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Hernandez lehnt fremde Hilfe ab

■ Mexiko erkämpft sich ein 2:2 gegen die Niederlande und einen Platz im Achtelfinale. Belgien scheidet nach einem 1:1 gegen Südkorea aus

Berlin (taz) – „Wir dürfen uns nicht auf die Hilfe von Südkorea verlassen“, hatte Mexikos Trainer Manuel Lapuente vor der Partie gegen die Niederlande gemahnt. Das klang vernünftig, doch nach knapp 20 Minuten des gestrigen Matches sah es ganz so aus, als würde den Mittelamerikanern nichts anderes übrig bleiben: Cocu (4.) und Ronald de Boer (19.) hatten einen scheinbar sicheren Vorsprung für die Niederländer herausgeschossen. Blieben doch nur die Hoffnungen auf Südkorea, die am Ende nicht trogen. Durch ein 1:1 gegen Belgien holten die Asiaten ihren ersten Punkt bei dieser WM und leisteten Mexiko jene Schützenhilfe, die es dann doch nicht benötigte. Das Team von Lapuente bewies zum dritten Mal seine erstaunliche Fähigkeit, Rückstände aufzuholen, und kam durch Pelaez (75.) und Hernandez (90.) noch zu einem 2:2. Dies, obwohl kurz vor dem Ausgleichstreffer Ramirez die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung gesehen hatte. Sieger der Gruppe E wurden aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber den Mexikanern dennoch die Niederlande.

Die Belgier, die unbedingt einen Sieg benötigten, um überhaupt die Chance auf ein Weiterkommen zu haben, erzielten rasch das 1:0 durch Nilis (7.), und das war wohl ihr Verderben. Alter Gewohnheit folgend, zogen sie sich zunehmend in die Defensive zurück, was dazu führte, daß die Südkoreaner immer häufiger vor ihrem Tor auftauchten, wo sie sich allerdings durch geradezu japanische Harmlosigkeit auszeichneten. In der 71. Minute gelang der Mannschaft, die nach dem Rauswurf ihres Trainers Cha-Bum Kun vom ehemaligen Co-Trainer Pyung-Seok Kim betreut wurde, dennoch das umjubelte 1:1 durch Sang-Chul Yoo. Danach hatte Belgien Mühe, wieder auf Angriff umzuschalten, zumal Coach Leekens seine einzige Kreativkraft Enzo Scifo ausgewechselt hatte. Schwacher Trost: Nach Mexikos Ausgleich hätte ohnehin nur ein hoher Sieg zum Weiterkommen gereicht. Matti

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