■ Heute bei DACAPO: Gruben-Klänge
Heute bei DACAPO
Gruben-Klänge
Der Name täuschte schon vor gut zehn Jahren bei der Gründung der Gruppe. Die „Bergmannslieder“, die der Bochumer Pianist und Komponist Georg Gräwe mit dem GrubenKlangOrchester zu Gehör brachte, hatten schon seinerzeit wenig mit spielmannszüglerischen Stimmungen gemein. Heute besteht Gräwes Interesse vor allem darin, das Spannungsverhältnis von komponierten und improvisierten Passagen auszuloten. So, daß Komponiertes und Improvisiertes ununterscheidbar werden.
Das Resultat läßt die üblichen Kategorien und Stile hinter sich. So ist die Musik des GrubenKlangOrchesters kein Jazz im herkömmlichen Sinne, sie nimmt Momente der „Neuen Musik“ auf, arbeitet mit Geräusch, Klang, sie arbeitet mit komplexen Strukturen und Vielschichtigkeiten. Sie bindet die Spontaneität der Improvisation in Strukturen ein, die nicht einengend, sondern vertiefend wirken sollen.
Zur Umsetzung dieses musikalischen Konzepts hat sich Georg Gräwe neun hochkarätige Mitmusiker in sein GrubenKlangOrchester geholt. Darunter das britische Vokalunikum Phil Minton, den Posaunisten Radu Malfatti, Trompeter Horst Grabosch und den Cellisten Ernst Reijseger, allesamt Musiker, die auch in anderen Formationen nach ähnlichen musikalischen Wegen suchen.
So erwartet die geneigte HörerIn ein musikalisches Experiment, das sich nicht um Einordnungen schert — hörenswert allemal. Heute abend, 20.00 h, Galerie RabusArnaud
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