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Hessens CDUKoch, kurzfristiger Diener aller Hessen

Oft totgesagt und doch immer da: Hessens Ministerpräsident Roland Koch startet als "erfahrener Handwerker" in den Hessen-Wahlkampf.

Und fröhlich grüßt der Koch: Hessens Ministerpräsident lässt sich mal wieder feiern. Bild: dpa

HOFHEIM taz Roland Koch - eine schwarze Katze mit sieben Leben? Auf dem Listen- und Programmparteitag der hessischen CDU am Sonnabend im Hofheim erinnerte Hessens Ministerpräsident sich in Demut an den Tag im Bundesrat, an dem er durch die Verweigerungshaltung der SPD-Abweichlerin Dagmar Metzger - vorläufig - doch noch Ministerpräsident bleiben durfte.

Und er klagte bei allen CDUlern Respekt für die insgesamt vier "aufrechten Demokraten" von der SPD ein, die mit "offenem Visier Rückgrat gezeigt" und damit "einen Beitrag zur Entwicklung der demokratischen Gesellschaft geleistet" hätten.

Gleich nach seiner ersten Wahl zum Ministerpräsidenten 1999 war Koch wegen der hessischen Schwarzgeldkontenaffäre der politische Exitus vorhergesagt worden. Stattdessen holte er bei den Wahlen 2003 sogar die absolute Mehrheit. Nach einem katastrophalen Minus von 12 Prozent im Januar 2008 retteten seinen Kopf zunächst die SPD-Dissidentin Metzger, später dann die drei sie verstärkenden "Abweichler", die sich gegen eine Zusammenarbeit einer von Andrea Ypsilanti geführten rot-grünen Regierung mit der Linkspartei aussprachen.

Die Linkspartei aber, von der sich "Frau Ypsilanti" mit zur Ministerpräsidentin habe wählen lassen wollen, sei "keine normale Partei im demokratischen Spektrum", erklärte Koch in seinem Grundsatzreferat auf dem Parteitag. Der neue Spitzenkandidat der SPD, den Koch durchgängig nur den "Vertreter von Ypsilanti in der Öffentlichkeit" nannte, werde sich daran messen lassen müssen, ob er einen "klaren Trennungsstrich" zur Linkspartei ziehe oder nicht. Immer und überall im kurzen Wahlkampf bis zu den Neuwahlen am 18. Januar 2009 werde er Thorsten Schäfer-Gümbel danach fragen, mit wem zusammen er das Hessenland denn regieren wolle; da müsse die SPD "Farbe bekennen".

Jugendlich frisch wie nach Gurkenmaske mit Gesichtsmassage präsentierte sich der 50-Jährige den Delegierten. Er gerierte sich als unaufgeregter Diener aller Hessen. Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel in der großen Finanz- und Wirtschaftskrise jetzt als solide "schwäbische Hausfrau" firmiere, dann sei er in Ergänzung dazu ein "erfahrener Handwerker", der dafür sorge, dass im "Haus Hessen die Fenster dicht sind, das Wasser läuft, die Dachziegel nicht wegfliegen und die Türen für die Bürgerinnen und Bürger auf bleiben". Mit der Wirtschafts- und Finanzpolitik will Koch denn auch vornehmlich den wohl nur zweiwöchigen Wahlkampf bestreiten.

Das darauf zugespitzte Wahlprogramm wurde vom Parteitag ohne Aussprache einstimmig verabschiedet. Koch bekam bei der Wahl zum Spitzenkandidaten gute 97,1 Prozent. Ob er allerdings noch ein weiteres politisches Leben hat, wenn er - unter den extrem günstigen Umständen mit einer am Boden liegenden SPD - erneut das Ziel verfehlen sollte, das Land wieder als ordentlicher und nicht mehr bloß geschäftsführender Ministerpräsident zu regieren, ist fraglich.

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6 Kommentare

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  • RK
    Roland Kotz

    Sehr geehrter Herr Klingelschmitt,

     

    im Namen der hessischen CDU, des Wahlkampfleiters und mir möchte ich mich herzlich für Ihren freundlichen Artikel bedanken. Es ist ungeheuer beruhigend zu sehen, dass es mitten im fanatisierten Linksmeinungskartell noch aufrechte Journalisten gibt, die es wagen, auch die menschliche Seite von CDU-Politikern ('wie nach Gurkenmassage und Gesichtsmaske') darzustellen. Ich bin es ja gar nicht mehr gewöhnt, ohne gemeine Kommentare ausführlich zitiert zu werden! Wir haben beschlossen, sie auf die Liste der Jounalisten und Medienmultiplikatoren zu setzen, die ab sofort von uns exklusiv und bevorzugt mit brandheißen Informationen versorgt werden. Ob es sich um einen Kneipenabsturz von Ypsilon oder ein Deo-Versagen meines lächerlichen Herausfordereres handelt, wir werden Ihnen jede Unterstützung zukommen lassen um auch der Taz ein bisschen journalistische Kultur wie in der Bild oder der FAZ üblich beibringen zu können.

     

    Herzlichen Glückwunsch, drei Kreuze, ein Halleluja für den kommenden Wahlendsieg

     

    Ihr Roland Kotz

  • A
    Axel

    Inhaltliche Aussagen scheinen für die Mainstrammedien wie auch für die taz im hessischen Wahlkampf so gut wie keine Rolle zu spielen. Da wird personalisiert und mit nichtssagenden Aussagen wie "erfahrender Handwerker" um sich geworfen und schwarzweiß-schablonenhaft vereinfacht. Studiengebühren, Frankfurter Flughafen, Bildung, Vermögenssteuer etc. werden totgeschwiegen. Journalistisches Armutszeugnis auch und gerade für die taz, wenn die "Unperson" Ypsilanti und die Linke als Feindbild permanent aufs Papier und in Netz gepinnt werden müssen und Koch daneben einfach als kompetenter Landesvater herhalten darf. Wo ist das journalistische Beleuchten der Wahlprogramme und zentralen Wahlaussagen, wo das Ausleuchten der Koalitionsaussagen und Nichtkoalitionsaussagen der Parteien?

    Trallalajournalismus a la amerikanischem Vorbild mit Konzentration ausschließlich auf die "Persönlichkeit" der Kandidaten gibts im derzeitigen Journalismus mehr als genug.

  • RK
    Roland Kotz

    Sehr geehrter Herr Klingelschmitt,

     

    im Namen der hessischen CDU, des Wahlkampfleiters und mir möchte ich mich herzlich für Ihren freundlichen Artikel bedanken. Es ist ungeheuer beruhigend zu sehen, dass es mitten im fanatisierten Linksmeinungskartell noch aufrechte Journalisten gibt, die es wagen, auch die menschliche Seite von CDU-Politikern ('wie nach Gurkenmassage und Gesichtsmaske') darzustellen. Ich bin es ja gar nicht mehr gewöhnt, ohne gemeine Kommentare ausführlich zitiert zu werden! Wir haben beschlossen, sie auf die Liste der Jounalisten und Medienmultiplikatoren zu setzen, die ab sofort von uns exklusiv und bevorzugt mit brandheißen Informationen versorgt werden. Ob es sich um einen Kneipenabsturz von Ypsilon oder ein Deo-Versagen meines lächerlichen Herausfordereres handelt, wir werden Ihnen jede Unterstützung zukommen lassen um auch der Taz ein bisschen journalistische Kultur wie in der Bild oder der FAZ üblich beibringen zu können.

     

    Herzlichen Glückwunsch, drei Kreuze, ein Halleluja für den kommenden Wahlendsieg

     

    Ihr Roland Kotz

  • A
    Axel

    Inhaltliche Aussagen scheinen für die Mainstrammedien wie auch für die taz im hessischen Wahlkampf so gut wie keine Rolle zu spielen. Da wird personalisiert und mit nichtssagenden Aussagen wie "erfahrender Handwerker" um sich geworfen und schwarzweiß-schablonenhaft vereinfacht. Studiengebühren, Frankfurter Flughafen, Bildung, Vermögenssteuer etc. werden totgeschwiegen. Journalistisches Armutszeugnis auch und gerade für die taz, wenn die "Unperson" Ypsilanti und die Linke als Feindbild permanent aufs Papier und in Netz gepinnt werden müssen und Koch daneben einfach als kompetenter Landesvater herhalten darf. Wo ist das journalistische Beleuchten der Wahlprogramme und zentralen Wahlaussagen, wo das Ausleuchten der Koalitionsaussagen und Nichtkoalitionsaussagen der Parteien?

    Trallalajournalismus a la amerikanischem Vorbild mit Konzentration ausschließlich auf die "Persönlichkeit" der Kandidaten gibts im derzeitigen Journalismus mehr als genug.

  • RK
    Roland Kotz

    Sehr geehrter Herr Klingelschmitt,

     

    im Namen der hessischen CDU, des Wahlkampfleiters und mir möchte ich mich herzlich für Ihren freundlichen Artikel bedanken. Es ist ungeheuer beruhigend zu sehen, dass es mitten im fanatisierten Linksmeinungskartell noch aufrechte Journalisten gibt, die es wagen, auch die menschliche Seite von CDU-Politikern ('wie nach Gurkenmassage und Gesichtsmaske') darzustellen. Ich bin es ja gar nicht mehr gewöhnt, ohne gemeine Kommentare ausführlich zitiert zu werden! Wir haben beschlossen, sie auf die Liste der Jounalisten und Medienmultiplikatoren zu setzen, die ab sofort von uns exklusiv und bevorzugt mit brandheißen Informationen versorgt werden. Ob es sich um einen Kneipenabsturz von Ypsilon oder ein Deo-Versagen meines lächerlichen Herausfordereres handelt, wir werden Ihnen jede Unterstützung zukommen lassen um auch der Taz ein bisschen journalistische Kultur wie in der Bild oder der FAZ üblich beibringen zu können.

     

    Herzlichen Glückwunsch, drei Kreuze, ein Halleluja für den kommenden Wahlendsieg

     

    Ihr Roland Kotz

  • A
    Axel

    Inhaltliche Aussagen scheinen für die Mainstrammedien wie auch für die taz im hessischen Wahlkampf so gut wie keine Rolle zu spielen. Da wird personalisiert und mit nichtssagenden Aussagen wie "erfahrender Handwerker" um sich geworfen und schwarzweiß-schablonenhaft vereinfacht. Studiengebühren, Frankfurter Flughafen, Bildung, Vermögenssteuer etc. werden totgeschwiegen. Journalistisches Armutszeugnis auch und gerade für die taz, wenn die "Unperson" Ypsilanti und die Linke als Feindbild permanent aufs Papier und in Netz gepinnt werden müssen und Koch daneben einfach als kompetenter Landesvater herhalten darf. Wo ist das journalistische Beleuchten der Wahlprogramme und zentralen Wahlaussagen, wo das Ausleuchten der Koalitionsaussagen und Nichtkoalitionsaussagen der Parteien?

    Trallalajournalismus a la amerikanischem Vorbild mit Konzentration ausschließlich auf die "Persönlichkeit" der Kandidaten gibts im derzeitigen Journalismus mehr als genug.