausbau der Rechtsordnung, die Erhöhung der Rechtssicherheit, Reisefreiheit und ein neues Wahlrecht.
In der Bundesrepublik wird bekannt, daß in der Gießener „Zweigstelle für Befragungswesen“ des BND die Daten von rund 39.000 Aus- und Übersiedlern gespeichert werden. Im Autrag des Geheimdiesntes verfolgt die Behörde die Reisewege der Übersiedler aus den Ostblockstaaten. Ausgewählte Personen werden über ihr Berufs- und Privatleben in ihren Herkunftsländern ausgefragt.
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen