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Henryk M. Broder interviewt Thilo Sarrazin"Es war ein langer und lauter Furz"

Was ist so schlimm daran, wenn sich Deutschland selbst abschafft? Und was antwortet Thilo Sarrazin seinen Kritikern? Henryk M. Broder hat für die taz nachgefragt. Das Interview in ganzer Länge.

Thilo Sarrazin (re): "Ich habe das Gefühl, es nicht ganz falsch gemacht zu haben." Bild: wolfgang borrs
Interview von Henryk M. Broder

Henryk M. Broder: Herr Sarrazin, es sind auf den Tag genau drei Monate, seit die beiden Vorabdrucke im Spiegel und in der Bild erschienen sind. Drei Monate sind eine kurze Zeit, oder eine lange Zeit, je nachdem. Wie geht es Ihnen heute?

Thilo Sarrazin: Ja, ich bin immer noch dabei, mich daran zu gewöhnen. Und ich habe das alles noch nicht verarbeitet, mental wie auch intellektuell. Das wird noch einige Zeit dauern.

Geht es Ihnen wie jemand, der, sagen wir, einen Unfall mit seinem Auto hatte und erst langsam begreift, was passiert ist?

Ja, es hat schon sehr viel verändert. Ich bin auf einmal Pensionär. Das war nicht geplant Ich habe natürlich immer noch genug zu tun. Aber trotzdem, es ist schon anders. Es ist nicht schlecht, nur ungewohnt. Ich bin berühmt, was ich in dieser Form nie war. Ich war bekannt, aber nicht berühmt. Und die Leute begegnen berühmten Menschen anders. Auch das ist interessant zu sehen.

Und wenn ich dann mein Buch lese, was ich bisweilen tue, bin ich immer wieder darüber erstaunt, dass ein trockener, sachlicher Text – ich halte ihn für gut geschrieben, aber es sind vor allem Tabellen, Zahlen Fußnoten -, dass solch ein trockener, sachlicher Text so viel Staub aufwirbeln kann. Obwohl gar nicht so wahnsinnig viel Neues drin steht. Verglichen mit anderen Autoren, zum Beispiel Ihnen, Herr Broder, bin ich geradezu von staatsmännischer Zurückhaltung. Das, was Sie schreiben, und das, was ich schreibe, wird ganz verschieden aufgenommen.

In Deutschland hat das Tradition, dass man Akademikern mehr übel nimmt als Angehörigen der niederen Stände.

Gut, ich will mich nicht beklagen. Ich halte es da mit Churchill: Never explain, never complain. So muss man das machen in der Politik, wenn man sich aus dem Fenster lehnt.

Das heißt, Sie kämpfen noch mit der allerjüngsten Geschichte? Ihrer allerjüngsten Geschichte?

Nicht mit meiner allerjüngsten Geschichte. Sondern mit der Gesamtrezeption, die ich noch verarbeiten muss. Ich habe den größten Teil dessen, was über mich geschrieben wurde, gar nicht zur Kenntnis genommen. Ich habe ausgewählt, den Spiegel und die FAZ gelesen, und das war es. Sonst habe ich gar nichts gelesen und auch keine Nachrichten gehört, so dass ich die meisten Dinge, die in der taz, in der Süddeutschen, in der Frankfurter Rundschau und in der Zeit über mich standen, nicht mitbekommen habe.

Sie waren nicht mal neugierig?

Die Interviewpartner

Thilo Sarrazin, 1945 in Gera (Thüringen) geboren, aufgewachsen in Recklinghausen, promovierter Volkswirt und seit Anfang der Siebzigerjahre SPD-Mitglied. Von 1975 bis 1990 arbeitete er in verschiedenen Funktionen für das Bundesfinanzministerium und das Bundesarbeitsministerium. 1989/90 wirkte er an der Währungsunion mit und war danach für die Treuhandanstalt tätig. 2002 wurde er in Wowereits rot-rotem Berliner Senat Finanzsenator, 2009 wechselte er in den Vorstand der Bundesbank, ehe er im September 2010 im Zuge der Kontroverse um sein Buch "Deutschland schafft sich ab - Wie wir unser Land aufs Spiel setzen" (Deutsche Verlags-Anstalt) einem Abberufungsantrag zuvorkam und zurücktrat. Derzeit läuft ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn.

***

Henryk M. Broder, 1946 in Kattowitz (Polen) geboren, kam 1958 nach Deutschland und wuchs in Köln auf. Journalist und Buchautor, schreibt für den Spiegel, die Weltwoche und den Tagesspiegel. Mit Hamed Abdel-Samad unternahm er im Herbst 2010 für die ARD eine 30.000 Kilometer lange Reise durch Deutschland: "Entweder Broder - Die Deutschland-Safari". Auch als Buch erschienen (Knaus, 2010). Bis Mitte der Neunziger schrieb er für die taz. Im Herbst 2009 kündigte er an, für das Amt des Präsidenten des Zentralrats der Juden zu kandidieren, zog seine Kandidatur aber zurück. Seine bekanntesten Bücher sind "Der ewige Antisemit - Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls" (Fischer, 1986) und "Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken" (wjs, 2006).

Nein, ich war nicht neugierig. Ich habe mir gedacht: Du musst jetzt in dieser Phase erstmal die Ruhe bewahren, und dazu gehört auch, dass man sich nicht mit allen und allem auseinandersetzt. Und wenn ich doch was las, meist unterwegs in Hotels, habe ich mich gleich aufgeregt, was einem nicht gut tut.

Zum Beispiel?

Da las ich irgendwann in der Frankfurter Rundschau ein Interview mit dem ausscheidenden Präsidenten des Bundesamtes für Migration, einem Herrn Schmidt, der behauptete, meine Zahlen seien falsch. Das war einfach Unsinn. Er behauptete völligen Mist in verleumderischer Absicht. Daraufhin habe ich aus dem Hotel heraus der Frankfurter Rundschau eine böse Mail geschrieben, in der ich alles richtig stellte, und die Mail kam dann nach einem halben Tag zurück.

Sie hatten sich vertippt?

Nein, ich hatte mich nicht vertippt, sondern die Frankfurter Rundschau hat in ihrer Papierausgabe keine Mailanschrift für Leserbriefe. Das geht nur per Post. Ist auch eine Art, sich der Dinge zu entledigen.

Dieses Ignorieren war Ihr cordon sanitaire zum Schutz vor Aufregung?

Ja, man kann auch als Soldat nicht ständig nachdenken über alle Gefahren. Man liegt irgendwo im Graben, muss raus, und dann sagt man sich: Na ja, ein bisschen Luft ist da noch zwischen den Kugeln. Nicht jede Kugel trifft. Dinge, die man nicht ändern kann, muss man akzeptieren. Ich werde aber mit einigen Monaten Abstand, ab kommenden März etwa, alles, was seinerzeit über mich geschrieben wurde, lesen. Der Verlag hat alles gesammelt. Und dann werde ich versuchen, die ganze Diskussion nachzuvollziehen.

Haben Sie mitbekommen, was der stellvertretende Chefredakteur des ZDF über Sie gesagt hat?

Das ist mir berichtet worden. Er hat es, glaube ich, am 30. August gesagt, auf meiner Pressekonferenz.

Es war nach der Pressekonferenz. In heute, bzw. dem heute journal. "Thilo Sarrazin verlässt den Konsens dieser Demokratie". Und: "Thilo Sarrazin will einen anderen Staat, nicht offen und gastfreundlich, sondern abweisend, respektlos, fremdenfeindlich."

Das sind genau die Worte, die ich sprachanalytisch auseinandernehmen werde. Ich werde fragen, ob es zum Konsens gehört, dass man mit verbundenen Augen durch die Welt läuft. Wenn das der Konsens der Demokraten ist, dann wird man nicht sehr weit kommen, weil man am nächsten Baum landet. So begann der Kommunismus, so beginnen Utopien und Diktaturen: dass man sich ein Bild von der Wirklichkeit macht, und dann kämpft man mit diesem Bild oder gegen dieses Bild, aber nicht mit der Wirklichkeit. Und das ist Ideologie.

Frau Käßmann hat sinngemäß gesagt, wenn Bevölkerungsgruppen derart diffamiert werden, wie Sie es tun, dann führt das über Ausgrenzung bis hin zur "Auslöschung von Menschenleben."

Vielleicht hat sie das Buch gar nicht gelesen. Oder sie hat beim Lesen wieder mal ein bisschen zu tief ins Glas geschaut. Wenn die Buchstaben dann auseinander laufen, dann kann schon mal was missverstehen. Ich frage mittlerweile immer, wenn ich Menschen treffe, prominent oder nicht prominent, die über mein Buch reden, lobend oder tadelnd, als erstes: Haben Sie es gelesen? Und wenn die Antwort lautet: "Nein, habe ich nicht", dann beende ich das Gespräch. Freundlich oder unfreundlich. Zu den einen sage ich: Seien Sie mal nicht mit Ihrem Lob voreilig. Wenn Sie es lesen, finden Sie es ja vielleicht schrecklich. Und zu den anderen sage ich: Wenn Sie es gelesen haben, können wir uns ja mal drüber unterhalten,

Aber ganz ehrlich, Herr Sarrazin: Finden Sie die Debatte über ihr Buch nicht viel spannender als das Buch selbst?

Das Buch kenne ich ja schon. Und das Unbekannte ist natürlich immer spannender als das Bekannte. Vieles von dem, was ich geschrieben habe, was mir angekreidet wird, haben andere vor mir geschrieben. Es ist ja nicht in dem Sinne ein originelles Buch, dass ich mir völlig neue Sachen ausgedacht hätte.

In Köln würde man dazu sagen: Aus einem Furz ein Fackelzug gemacht.

Für einen Furz ist das Buch doch ein bisschen zu dick. Und dafür war es auch zu anstrengend. War schon ein ziemlich langer und lauter Furz, wenn man das mal so sagen darf. Zum Beispiel wird immer wieder geschrieben, ich hätte behauptet, Muslime seien genetisch dümmer. Steht nirgendwo in meinem Buch, nirgendwo. Wäre auch ganz falsch. Das ist ein absolutes Missverständnis, aber es ist nicht aus der Welt zu schaffen, weil es so schön ist.

Aber natürlich ist es zulässig, Schlussfolgerungen zu ziehen. Auch ein Satz, der in ihrem Buch nicht drinsteht, kann so als Conclusio verstanden werden.

Es ist ja niemandem genommen, über das Buch hinaus nachzudenken. Es gilt immer Goethes Wort: Das Geheimnis zu langweilen, ist alles zu sagen.

Kommt es vor, dass Sie morgens aufstehen und dann nach dem Wachwerden anfangen, Ihre Tasche zu packen, weil Sie glauben, Sie müssten nach Frankfurt fahren?

Nein. Dazu war die Zeit zu kurz in Frankfurt. Ich war ja nur anderthalb Jahre bei der Bundesbank. Mein Leben hat sich in dieser Zeit zu großen Teil in der Bahn abgespielt, nämlich von und nach Frankfurt, also quer durch Deutschland. Und das ist jetzt auch der Fall. Meine eigentlich Heimat ist im Augenblick der ICE.

Aber immerhin in der ersten Klasse.

Ja. Ich habe die Bahncard 100 erste Klasse. Das ist schon eine sehr schöne Erwerbung.

Harald Schmidt nennt diese Bahncard "Die schwarze Mamba".

Ein schöner Ausdruck. Es ist schon was Tolles. Man steigt überall ein, man hat es immer geheizt, Man kriegt immer heißen Kaffee.

Sagen die Schaffner schon: Grüß Gott, Herr Sarrazin, wohin geht es heute?

Die Schaffner sind das dienstleistende Personal, dem ich begegne. Die sind rundum und umfassend begeistert von mir. Aus welchen Gründen auch immer. Ich habe schon viele Bücher für Bahnschaffnern signiert. Kürzlich stand ich auf dem Bahnhof in Köln. Hält mich ein Mann in Arbeitskleidung an: "Sie sind doch der Sarrazin, ich möchte ein Autogramm von Ihnen", und holt so einen Block raus, DB Netz AG Streckenplan.

Das vermittelt doch ein gewisses Wohlgefühl, oder?

Ja, das muss ich sagen. Das Gefühl, dass man es nicht ganz falsch gemacht hat.

Ist schon mal das Gegenteil passiert, dass ein Taxifahrer Sie im Regen stehen ließ, weil Sie der Sarrazin sind?

Wenn es passiert ist, dann ist mir das nicht aufgefallen. Neulich stieg in Spandau aus, und es war schon spät. Der Taxifahrer sah türkisch aus und sprach auch so. Als wir dann bei mir zu Hause ankamen, stieg er aus, gab mir die Hand, was für einen Taxifahrer ungewöhnlich ist, und machte so eine Geste: Gut gemacht, sagte er. Das war ein Lob aus unerwartetem Munde.

Sozusagen ein Lob mit Migrationshintergrund.

Ja. Es gibt viele, die hier leben, die Deutschland als ihre Heimat ansehen und es nicht gut finden, dass ein Teil ihrer Landsleute oder andere Migranten das nicht so sehen.

Herr Sarrazin, völlig im Ernst: Sie haben doch den Jackpot getroffen. Sie haben ein Buch geschrieben, das zum Bestseller wurde. Über eine Million verkaufte Exemplare. Sie sind bekannt, sie sind offenbar auch beliebt, zumindest beliebter als zu der Zeit, als Sie noch Finanzsenator waren. Das ist doch eigentlich was ganz Positives?

Ich habe mich ja auch nicht beklagt. Ich habe gesagt: Never explain, never complain. Ich habe nur mit der Situation noch nicht abgeschlossen.

Aber das würde sich eigentlich jeder Autor wünschen, so einen Hype, eine hohe Auflage und die Liebe der Menschen.

Ja, das ist Autorenglück. Völlig klar. Nur muss ich aber jetzt unterscheiden: Was ist der Qualität des Autors Sarrazin geschuldet, und was ist meinem Bekanntheitsgrad geschuldet, den Funktionen, die ich davor hatte. Das muss ich auseinander halten. Und da muss ich zugeben, dass ich eine Reihe unfreiwilliger Helfer gehabt habe: Präsident Wulff, Bundeskanzlerin Merkel, Parteivorsitzender Gabriel, Heribert Prantl, die waren ja alle in meinem Sinne tätig. Die könnten jetzt alle zu mir kommen und Provision verlangen.

Am Ende ist es der Genosse Zufall. Es gab vor ein paar Jahren einen grauenhaften Unfall über der Schweiz. Da sind zwei Maschinen zusammengestoßen. Eine der Maschinen hätte nur 15 Sekunden später starten müssen, und es wäre nicht zu diesem Unfall gekommen. Könnte es bei Ihnen auch so sein, dass viele Faktoren zusammen kamen, mit denen sie nicht gerechnet hatten?

Schon möglich. Die Elemente sind alle bekannt, aber die Mischung: Demographie, Fertilität, Intelligenzverteilung in der Bevölkerung, Zuwanderung, das war schon brisant. Das habe ich auch so gesehen, als das Buch fertig war. Ich bin dann auch den meisten Textentschärfungsvorschlägen des Verlages brav wie ein Lamm gefolgt. Irgendwann in einer Spätphase meinte der Verlag, ich sollte doch überall das Wort "Rasse" durch "Ethnie" ersetzen. Das habe ich dann auch gemacht. Das war mir völlig egal. Ich habe mich nur bei den Zitaten von Charles Darwin geweigert. Das wäre wie Urkundenfälschung. Wenn er im englischen Original "race" sagt, da muss ich auch im Deutschen Rasse sagen. Aber alles andere war mir völlig egal.

Man hat Ihnen oft vorgeworfen, Sie hätten es auf einen Skandal ankommen lassen. Jetzt erzählen Sie das so, als hätten Sie zwar die Brisanz des Buches schon früh gesehen, aber doch die Folgen nicht geahnt.

Das war ja auch nicht zu ahnen, weil der Skandal fand nicht über Inhalte des Buches sondern über Rezeptionsprozesse statt. An den Inhalten war nichts, was man ohne weiteres angreifen konnte. Insoweit hat für mich die Reaktion schon in den ersten Tagen jedes Maß verloren und sich vom Anlass völlig gelöst.

So ist das eben bei einem Tabubruch.

Ein Tabu ist ja etwas, das man rational nicht hinterfragt. Man zeigt sich nicht nackt in der Rudi-Dutschke-Straße. Obwohl, wenn es heiß ist, warum nicht? Aber es ist ein Tabu. Man tut es eben nicht. Und wenn Tabus verletzt werden, dann kann es auch zu irrationalen Reaktionen kommen. Das Interessante dabei ist, dass es in unserer ungleichzeitigen Gesellschaft in unterschiedlichen Gruppen unterschiedliche Tabus gibt. Und ohne dass mir das bewusst war, hat wohl ein großer Teil der politischen Klasse auf gewissen Gebieten andere Tabus als ich. Offenbar auch ein Großteil der Medien-Klasse.

Aber Sie sprachen gerade davon, dass das meiste, was über Sie geschrieben wurde, bekannt war. Oder es in verschiedenen Quellen schon einmal dokumentiert wurde.

Ja, die 550 Fußnoten sagen ja, dass ich aus 550 verschiedenen Quellen geschöpft habe.

Das heißt, es war doch kein Tabu. Ich versuche, dem "Urknall Sarrazin" auf die Spur zu kommen.

Ich auch. Ich glaube, wir Deutschen haben ein besonderes Problem damit, dass Menschen von Geburt an verschieden sind. Einerseits sind wir alle Menschen, andererseits sind wir nicht nur männlich und weiblich; wir sind auch groß und klein, klug oder weniger klug, wir haben unterschiedliche Temperamente, und wir werden auch durch unsere kulturelle Herkunft unterschiedlich geprägt, ohne dass wir das später wieder einfangen können. Wenn wir zehn sind, sind wir kulturell geprägt durch unsere Gesellschaft, können uns auch nur noch wenig verändern. Das ist auch das, was die Empirie sagt.

Was uns immer noch zu schaffen macht, das sind die Spätfolgen der mörderischen Ideologie vom "Untermenschen". Diese Erfahrung hat uns Deutsche zu Recht tief geschockt und den Rest der Welt auch. Auf die Dauer führt sie aber in eine Art von ethisch hochstehender Wirklichkeitsverweigerung, wenn man sagt, weil es keine Untermenschen gibt, sind alle Menschen gleich. Ich finde, dass die amerikanische Unabhängigkeitserklärung das Problem klug angepackt hat…

…all men are born equal.

Ja, born equal, als Gleiche geboren. So kann man es am besten übersetzen – und dann können die Menschen ihren Weg gehen, auf der Suche nach dem "pursuit of happiness". Und da steht nichts davon, dass sie diesen Weg mit demselben Temperament, mit denselben Fähigkeiten oder mit demselben Erfolg gehen, der Ansatz ist sehr individuell. Alle Menschen haben gleiche Rechte, sind als Gleiche geboren. Den Rest wird man dann sehen, in der Wirklichkeit des Lebens. Wenn alles gleich wäre, dann gäbe es ja keine Differenzierung. Das Leben in seiner Vielfalt basiert auf der Entwicklung von Ungleichheit, sonst gäbe es keinen Fortschritt oder überhaupt keine natürliche Entwicklung.

Wer hat sich den Titel Ihres Buches einfallen lassen: "Deutschland schafft sich ab". Waren Sie das?

Das ist eine lange Geschichte. Der Arbeitstitel, unter dem das Buch immer noch geführt wird im Verlag, wenn ich meine Abrechnungen bekomme, heißt: "Wir essen unser Saatgut auf" …

Das klingt wie eine Streitschrift des Bauernverbandes.

Meine Mutter kommt aus der Landwirtschaft. Als Kind musste ich die Getreidearten auswendig lernen. Gerste, Hafer, Roggen, konnte ich alles unterscheiden. Winterweizen, Sommerweizen. Irgendwann kam ich drauf, dass das kein so richtig massentauglicher Titel ist. Und dann dachte ich "Deutschlanddämmerung" wäre nicht schlecht. Das war dann aber zu nah an Wagner.

Ein anderer guter Titel wäre auch gewesen "Der Untergang des Abendlandes", aber der war schon vergeben. Oder der Untergang des Abendlandes 2.0.

Und dann hatte ich "Deutschland im Abendlicht" erwogen. Aber der Verlag meinte, das klingt wie ein Lyrikband, und das würde keiner kaufen. So kamen wir schließlich auf "Deutschland schafft sich ab", der Satz steht irgendwo im Text.

Im Prinzip spricht nichts dagegen, dass sich ein Land abschafft. Holland hat sich abgeschafft, Belgien hat es nie gegeben. England ist im Begriff sich abzuschaffen.

Das habe ich ja auch geschrieben. Letztlich gibt es keinen rationalen Grund, weshalb Deutschland bestehen sollte. Es gibt aber auch keinen rationalen Grund, warum Sie Ihre Frau lieben, falls Sie sie lieben. Emotionale Gründe sind rational nicht hinterfragbar. Bei allen rationalen Argumenten stößt man bei den sogenannten letzten Dingen immer wieder an emotionale Kerne. Die kann man ablehnen oder eben nicht. Es ist, wie es ist. Die Polen lieben ihr Polen, die Franzosen singen die Marseillaise und die Holländer sind froh, dass sie nicht Teil von Nordrhein-Westfalen sind. Das heißt, das Sosein der Völker, die damit verbundene Geschichte und kulturelle Identität, hat für mich ein eigenes Seinsrecht. Was ich auch nicht hinterfrage.

Aber das Sosein hat auch eine zeitbedingte Ausprägung. Wir sind ungefähr gleich alt, wir beide erinnern uns noch an die 60er Jahre. Da sah Deutschland ganz anders aus als heute. Zwischen 1965 und 2010 hat sich Deutschland bereits einige Male abgeschafft und neu erfunden. Spricht etwas dagegen?

Stimmt, das Sosein hat seine eigene Ausprägung. Es gibt aber in den Wesenszügen von Sprachen und Völkern auch Konstanten, die über viele Jahrtausende reichen. Wenn man sich beispielsweise die Malerei anschaut, aus der Zeit von Dürer, dann sieht man auf den ersten Blick, ob die Madonna italienisch ist oder deutsch. Und zwar nicht an den Gebäuden im Hintergrund, sondern man sieht es am Gesichtsausdruck.

Das ist doch nichts Besonderes. Die Limburger in Holland behaupten, dass sie eine ganz andere Mentalität haben als die Leute, die in Groningen wohnen. Wahrscheinlich stimmt das auch.

Ja klar, die in Groningen sind Ostfriesen und die Limburger, das sind...

… fast schon Belgier.

Die Norddeutschen sind wieder anders als die Bayern. Und man merkt heute noch diese mentalen Unterschiede. Also, der Südtiroler ist einem Bayer wesentlich ähnlicher als einem Ostmärker aus Wien, der ist ganz anders.

Aber mentale Verfasstheiten ändern sich doch mit der Zeit. Früher waren die Deutschen autoritär gesinnt und totalitär anfällig, heute sind sie ein rebellisches Volk. Sogar brave Schwaben prügeln sich inzwischen mit der Polizei. Es hat auch in Deutschland einen Mentalitätswandel stattgefunden.

Natürlich, es bleibt nichts, wie es ist, alles ändert sich. Und trotzdem gibt es innerhalb des Wandels Konstanten. Die Menschen südlich und westlich des Limes, sie sind anders, sie sind übrigens auch ethnisch anders zusammengesetzt als die anderen. Als ich 1965 nach Oldenburg kam, um dort meinen Wehrdienst abzuleisten, da ging ich durch die Stadt, schaute natürlich nach den Mädchen, und fast alle waren blond. Sie sahen aus wie Däninnen, Finninnen oder Schwedinnen. Da, wo ich herkam, sahen die Mädchen ganz anders aus. Die Rheinschiene war immer davon geprägt, dass dort die Römer durchzogen, dass sich dort Legionäre ansiedelten. Da war die Völkerwanderung, da zogen die Hunnen längs. Im Norden war immer Ruhe. Da sitzen seit 2.000 Jahren Germanen. Und die bleiben unter sich.

Nicht unbedingt. Auch die Ostfriesen machen heute Ferien in der Türkei. Es geht nicht, dass eine deutsche Familie zu viert nach Antalya fährt, da vier Wochen in Saus und Braus lebt, dafür 1.000 Euro bezahlt und hinterher dem Zimmermädchen und dem Kellner aus Antalya die Einreise nach Deutschland verweigert. Das ist der Preis für die Globalisierung.

So einfach ist es nicht. Die Frage, ob Menschen wandern müssen oder Menschen wandern sollen, ist eine Frage, die ist vom Austausch von Waren und Ideen zunächst mal völlig unabhängig. Wir müssen uns fragen, weshalb wandern die Menschen? Damit ging das Ganze los. Es ging los, als die deutsche Industrie Anfang der 60er Jahre Arbeitskräftemangel hatte und Druck auf die Regierung machte, Gastarbeiter zuzulassen. Es gab damals auch Überlegungen, mit den Fabriken ins Ausland gehen. Das wäre besser gewesen. Hätte Deutschland Anfang der 60er Jahre gesagt, Gastarbeiter lassen wir nicht zu, wir können einen Teil der Produktion ins Ausland verlegen…

Es gibt inzwischen VW-Werke in Brasilien und Indien.

Das ist auch der richtige Weg. Jedenfalls besser, als dass die zu uns kommen in großen Massen. Letztlich muss jedes Land seine eigene Balance finden zwischen der Zahl der Menschen, die es bei sich aufnimmt, und der Frage, wie es sie ernährt und beschäftigt. Schauen Sie, ganz Afrika hatte 1950 210 Millionen Einwohner gehabt, Deutschland damals 68 Millionen. Afrika war also drei Mal so bevölkerungsstark wie Deutschland. Heute hat Afrika eine Milliarde Einwohner, und in 40 Jahren wird es zwei Milliarden Einwohner haben.

In Afrika werden jedes Jahr 35 Millionen Menschen geboren. In ganz Europa, vom Ural bis an die Felsen der irischen Westküste, sind es fünf oder sechs Millionen. Selbst wenn die Armutswanderung aus Afrika pro Jahr eine Million oder zwei Millionen wäre, es würde an den afrikanischen Verhältnissen nichts ändern, aber unserer Verhältnisse aus der Balance bringen. Und deshalb müssen wir das Prinzip aufrecht erhalten, dass jedes Land, jede Region für seine bzw. ihre eigene Bevölkerung selber sorgt.

Es gibt in der Natur kein Vakuum. Da, wo ein Freiraum entsteht, strömt immer was nach. Es gibt auch in der sozialen Natur kein Vakuum. Also, Menschenüberschüsse gehen dahin, wo ein Mangel an Menschen herrscht.

Völlig richtig. Die Natur kennt kein Vakuum. Menschen werden in der norddeutschen Tiefebene immer leben. Die Infrastruktur ist gut, das Klima ist angenehm. Fragt sich nur: Wer. Und das ist wie bei Wasser, es fließt immer bergab. Außer man baut Staudämme.

Heiße Luft dagegen steigt auf.

Ja, und deshalb kann man zwar das Prinzip, dass die Natur kein Vakuum kennt, als Prinzip aufrechterhalten, muss aber andererseits in historischen Zeiträumen denken. Der römische Limes hielt immerhin etwa 400 Jahre. Das Oströmische Reich hielt sogar wesentlich länger. Das heißt, man kann schon Verhältnisse gestalten.

Aber man kann nicht im Internet-Zeitalter einen Limes bauen.

Man kann viel mehr, als man glaubt. Die Japaner halten strikt an der Politik fest, dass sie keine Einwanderer haben wollen.

Die Japaner sind von Hause aus Rassisten und machen sich nichts daraus.

Die Türken sind da auch relativ konsequent. Es gibt in der ganzen Türkei etwa 100.000 Ausländer. Sie lassen keine Einwanderung von Arabern in die Türkei zu. China hat fremde Völkerschaften nur bekommen, indem sich das Reich ausdehnte, durch Eroberungen und nicht durch Einwanderung…

Herr Sarrazin, wer möchte schon nach China einwandern?

Für die Kambodschaner wäre es, glaube ich, mittlerweile ziemlich interessant.

Okay, vielleicht auch für die Mongolen oder die Nordkoreaner. Aber sonst...

Es gibt kein Naturgesetz, das Einwanderung oder Wanderung zwischen Staaten oder Kontinenten zu einer unvermeidlichen Entwicklung macht. Das gibt es nicht, sondern das ist menschengemacht. Als die Buren nach Südafrika zogen, war das ein menschenleeres Land. Und dann haben sie die Schwarzen aus dem Norden geholt, als Arbeitskräfte eingesetzt und sind jetzt eine Minderheit, die irgendwann verschwinden wird.

Ist das der Preis der Geschichte?

Das ist der Preis der Geschichte, genau. Auch in den USA. Hätten die Indianer eine strikte Einwanderungspolitik betrieben und jedem Weißen unverzüglich wieder ins Meer geworfen, dann stünde es heute anders um die indianischen Nationen.

Man kann auch sagen: Der Stärkere setzt sich durch.

Deswegen verlaufen Einwanderungsprozesse nicht sehr vornehm. Und sind potenziell auch ziemlich blutig. Diese Mentalität „Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb“ bringt uns nicht weiter. Erstmal muss man fragen, wer wandert ein. Man muss eine rationale Einwanderungspolitik betreiben. Und dann muss man ganz klar machen, dass die, die einwandern, sich vermischen sollten. Wir, die Deutschen waren dazu immer sehr gut in der Lage, die Juden übrigens weitgehend auch.

In Amerika haben sich die Deutschen praktisch aufgelöst. Ein Viertel der Amerikaner hat deutsche Wurzeln, weiß es aber nicht.

Ich hatte neulich ein interessantes Gespräch mit einem pensionierten amerikanischen General. Der war aus Texas. Und der wusste nicht, dass seine Großeltern deutsche Einwanderer waren, weil die Eltern das vor ihm geheim gehalten haben. Das sind natürlich Extreme. Aber im Prinzip ist es schon richtig, dass man sich entweder mischt oder regional sauber getrennt lebt. Wenn Sie in die Schweiz gehen, sehen Sie, dass die Sprachgrenzen zwischen den Kantonen relativ scharf gezogen sind. Und die Franzosen im Kanton Bern hatten ja irgendwann die Nase voll und einen eigenen Kanton bekommen.

Aber wenn man das konsequent weiterdenkt, Herr Sarrazin, landen wir bald wieder in der Kleinstaaterei.

Man muss sehen, wie der Mensch funktioniert, wie er tickt, wie er lebt, wie er arbeitet. Die Schweizer haben da ein sehr gutes Modell gefunden.

In der Schweiz gehört die Verachtung für den Nachbarn mit zur Folklore. Wenn Sie sich anhören, wie die Zürcher über die Basler reden… Nicht, dass die sich nicht mögen, sie hassen sich. Das kann doch kein Modell für größere soziale Konglomerate sein. Schauen Sie, was mit Belgien passiert. Wenn sich morgen Belgien auflösen würde, niemand würde es vermissen.

Das "Wir" und das "Die" ist den Menschen angeboren. Und die Unterscheidung in "Wir" und "Die", die muss man sozial verträglich organisieren. Man kann sie aber nicht als eine angeborene Eigenschaft des Menschen verdrängen. Deshalb teilen sich Menschen immer auf in Parteien und grenzen sich gegenseitig ab: in Stadtvierteln, in Firmen, in Vereinen, in Ethnien, in Völkerschaften und so weiter. Man muss diese Mechanik durchschauen.

Aber man muss sie nicht fördern.

Man muss nur die Formeln finden, die ihr gerecht werden.

Also Integration plus Assimilation?

Es gibt keine Integration ohne Assimilation. Das ist ein Scheingegensatz.

Aber was spricht dagegen, dass Familien, sagen wir, zu Hause türkisch, polnisch, russisch oder arabisch sprechen?

Was die Familien miteinander reden, kann ihnen keiner vorschreiben. Aber die Lebenswirklichkeit bei ökonomisch integrierten Menschen bedeutet, am Ende redet man die Sprache der Arbeitswelt. Und das ist dann auch die Sprache der Lebenswelt. Und wenn man das anders macht, dann beschwört man unnötige Konflikte herauf.

In der ehemaligen DDR gibt es immer noch Naturreservate der Sorben und der Wenden, die sehr bewusst ihre Sprache pflegen.

Das war natürlich auch ein Stück DDR-Folklore. Das ist ja auch okay. So wird ja auch in Teilen der Schweiz noch das Räto-Romanische gepflegt.

Herr Sarrazin, etwas ganz was anderes: Haben Sie einen Dankesbrief von Christian Wulff bekommen? Sie haben ihn doch eigentlich gerettet mit Ihrem freiwilligen Rücktritt?

Nein.

Er hat sich nicht bedankt?

Nein, das wäre von ihm vielleicht auch ein bisschen viel verlangt.

Aber es wäre eine schöne menschliche Geste gewesen.

Der Bundespräsident ist ja in seinem Verhalten öffentlich ausführlich gewürdigt worden. Was soll ich da jetzt noch hinzufügen?

Haben Sie noch Kontakt zu Herrn Weber, dem Präsidenten der Bundesbank?

Mein letztes Gespräch hatte ich mit Herrn Weber an dem Tag, als er den Antrag stellte, mich aus dem Bundesbank-Vorstand zu entlassen. Das war, glaube ich, am 4. September. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.

Es gab ein Foto in der FAZ, wo Sie vor einem Stapel von Büchern sitzen und diese Bücher, hieß es in der FAZ, seien Ihnen von Ihren Mitarbeitern, von Ihren Kollegen zum Signieren gegeben worden? Stimmt das?

Ja, die Hauptverwaltung der Bank hat an ihrem Frankfurter Standort anderthalbtausend oder zweitausend Mitarbeiter. Und ich habe in meinen letzten 14 Tagen im Amt mindestens 300 Bücher signiert.

Bei Lyrikbänden wäre das schon eine große Auflage.

Da ich in der Chefetage bei Herrn Weber persona non grata war, war es immer interessant, wie die Mitarbeiter ihre Bücher anschleppten. Nämlich in Tüten verborgen oder in Aktendeckeln versteckt. Die gaben sie dann schamhaft bei meiner Sekretärin ab, die hat sie dann ausgepackt, mit Zettelchen versehen, für Herrn X und Frau Y. Jeden Morgen, wenn ich kam, hatte ich so einen Stapel Bücher auf meinem Schreibtisch.

Und wie haben die Mitarbeiter die Bücher abgeholt, nach Einbruch der Dunkelheit?

Nein, die kamen dann wieder, mit der Tüte in der Hand, da wurde es verpackt und dann haben sie es wieder abgeholt. Ein Zentralbereichsleiter unter Herrn Weber hat sich nicht entblödet, in seiner Abteilung Nachforschungen anzustellen, wer bei mir ein Buch habe signieren lassen.

Und was ist mit den Leuten passiert?

Gar nichts, da haben alle geschwiegen. Es hat sich keiner geoutet.

Aber was wäre passiert, wenn sich einer dazu bekannt hätte? Müsste er heute irgendwo auf einer Galeere rudern?

Alle Pförtner der Bundesbank haben ein Buch von mir. Die haben es alle selber gekauft, und ich habe es dann signiert. Denen kann ja keiner was tun. Das ist ja das Schöne im öffentlichen Dienst. Wer nicht mehr aufsteigen will, ist der unabhängigste Mann der Welt. So ein Pförtner ist insoweit frei.

Was würden Sie sagen, wenn einer in einer Ihrer Lesungen aufsteht und sagt: "Ausländer raus"? Was würden Sie ihm antworten?

Da würde ich sagen: Das ist dumm und als Rezept untauglich.

Wie feiern Sie Weihnachten?

Mit meiner Familie und einem Weihnachtsbaum.

Und liegt Ihr Buch unterm Weihnachtsbaum?

Nein, wieso? Ich habe es ja schon gelesen.

Glauben Sie an Reinkarnation?

Nein. Es gibt Dinge, die wir nicht wissen, und da soll man sich auch ein Wissen nicht anmaßen. Über die Welt, wo sie herkommt, weshalb sie überhaupt da ist - das ist mir immer wieder ein Rätsel. Wenn ich mit dem Zug durch die Gegend fahre und aus dem Fenster schaue und sehe, was da draußen alles passiert, frag ich mich auch, woher kommt das eigentlich? Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Absolut offene Fragen, da weiß ich nicht mehr als meine Katze.

Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: Genesis oder Urknall. Und die Geschichte der Genesis ist einfach schöner, finde ich.

Wir Menschen können ja nur in unseren Kategorien denken. Also denken wir in Zeit und Raum und können uns eine Welt jenseits von Raum und Zeit nicht vorstellen. Weshalb ich mit der Aussage, dass der Kosmos endlich, aber unbegrenzt sei, ein Problem habe. Ich habe mir das immer so vorgestellt: Wenn eine Raupe auf einer Kugel kriecht, dann wissen wir, dass sie es in einem Raum tut, der endlich, aber unbegrenzt ist. Die Raupe kann das aber nicht verstehen, weil sie nicht merkt, dass es sich um eine Kugel handelt.

So geht es auch dem Hamster im Tretrad. Der glaubt, dass er eine ganz lange Strecke läuft.

Ja, vielleicht glaubt er das wirklich. Ich weiß es nicht. Wir haben unsere immanenten Grenzen und können die Welt nur regeln in einem ganz engen Segment aus Zeit und Raum. Mehr ist nicht drin.

Ich habe eine letzte Frage. Meine Frau möchte wissen, wie Sie Ihr Geld anlegen. Was können Sie uns raten?

Vor allem eines: Man sollte seine Investitionsentscheidungen nie mit Steuersparüberlegungen vermischen.

Der Deutsche riskiert sein Vermögen, um Steuern zu sparen.

Ja, es ist viel billiger, Steuern zu zahlen. Sie und ich müssen von unserem Grenzeinkommen also durchschnittlich 44 Prozent abgeben. Ich vermute mal, dass das bei Ihnen auch so ist.

Ich finde es zuviel.

Ja, ich finde es auch zuviel. Aber wenn man versucht, davon etwas vorzuenthalten, das merkt der Fiskus irgendwann. Das funktioniert nicht. Also, am besten ist, man tut so, als ob Netto gleich Brutto wäre, und vergisst das Geld, das man dem Fiskus gibt. Und wenn es um die Verzinsung geht, das ist im Augenblick schwierig. Sparbuch wäre zur Zeit das Beste.

Sparbuch?

Ja. Legen Sie Ihr Geld aufs Sparbuch, erstmal für ein Jahr und gucken dann weiter.

Sie würden Ihr Geld nicht bei einer isländischen Bank anlegen?

Nein. Ich hab es bei der Commerzbank, das ist eine staatseigene Bank.

Vielen Dank, Herr Sarrazin.

Vielen Dank, Herr Broder.

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167 Kommentare

 / 
  • FP
    Frank poshau

    Dank an Herrn Sarrazin

    Herr Sarrazin hat mal wieder recht und das in jeder seiner Ausführungen.

    Es ist nicht zu begreifen, dass ein Politiker wie Herr Steinbrück, der sich als Bundeskanzler zur Wahl stellen will, sich gegen Tatsachen stellt und die Realität ignoriert.

    Aber das ist seit Jahren der Tenor unserer Politiker, verschleiern und schön reden. Herr Sarrazin hat in einer sachlichen Art den Verfall unserer Gesellschaft dargestellt, mit der politischen Unfähigkeit das Versagen anzuerkennen. So wie es jetzt auch in Afghanistan geschieht, wo die Politiker sich durch jahrelange Zahlverträge freikaufen, um das Scheitern zu verschleiern und die Menschen einer korrupten Regierung zu überlassen. Herr Steinbrück musste Herrn Sarrazin oft recht geben, um seine Lügen verantwortungslos preisgeben zu können.

    Der Euro ist gegen das Volk, gegen jede politische Vernunft von Herrn Kohl befohlen worden. Herr Kohl, der heute seine Akten noch immer nicht frei gibt, so dass wir ihn zur Verantwortung ziehen könnten.

    Deutschland unter dem Deckmantel der ewigen Sühne zu verbrennen, ist das Aufgeben unserer Gemeinschaft, die sich Jahrelang von dem Tun der Mörder, die nicht nur in Deutschland zu suchen waren und nach dem Krieg in der Wirtschaft, sowie in der Politik versickert sind, distanziert hat. Herr Steinbrück verdreht die Realität, es kommt einer Volksverhetzung gleich.

    Griechenland hat auch betrogen, die europäische Gemeinschaft hat es zugelassen, um wie in einem Schneeballsystem zu glauben, mehr bringt mehr.

    Es ist nach wie vor ein Experiment, was nun nur noch teurer wird, weil wieder verschleiert wird, um Versagen und Betrügereien schön zu reden.

    Ich danke Herrn Sarrazin zum zweiten Mal für seinen Mut und verleihe ihm meine Anerkennung, einen der verlogenen Orden unserer Gesellschaft, wo meist Blut dran klebt, will ich Herrn Sarrazin nicht zumuten.

    „Der Euro ist eine Totgeburt,

    Selbstsucht, Größenwarn versteckt in Einigkeit,

    Volksvermögen, Ideologie auf der Strecke bleibt.“

    Frank Poschau

    21.05.12

    www.frank-poschau.jimdo.com

  • SM
    Skt. Michael

    Mal schauen, wie lange die unappetitliche Suppe noch vor sich hinbrodert...

  • DT
    Danke TAZ

    Wow, wie sich hier alle über ein scheinbar "belangloses" Interview aufregen, hat fast schon etwas befriedigendes. :D

     

    Danke TAZ! :)

     

    Liebe Grüße aus Karlsruhe!

  • F
    Fingerschnipsel

    Mein Mann (Ausländer) hat das Buch gelesen - und er findet nichts rassistisches darin. Das Einzige, was er kritisiert, sind die Medien, die einzelne Sätze herausgerissen und hochgebauscht haben, so daß sie einen völlig neuen Sinn ergeben - den Sinn, den Medien für ihre Verkaufszahlen benötigen!

  • O
    ole

    @Schnitzelkoch

    "In Ordnung, dann sag uns doch mal, wann es das letzte mal eine Steinigung im Iran gab. Also nicht das Urteil, sondern wann und bei wem wurde die letzte ausgeführt? Hmmm? Weißte nicht? Bin echt gespannt ob da ne Antwort kommt."

     

    Wieso "uns"? Verkollektivieren Sie doch nicht ihre Relativierungen.

     

    Ich kenne die Zahlen. Wenn Sie nicht die Fähigkeit der selbstständigen Recherche besitzen, dann fragen Sie bei Amnesty Internalional nach. Ach und, sogar vom Sprecher der iranischen Justizbehörde wurden die "offiziellen Steinigungen" veröffentlicht.

    Die offiziellen selbstverständlich.

     

    Ich kann natürlich auch darauf hinweisen, daß 2002 die oberste Justizautorität des Iran ein Moratorium für Hinrichtungen durch Steinigung verfügt hat. Nicht schlecht, oder?

    Allerdings sind seither dennoch MINdestens 6 Menschen durch Steinigung umgekommen. Grund: Das Moratorium ist rechtlich nicht bindend, Richter können es ignorieren. Und die weiteren ca. 10 Personen, sieben Frauen und drei Männer, welche ebenfalls durch diese Art der Todesstrafe bedroht sind, blieben bisher lediglich davon verschont, weil das internationale Aufsehen derartig groß ist, auch Dank des Engagements von Amnesty International.

    Ich kann auch darauf hinweisen, daß das iranische Parlament seit 2 Jahren einen Neuentwurf des Strafgesetzbuches verhandelt hat, der Steinigung als Todesstrafe nicht mehr vorsieht. Entscheidungen diesbezüglich trifft allerdings der Wächterrat. Er kann zustimmen oder auch ablehnen.

    Es wurden auch schon Steinigungsurteile aufgehoben oder in Peitschenhiebe umgewandelt. Nachweise erspare ich mir.

     

    Nu kiek'ste, wa...

     

    Also das mit der Ecke "Iran-Bashing", in der Sie mich gerne hätten, funktioniert nicht. Nun suchen Sie mal schön. Wenn Sie nichts finden geben Sie mir bescheid. Ich liefere die Zahlen gerne nach.

     

    Es bleibt: Das Negativbild wird nicht zum Positiv, nur weil mehr Todeskandidaten gehängt werden als gesteinigt.

    Und wenn ein Richter ein solches Urteil gegen eine sogenannte Ehebrecherin verhängt, obwohl er es nicht mehr müßte, dann hat das nur noch mit religiöser Verblendung zu tun, dann will er es auch aus tiestem Herzen.

  • MK
    mary kohen

    "ostmärker aus wien" - häh? geht's noch??!!

  • HT
    Hanno Theising

    Warum nimmt sich denn nicht mal einer von euch Gehirnlappen einige Thesen des Herrn S., wie er hier entpersonalisierend bezeichnet wird, vor und zerpflückt sie genüßlich? Oh Mist, sind ja Fakten! Dann ist er halt einfach ein Nazi. Und dieser Broder sowieso - schon seine Eltern waren schließlich eng mit den Machenschaften der Nationalsozialisten verbunden. So einfach ist die Logik wenn man sie so haben will.

  • S
    Sinologie-Student

    "China hat fremde Völkerschaften nur bekommen, indem sich das Reich ausdehnte, durch Eroberungen und nicht durch Einwanderung…"

     

    Falsch, Herr Sarrazin. Ein Blick in die Geschichte der Tang- und Yuan (Mongolenherrschaft)-Dynastien sollte genügen. Ach, ups, Einwanderer gab's ja auch schon zur Zeit der Streitenden Reiche und während der Han-Dynastie...

     

    The Cambridge History of China sollte doch eine Anschaffung sein, die sich für den werten Herrn "Volkstribun" doch lohnen würde.

  • DB
    Diana Bötsch

    "Käßmann beim Lesen wieder mal zu tief ins Glas geschaut ..." - Herr Sarrazin ist einfach genial ;)

  • S
    sowas

    Eine Schlacht mit Wattenällchen ^^

     

    Ich würde sagen: Sieg nach Punkten für Broder.

     

    Hätte man es nicht gelesen hätte man aber auch nichts versäumt ;)

  • TF
    Thomas Fliederlocher

    Es heißt übrigens: ...that all men are c r e a t e d equal; der Satz wurde bekanntermaßen in einer Zeit zu Papier gedacht, als man davon ausging, dass nur hellhäutige Männer von Gott mit dem gleichen Naturrecht ausgestattet seien; Afrikaner waren demzufolge für Jefferson und Mitunterzeichner vom Herrn dazu ausersehen, als Sklaven zu dienen und Frauen hatten sowieso nichts zu melden (Wahlrecht 1920). Lässt tief blicken, dass die beiden älteren Herren hier, denen aus unverständlichen Gründen derzeit halb Deutschland zuhört, das als den letzten Schluss der Weisheit (äußerst erfolgreich) "verkaufen".

  • U
    uniquolol

    Sarrazin und Broder in der tageszeitung, das haut auch den tolerantesten Gutleser um. So viel Meinungsfreiheit wird sich die taz nicht lange leisten können, dafür werden ihre Leser schon sorgen…

  • S
    Schnitzelkoch

    @ Ole

     

    "Auch noch etwas: Für Mord gibt es nach iranischem Recht keine Steinigung. Nur für die bösen Weibsbilder, die ihren Pascha daheim nicht mehr ertragen und sogenannten Ehebruch begehen. Auch Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung wurden und ihren Peiniger in Notwehr töteten, sind schon durch die Steinigung umgebracht worden.

     

    Also für Negativbilder sorgen derartige Systeme schon selbst."

     

    In Ordnung, dann sag uns doch mal, wann es das letzte mal eine Steinigung im Iran gab. Also nicht das Urteil, sondern wann und bei wem wurde die letzte ausgeführt? Hmmm? Weißte nicht? Bin echt gespannt ob da ne Antwort kommt.

  • Y
    yotago

    Warum bietet die taz diesen beiden senilen Schwachköpfen eine Doppelseite?

  • FK
    F. Knoop

    "All men are created equal"

     

    Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung sagt nicht born sondern created.

    Und die hat auch die Rippe nicht berücksichtigt.

  • A
    Anja

    Sehr schönes,offenes,zum Teil witziges Interview zweier Mittsechziger,denen es egal ist,wo sie mit ihren Ansichten anecken und dort stehen,wo es Ohrfeigen gibt.

    Im Gegensatz zu den zum Teil weltfremden Kommentaren vieler Mittzwanziger hier(können nicht älter sein),beleidigt,geistig verbeamtet,die wegen ihren Abo-Kündigungen eine Ohrfeige verdient hätten.

  • Z
    Zugereister

    Die Reaktion der "Stammleser" ist so bezeichnend wie magengeschwürerregend. Schublade auf, reingepackt und fertig ist die Auseinandersetzung. Kotz.

     

    Liebe taz, Ihr seid auch so großartig weil Ihr auch mal ab und an was anderes anbietet als das was eure "Stammleserschaft" gerne haben möchte. Das ist mal wirklich ein Versuch von "herrschaftsfreiem Diskurs". Wer nur das lesen möchte was er hören will, soll sich seinen eigenen Blog aufmachen und seinen eigenen Mist Tag-Ein-Tag-Aus lesen.

  • R
    Rik

    Rein sprachlich gesehen, ist dieses Interview ein absoluter Genuss. Der Ästhet trifft den Klartexter, der Umgangston ist sehr fair. Inhaltlich ist mir nicht ganz klar, wieso Herrn Sarazin für die Trennung von kulturell unterschiedlichen Menschen eintritt und gleichzeitig erwähnt, das die ehemals römischen Gebiete aus vielen Kulturen hervorgegangen sind. Er lobt die Einwanderungsverweigerung und fragt warum Rassismus schlecht sei? Ein Widerspruch in sich. Er gibt zu, das Deutschland sich in den letzten Jahrzehnten mehrmals neu erfunden hat, lehnt einen solchen Vorgang aber strikt ab? Ich glaube, da beharrt jemand auf traditioneller deutscher Kultur und will nicht sehen, das diese Kultur sich schon viel drastischer gewandelt hat, als er es wahrhaben will. Dies scheint vielen alten deutschen Politikern so zu gehen, wenn man sich die absolut hilflosen Aktionen zur Assimilation des Internets anschaut. Da ist eine ganze Generation von Politikern kulturell abgehängt worden und will es einfach nicht wahrhaben.

  • JS
    Johannes Schäfer

    Sinnloses Stammtischgequatsche mit einem Rassisten! taz: shame on you!

  • NI
    Na ich

    Ich glaube nicht dass Sarrazin diese ungenaue Sprache benutzt hat.

    Er drückt sich anders aus als in diesem Text beschrieben.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Das Interview dauerte 3 Stunden. Diese Fassung ist natürlich eine gekürzte Form. Der Text wurde abschließend von Herrn Sarazin autorisiert.

  • A
    alighiero

    Kennt ihr den schon?: Treffen sich zwei Soziopathen im türkischen Bad und bauchpinseln sich genseitig ...

     

    Der Rest ist Interview.

  • B
    Bent

    Soll man nach dem Berufsverbot Herrn S. auch noch mit einem Hausarrest abstrafen? Broder schreibt übrigens von Deutschen fast unbemerkt auf weltwoche.ch sehr interessante Beiträge.

  • O
    ole

    @Hannes

    Bei dpa, afp oder ap wäre das nie erschienen: Es gibt keinen nachrichtlichen Kern.

     

    Oh jeee.

    Artikel wie: Soll man Kindern Süßigkeiten verbieten?, Ist Bio besser?, Sollen gleichgeschlechtliche Paare Kinder adopteiren dürfen?, Ist die Kirche zeitgemäß? et cetera

    haben alle den gleichen vorhandenen oder auch nicht vorhandenen nachrichtlichen Kern.

     

    Beschweren Sie sich da auch und rufen nach dpa, afp, pa?

    Sicher nicht, es geht ja um's Prinzip.

  • B
    Broderle

    Warum muss die taz einem Hetzer wie Broder ein Forum bieten, wo der die taz bei jeder Gelegenheit beleidigt? Seid ihr masochistisch?

  • Q
    Querulant

    Aus der rechten Ecke tönt es immer wieder mit Totschlagarguemnten der "Linken Meinungsdiktatur" oder von "Einschränkung der Meinungsfreiheit". Aber die Meinungsfreiheit von Sarrazin wird doch gar nicht eingeschränkt, weder vom Staat noch von "der Linken". Herr Sarrazin darf sein Buch veröffentlichen und auch öffentlich seine Ansichten verbreiten. Wenn ihm von einem Großteil der Diskussionsteilnehmer widersprochen wird ist das doch kein Meinungsverbot. Wer öffentlich eine eine so polemische Debatte lostritt darf sich über Gegenwind nicht beschweren.

  • H
    Hannes

    @Nora

    Wenn Menschen anderer Meinung sind ... Ich würde eher sagen, wenn Rechtsextreme mit liberalen Linken diskutieren, kommt nichts dabei raus.

    Im Kern würde ich sagen, ist dies einfach kein Journalismus. Broder fragt nicht kritisch, er sucht gar nicht das Moment des Informierens und das passt zur taz nicht.

    Ich denke am Ende kündigen weniger Leute ihre Abos und ein paar Kommentatoren haben sowieso keinen Bezug zu links-alternativen Szene und loben Sarrazin bei einem anderen Medium. Darum geht es doch: Sarrazin hat Recht (a), seine Statistiken stimmen (b), er ist Dr. Sarrazin ©, er ist seriös und glaubwürdig (d) und alle sind gegen ihn, wollen ihn verbieten etc. (e), deswegen brauchen wir dringend Meinungsfreiheit, sprich die Leute müssen a, b, c und d als wahr akzeptieren. Das ist das Muster dieser Psyeudo-Debatte, psyeudo ist sie, weil Sarrazin kein Politiker mehr ist und seine Ideen von keiner Partei im Bundestag akzeptiert oder getragen wird.

    Es wäre im Prinzip egal, ob man über ihn spricht oder so wie Broder mit ihm Ping-Pong über Nebensächlichkeiten austauscht. Bei dpa, afp oder ap wäre das nie erschienen: Es gibt keinen nachrichtlichen Kern.

  • Q
    Querulant

    @Nora

     

    Und die Konservativen und Rechten suchen die Bestätigung Ihrer Ansichten eben in "Die Welt" oder einem anderen "Szeneblatt". Jede politische Strömung hat ihre Medien die ihre ganz eigene Sicht der Welt transportiert und ihre Leser in ihrer Ideologie bestätigen...

     

    So Genossen, ich geh jetzt PRAWDA lesen...

  • L
    Lars

    Schön das sich zwei Islamophobe Hetzer in der TAZ gemütlich austauschen können. Das nenne ich doch mal ein klare linke Positionierung.

  • PL
    Prof. Loewy-Brueller

    Für taz-Leser sollte sich Henryk Broder mit diesem Interview eigentlich rehabilitiert haben. Die meisten bisher zu Sarrazins Thesen veröffentlichten Texte unterstellten entweder »das ist Rassismus!« oder »endlich sagt es einmal jemand!«. Broder ist nicht kleingeistig genug, um hinter einer dieser Fronten die unterdrückte Gerechtigkeit zu erkennen. Er lässt Sarrazin wissen, dass dieser nie mehr als heiße Luft gewesen sei. Sarrazin kriegt es nicht mit und stimmt zu. Einfach herrlich.

  • R
    Rogue

    @Beobachter

    "Dass die Frau nur wegen Ehebruch gesteinigt werden soll ist eine klassische Fehlinformation, sie ist auch wegen MORDES an ihrem Ehemann angeklagt, etwas was der Mainstream auch unterschlägt"

     

    Gute Güte, wie mitfühlend formuliert. Naja, wenn sie auch wegen "MORDES" verurteilt wurde, ist das ja eigentlich schon ein rechtsstaatliches Urteil. "das macht die Steinigung zwar nicht legitim"? ja, wat denn nu? Nicht legitim "im anderen Licht"?

     

    Ich liebe die Glaubensgemeinschaft der "Linken" und der Mültrenner.

  • N
    Nora

    Broders Antwort auf die Kommentare hier:

     

    "...die 1978 gegründete taz, von ein paar kosmetischen Korrekturen abgesehen, sich selber treu. Die Leser sollen nicht verunsichert werden. Passiert es doch, rasten sie aus. Die taz ist ein Sektenorgan, und ihre Leser sind nicht wertkonservativ, sie sind reaktionär, engstirnig und 100%ig humorlos, Bionade-Spießer, die eine McDonalds-Filiale in Kreuzberg als bedrohlich empfinden, während das iranische Atomprogramm ihnen nicht mal den Appetit auf ein Tofu-Schnitzel verdirbt..."

     

    Zumindest für 90% der Kommentatorenschaft (Nichtleser, aber Alleswisser) hat er es auf den Punkt gebracht.

    Das Interview haut mich nun wirklich nicht vom Hocker, Sarrazin auch nicht. Aber die Kommentare, besser gesagt die Pamphlete bringen mich schon seit 2 Tagen derart zum lachen - unglaublich.

  • A
    Axel

    Super Interview, die TAZ ist tatsächlich unabhängig genug, auch Dinge abzudrucken, von denen ich vermuten würde, dass diese dem Stammleser so nicht passen.

    Das kann man gut an den Kommentaren hier lesen.

    Was unterscheidet die Antifa eigentlich von den Alten und Neuen Nazis? Beiden Seiten haben ständig Schaum vor dem Mund wenn Sie Andersdenkende Anschreien, mit Trillerpfeifen nieder machen, nachts Autos anzünden etc.

  • JE
    jo ebert

    soso der gute herr nennt die wiener ostmärker, wiederbeätigung nennt man das in österreich

  • O
    ole

    @Beobachter

     

    Jedenfalls ein schönes Märchen. Fragt sich nur, wer hier manipulierbar ist.

     

    Sakineh Ashtiani wurde zum Tode durch Steinigung verurteilt, weil sie Ehebruch begangen haben soll.

     

    Ein Mordvorwurf ihr gegenüber stand NIE zur Debatte. Anfangs wurde sie lediglich der BEIHILFE des Mordes an ihrem Ehemann bezichtigt. Der Mordfall ist aber seit 2006 längst aufgeklärt, der Cousin hat gestanden und die Schuld auf sich genommen. Er läuft übrigens frei herum - toll.

     

    Auch noch etwas: Für Mord gibt es nach iranischem Recht keine Steinigung. Nur für die bösen Weibsbilder, die ihren Pascha daheim nicht mehr ertragen und sogenannten Ehebruch begehen. Auch Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung wurden und ihren Peiniger in Notwehr töteten, sind schon durch die Steinigung umgebracht worden.

     

    Also für Negativbilder sorgen derartige Systeme schon selbst.

  • S
    Soundso

    Nachdem ich die Kommentare gelesen hatte, wusste ich, dass meine Kündigung der taz berechtigt war. Zu diesem aufgeklärten, reflektierenden und toleranten Leserkreis möchte ich nun doch nicht gehören.

    Liebe Grüße an alle Wissenden.

  • T
    Tuncay

    @Robert R

    "Wien liegt in (genauer:umgeben von) Oberösterreich..."

     

    Schöne Grüße aus Pisa.

    Hoffentlich ist es bei den deutschen Linken in Sachen Grundwissen nicht generell so schlecht bestellt.

  • B
    Beobachter

    @M Scofield.

     

    Aber beim Thema Iran und Negativbilder über islamische Länder scheinen Sie ja ganz gut die "Gehirnwäsche" durch den Mainstream zu fressen, den Sie den Linken hinsichtlich des Migrationsthemas vorwerfen!

     

    Dass die Frau nur wegen Ehebruch gesteinigt werden soll ist eine klassische Fehlinformation, sie ist auch wegen MORDES an ihrem Ehemann angeklagt, etwas was der Mainstream auch unterschlägt (das macht die Steinigung zwar nicht legitim, lässt die Situation aber doch in einem anderen Licht erscheinen.

     

    Ist schon lustig, wie diejenigen, die meinen, die Medien (die eindeutig manipulieren - aber bei JEDEM Thema von Relevanz, außer vielleicht beim Wetter oder den Lottozahlen) würden beim Migrationsthema wichtige Infos unterschlagen, andererseits dann genau DIESEN MEdien glauben, wenn es um jede noch so verzerrende und absurde Behauptung über Islam, islamische Länder und Menschen islamischen Glaubens geht.

     

    Ihr seid doch genauso borniert und in Euren Vorurteilen gefangen wie ihr es den sog. "Gutmenschen" vorwerft.

     

    Die sind mir auf alle Fälle lieber als die ewig motzenden und ewig auf allem Fremden rumhackenden "Schlechtmenschen", die genau das sind was síe ihren Gegner vorwerfen:

     

    Selbstgefällig, kritikresistent, im Besitz der absoluten Wahrheit und pseudodemokratisch.

  • O
    ole

    Ja ihr Kommentatoren.

    Kündigt doch bitte die fiktiven Abonnements. Eigentlich müßtet ihr schon im Minusbereich sein... bei gefühlten 1000 Kündigungs-ANDROHUNGEN pro Jahr.

     

    Dem intellektuellen Niveau kann es jedenfalls nur gut tun. Denn momentan stinkt der Kommentarbereich nicht nur vor lauter moralischer Selbstüberhebung, wie @Skandalos treffend feststellte, er zieht auch immer wieder die gleichen kleingeistigen Schreiberlinge und Rechthaber an, welche sich die Welt in Gut und Böse aufgeteilt haben, deren Meinungspluralität am Ende der eigenen Meinung aufhört, deren Hauptreflex "Du Nazi" längst in eine Dauererektion übergegangen ist. Sich dabei selbst noch für einen aufgeklärten Linken oder Demokraten zu halten, grenzt schon an Realsatire.

     

    in diesem Sinne:

    Abo Abo Abo Abo Abo Abo

  • RR
    Robert R

    Wien liegt in (genauer: umgeben von) Oberösterreich, nicht in der "Ostmark". Diese Wortwahl zeigt für mich, welch Geistes Kind er ist.

     

    In Erlangen hat noch heute eine Kirche eine blau-weiss-rote Konkarde, in der noch bis 100 Jahre nach Ankunft der Hugenotten (1686) französisch gesprochen wurde. Soviel zur Dauer von Integration/Assimilation.

  • L
    lepus

    Schöne Antwort von Broder auf die Kommentare hier:

     

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ein_klarer_fall/

  • U
    Urs

    "Die Franzosen im Kanton Bern?" Hä? Was soll das? Typisch deutsches Volkstumsdenken, dass anscheinend immer noch weit verbreitet ist. Es gibt - ausser den eingewanderten - keine Franzosen in der Schweiz, genau so wie es auch keine Deutschen in der Schweiz gibt - sondern französisch- bzw. deutschsprachige Schweizer.

     

    Ausserdem: Der Kanton Bern ist auch nach der Gründung des Kantons Jura ein zweisprachiger Kanton. Auch die Sprachgrenzen sind viel fliessender als es dem Herrn Sarazzin lieb ist.

     

    Setzen, 6!

  • P
    P.Haller

    @Konstantin:

    Lieber Konstantin, mal ne Frage:

    Ziehst Du Dir auch jeden Dreck rein, den die NPD von sich gibt??

    Ist es denn nötig, so ein Machwerk von T.S. zu lesen, nur um diesen Herrn Aufmerksamkeit zu spendieren ? Ich kenn doch seine Gesinnung schon aus seiner Zeit als Berliner Finanz-Senator. Das reicht !!

     

    Ich lese ja auch nicht "Gala", "Bild der Frau" usw. nur um mich mit den vielen Millionen, die diesen Schmarrn gut finden auseinanderzusetzen. Da reichen mir schon die Titelzeilen und Bildchen, um zu merken, was das für'n Scheiss ist.

    Mir ist auch für die Zeit zu wertvoll um ein paar 100 Seiten geballten Mist zu lesen.

    Da lese ich dann doch lieber Fix und Foxi !!

    Jetzt bin ich wahrscheinlich in Deinen Augen ein ganz grosser Spiesser ! Meinetwegen....

  • PM
    Peter M.

    @bensch: Es ist immer interessant, dass einige Wesen bei dem Buch danach schreien, dass doch kein Fachautor geschrieben habe. Nur um Sie zu erhellen: Die Einzelquellen stammen allesamt von Fachautoren. Die Zusammensetzung erfordert aber etwas anderes als einzelnes Fachwissen. Ein Politikwissenschaftler ist kein Politiker und kein Netzwerkler, aber er erforscht die Zusammenhänge und stellt sie dar.

     

    Sie sollten sich mit wissenschaftlicher Arbeit vertraut machen.

  • DV
    Dieter Vogt

    Ihren Kommentar hier

    eingeben

    Hab darauf gewartet,dass Broder sagt: "Thilo ich

    will ein Kind von Dir !"

  • B
    Bendolino

    An diesen Kommentaren kann man die Miefigkeit der alten und neuen Linken wunderbar ablesen. Schön einfache Weltbilder dominieren, wir gut- die böse!

    Die Linke ist inzwischen unfähig die Realität auch nur zu sehen, stattdessen werden einfache alte Feindbilder gepflegt, ich kann mir gar nicht mehr vorstellen mal dazugehört zu haben.

  • V
    vic

    Wovor fürchtet ihr euch? Ihr habt mich schon wieder gelöscht.

    "Wenn sich zwei Arschlöcher gegenseitig anfurzen, muss ich das nicht lesen", schrieb ich.

    Ich bin sicher, sogar die beiden Protagonisten hätten noch mehr Witz, um das von einem Gegner hinzunehmen.

    Wer austeilt muss auch einstecken können, oder mit Sarrazin:

    "Das muss man doch noch sagen dürfen"

    Na?

  • N
    NeoCon

    Der 'Kinderstürmer aus Kreuzberg' wird ja mal richtig interessant! Nicht nur wegen des Interviews. Auch die geifernden Reaktionen vieler der Foristen hier geben hübsche Einblicke in die Seelen des linken Politmobs.

    Mit Meinungsvielfalt jedenfalls ist es hier nicht weit bestellt.

     

    @Konstantin:

    Ja, sich schämen ein Linker zu sein. Das ist das beste,was Sie tun können!

  • G
    Geschockte

    TAZ, Sie tun mir leid!

    Es tut mir leid, dass Sie auf solche Leser angewiesen sind.

    Und ich bin froh, dass ich noch frei denken kann, ohne Ihre Leser vorher fragen zu müssen.

  • PM
    Peter Maas

    Hallo taz, könnt ihr Sarrazin nicht mal langsam in der Versenkung verschwinden lassen? Der Mann hat seinen Auftritt gehabt - jetzt kann er Tauben füttern gehen.

  • LG
    La Golondrina

    Broder ist ein Antideutscher Linker. Wer ihn zum "Rechten" stempelt, zeigt, dass er nichts begriffen hat. Sarrazin hat sich von ihm nicht auf's Glatteis führen lassen. Chapeau!

  • L
    lisa

    kapiert es endlich: keinen menschen interessiert die meinung von taz-lesern.

  • E
    epupa

    Zitat aus Interview:

     

    "Okay, vielleicht auch für die Mongolen oder die Nordkoreaner. Aber sonst...

     

    Es gibt kein Naturgesetz, das Einwanderung oder Wanderung zwischen Staaten oder Kontinenten zu einer unvermeidlichen Entwicklung macht. Das gibt es nicht, sondern das ist menschengemacht. Als die Buren nach Südafrika zogen, war das ein menschenleeres Land. Und dann haben sie die Schwarzen aus dem Norden geholt, als Arbeitskräfte eingesetzt und sind jetzt eine Minderheit, die irgendwann verschwinden wird.

     

    Ist das der Preis der Geschichte?"

     

    Weder der Interviewer noch der Interviewte haben offensichtlich irgendeinen Schimmer davon, worüber sie reden, sonst würden spätestens an dieser Stelle alle Alarmglocken läuten, wenn wieder die alte Mär vom "menschenleeren Südafrika bei der Besiedlung durch die Buren" ausgekramt wird.

     

    Nur ein Buch von vielen über die Geschichte der San und Khoikhoi am Kap, am äußersten südlichen Ende Afrikas müßten sie lesen, und es könnte sie beide schlauer machen; offensichtlich ziehen sie es aber vor, in ihrer selbstgewählten Isolation des Nichtwissen-Wollens zu bleiben.

     

    Broder schreitet nicht ein, hat also genauso wenig Ahnung wie Sarrazin. Ich schließe aus der völligen Ahnungslosigkeit in diesem Punkt darauf, dass andere Argumentationspunkte, die von anderen kritisiert wurden und werden, ebenfalls von ähnlich niedriger Qualität sind.

  • P
    peeka

    Dass Broder, der die taz gerne als "Kinder-Stürmer" bezeichnet, aus Selbstdefinition eigentlich dann ein "Juhnior-Streicher" sein müsste, wurde in einem anderen blog schon erwähnt.

    Hier allerdings geriert er sich eher als das Pendant von Heinz-Klaus Mertes, der es ja auch vermied, kritische Fragen an sein Idol Helmut Kohl zu stellen.

     

    Ich vermute fast, die taz bringt diese Serie absichtlich, um zu zeigen, wie oberflächlich und plakativ doch die Konservativen "mit stalinistischer Ader" (Alan Posener über Broder und seine gutachsigen Mitstreiter) auftreten und sich lediglich als ewiggestrig zeigen.

    Man hat den Eindruck, sie jammern den ganzen Tag darüber, dass "die Gesellschaft" ihren heroischen Sieg 1989 einfach nicht zu würdigen weiß und schwelgen daher in ihrer Nostalgie des kalten Krieges.

  • C
    chinchorro

    Ein Interview ist also wenn einer einen Autor fragt, warum sein Buch so gut ist und ob er die Leute die das Buch nicht so gut findet auch für so blöd hält wie er selbst das tut.

    Und zum Schluss erklärt der Herr, der gerne bei der Bundesbank geblieben wäre noch, dass Steuerhinterziehung ja eigentlich ne schöne Sache wäre, wenn man nur nicht erwischt würde...

  • T
    Thomas

    Nichts ist schlimmer als nicht miteinander zu reden. Das gilt für alle Menschen und Meinungen. Als ob die eigene Meinung gefährdet wäre wenn man eine andere liest. Geistiges Kindergarten-Niveau. Jeder hat das Recht seinen Unsinn zu verbreiten, ich eingeschlossen. Das gehört zur Meinungsfreiheit dazu, das muß man aushalten können - oder nach Kuba, Nordkorea oder Lybien auswandern.

  • O
    Odin

    Vielleicht war das "Interview" dieser ähnlichen Herren ein Versuch der taz, den Lesern, die das Buch von Herrn S nicht gekauft und gelesen haben (und dazu gehöre ich), dessen Meinung und Position in Kürze zu präsentieren. Mir hat es eine Einsicht verschafft in die absurden Ideen und verdrehten Schlüsse, die er aus seinen "Fakten" zieht. Der Witz, den viele Kommentatoren wohl nicht verstanden haben: Erst durch die Bestätigungen des allseits bekannten H Broder, werden die gefährlichen Absurditäten des Herrn S schreiend deutlich. Gegen einen normalen taz-Journalisten hätte der S nie so deutliche Positionen bezogen. Gute Lehrstunde!

  • KG
    Karl-Heinz Gissel

    Ich bin ein Linker und lese auch Pi- news.= geht das?!

    So unsachliche und hetzerische Kommentare, wie hier im TAZ Kommentar, muß man selbst bei Pi.-news. länger suchen.

    Im Übrigen seit ihr euch so ähnlich, rechts wie links,

    das könnt ihr euch nur vorstellen, wenn ihr b e i d e Seiten lest.

  • S
    Steve

    Super Interview, Herr Sarrazin ist mein Held des Jahres 2010!!! Hoffentlich bekommt er nochmals eine wichtige Rolle in der Politik, damit wir endlich das Überfremdungsproblem in unserem geliebten Deutschland angehen können. Inhaltlich ist Herr Sarrazin top, seine Argumente allesamt sorgfältig recherchiert. Lustig ist nur die geifernde Reaktionen der vielen links-grünen Ideologen hier. Aber ein bisschen Kontakt mit der Realität wird denen auch nicht Schaden!

  • C
    C.K.

    Deutschland als Muppet-Show.

    Da haben sich die zwei alten Herren in Ihrer Loge getroffen.

    Ich würde mich freuen, wenn Deutschland mitspielt und über den selbst ernannten Pausenclown (so sieht sich Broder selbst) mit seinem congenialen Partner einfach nur lachen kann …

  • M
    Medley

    Rechthaber

     

    Seine Meinung ist die rechte,

    Wenn er spricht, müßt ihr verstummen,

    Sonst erklärt er euch für Schlechte

    Oder nennt euch gar die Dummen.

     

    Leider sind dergleichen Strolche

    Keine seltene Erscheinung.

    Wer nicht taub, der meidet solche

    Ritter von der eignen Meinung."

     

    Autor: Wilhelm Busch

     

    -------------

     

    Multikultis

     

    Ihre Meinung ist die linke,

    Wenn sie sprechen, müßt ihr verstummen,

    Sonst erklären sie euch für Schlechte

    Oder nennen euch gar die dumpfen Dummen.

     

    Leider sind dergleichen Gutmenschen

    Keine seltene Erscheinung.

    Wer nicht taub, der meidet solche

    Ritter von der eignen Gesinnung.

     

    Frei nach Wilhelm Busch

  • D
    Darillian

    zu dem Kommentar von Robert:

     

    "Ein kurzer Blick in ein Online-Wörterbuch offenbart: race [biol.] : das Geschlecht - Gattung. So viel zu diesem "muss", ähnliche Scheinzwänge finden sich im ganzen Buch."

     

    Für das Wort gibt es ebenso noch folgende Übersetzungen:

    1. Rennen

    2. Rasse

    3. Wettlauf

    4. Lauf

    5. Geschlecht

    6. Wettrennen

    7. Jagd

    8. Kaste

    9. Wettschwimmen

    10. Strömung

     

    Und Sie meinen jetzt also, dass man in den Texten von Darwin beliebig eines dieser Worte einsetzen kann oder wie?

  • K
    kotelette

    Wenn man sich die Kommentare so anschaut und durchliest, dann kann man nur lachen.

     

    Ich habe selbst das Buch nicht gelesen, halte aber durchaus sehr viele Artikel in den lame- als auch faststream Medien, welche komplexe Sachverhalte runter zu brechen versuchen auf "Sozialdarwinismus", "Rassismus" und der gleichen, für schlichtweg falsch.

     

    Wenn er 550 Fußnoten anführt, dann sollte man diese Referenzen checken, lediglich seine Schlussfolgerungen können dann "steile" oder simplifizierende Aussagen enthalten und vielleicht auch falsch sein.

     

    Wozu das ganze gehetze? Das ist ein Buch. Nicht mehr und nicht weniger.

  • FF
    @ Friedhelm Lintzen

    Eingedeutschte, weil geläufige englische Substantive, die auf -y enden, erhalten einen deutschen Plural. "Communitys" ist also richtig, ebenso "Hobbys", "Partys" oder "Babys". Und nicht einmal die neue deutsche Rechtschreibung ist daran schuld, in der alten war es genauso. Etwas anderes wäre es nur, wenn man das Wort nicht eindeutschen, sondern weiterhin als englisches Substantiv behandeln würde. Dann müsste man es allerdings auch klein schreiben und kursiv setzen. Kurz, Lintzen: Cohn-Bendit hat recht und Sie haben keine Ahnung. Wer ein Besserwisser sein will, muss es auch besser wissen. Das gilt ebenso für den Rest Ihres Beitrages, auf den ausführlicher zu antworten ich aber zu faul bin; er ist die Mühe ohne nicht wert.

    Keine Grüße von einem echten Besserwisser (mit echt türkischem Migrationshund)

  • A
    alcibiades

    Jawollja, endlich, die taz-webseite musiziert beim Öffnen mit Reklame und der liebe Onkel Broder und der liebe Onkel Sarrazin dürfen sich gegenseitig die Eier schaukeln. Das hat die Welt gebraucht, oder? Ach nö, da waren ja noch die Erzeugnisse des Springer- bzw des Bertelsmannkonzerns. Die taz macht teilweise längere Sätze, aber darauf ist auch gesch...

     

    Na dann, viel Spass noch. Dank der "seriösen" Beiträge der letzten ca. zwei Wochen hab ich irgendwie völlig das Interesse verloren.

  • P
    PinkePinke

    Dumm und Dümmer!

    ich lach misch schrott.

    Der eine: Bonze mit Behinderung, erzählt was über genetische Minderwertigkeit bei Migranten und Hartzern.

    Der andere: hetzender, kleiner Besserwisser.

    Wunderbar!

  • NF
    Norman Frey

    Langweilig.

  • M
    Markus

    Ich wollte eigentlich demnächst taz-Abonnent werden. Ich glaub', ich spar' mir das. Depperte Presse-Erzeugnisse, in denen braune Schmierfinken wie Sarranazi und Henryk Malefiz Broder vorkommen, gibt's schon mehr als genug.

  • D
    Daddy

    Was doch sehr auffällig ist, ist das allgemeine "Schlag den Sarrazin" Gequatsche ohne ein einzigesmal etwas zu widerlegen oder auch nur eine neue Richtung zu nennen. Diese Kommentatoren, die sich auch noch damit rühmen, es nicht gelesen zu haben, werden wohl auch in der Schule so den Untericht genossen haben. "Will ich nicht wissen, also höre ich nicht zu". Die durch diese Art angeeignete dünne geistige Schicht kann dann natürlich nicht mehr über gewisse Grenzen hinausschauen, aber mit falschen Angaben kann man weiterlügen. Evtl. reichen auch nur diffuse Behauptungen.

    Leuten wie Sarrazin kann man mit Fakten und Zahlen begegnen. Also brauche ich keine Angst davor zu haben. Schlimmer sind die Verbohrten, die Allesbesserwisser. Sie brauchen keine Fakten. Ihr "Wissen" um die Dinge steht über Allem. Vor diesen Menschen habe ich Angst. Denn sie schrecken auch vor Gewalt nicht zurück. Sie nennen es dann politisch legitimiert. Ich nenne es Faschismus.

  • FL
    Friedhelm Lintzen

    Mich wundert: 1. Wie lange die "taz" den Sarrazin als Aufmacher braucht. 2. Wie schnell die linksliberalen "communities" (nicht "Communitys", wie Cohn-Bendit meint) lesen kann - selbst Bücher, die noch nicht veröffentlicht sind. 3. Wie schnell diese "Communitys" den Schulterschluss mit der Politklasse (Wulf, Merkel & Co.)findet - Stichwort "Rassist", "Sozialdarwinist". 4. Wie schnell sie alle - die "taz", deren Leser und diese Politklasse zu hervorragenden Genbiologen werden - Sarrazin selbst allerdings ausgenommen. Dabei hat Sarrazin die höhere Intelligenz der Juden ausdrücklich auf den "außerordentlichen Selektionsdruck" zurückgeführt, dem sie in Westeuropa ausgesetzt waren (vgl. Sarrazin 6. Aufl., S. 95), also auf soziokulturelle Einflüsse und nicht auf ein "jüdisches Gen". Das ist exakt der Stand der Wissenschaft, den Sarrazin zutreffend referiert (vgl. Sarrazin a.a.O., S. 417, Anm. 64 - bitte endlich mal lesen, aber ohne Schaum vor`m Mund!). Und diese soziokulturellen Einflüsse gelten auch für Türken aus Ostanatolien. Da hat es tatsächlich seit mehr als tausenden von Jahren keine Anreize gegeben, fremde Sprachen zu lernen. Unsere Türken aus Ostanatolien, die Ende der 50ziger Jahre ins Ruhrgebiet kamen (ich war dabei, ich lebte damals in Duisburg), brauchten keine Sprachkenntnisse. Keine Diskussion im Bergwerk - "Ich nix versteh´n" reichte völlig. Heute ist das anders, nehme ich an. Einwanderer gerne, aber bitte mit der Bereitschaft, sich zumindest sprachlcih anzupassen. Ach ja, noch eins: Der linksliberalen "taz"-Community scheint der Humor abhanden gekommen zu sein. Wollt Ihr `mal wissen, wo das mit dem "jüdischen Gen" herkommt? Dann lest Leon de Winter "Was riechen Sie dann?" in SZ Nr. 208, S.11 Und vielleicht, nicht nur des Humors halber: FAZ am Sonntag, Nr. 36, S. 5 "Was schreibt Sarrazin" Eine Handreichung in Thesen". "Rassistische und sozialdarwinistische Thesen", Frau Dagdelen? Verzeihen Sie, aber Sie sind nicht informiert.

    Lintzen

  • A
    Andreas

    Über den Beitrag mag sich jeder seine eigene Meinung bilden. Ganz furchtbar finde ich aber die Einstellung, daß ein nicht-redaktioneller Beitrag (ist ja ein Interview, oder??) zur Reaktion führt - "Kündige Abo". Was ist denn das für eine Geisteshaltung? Furchtbar, ganz furchtbar. Wirft ja eine bezeichnendes Licht, oder?

    @TAZ: Der Abdruck eines solchen sicherlich kontrovers zu diskutierenden Beitrags ist ein wahres Zeichen der Unabhängigkeit. Vielleicht sollten sich mal die "Abo-Kündiger" mal Gedanken drüber machen, daß es verschiedene Arten von Zensur geben kann.

  • AM
    Asil M.

    Ja, toll fand ichs auch nicht, dass ihr ihm ein Forum gebt. Aber dass viele TAZ-LeserInnen immer gleich mit Kündigung drohen, finde ich sooo dumm und lächerlich!!!Halten die denn gar nix aus? Einer hat sogar ZEIT, SZ und TAZ gekündigt. Tja - jetzt sitzt er zu Hause und verdummt. Herzlichen Glückwunsch!

  • W
    Widderfrau

    Ein herriches Interview.Zwei Männer sitzen auf der Bank und bewaihräuchern sich selbst. Ach ja, wie klug wir doch sind...

     

    Wirklich, da gibt es nur zu lachen. Andere denken eben anders. Toleranz und lachen ist angesagt.

  • T
    tazabo-kündigerin

    @Johnny

    "Schlimm dieses ganze betroffenheits Getue."

    manche sind halt von (antimuslimischem) rassimus betroffen. da hilft es auch nicht das als Getue abzuwerten.

     

    "Ein Lob an die TAZ, auch mal über den Tellerrand zu schauen.

    Die Personen, die hier meinen es wäre eine Schande so ein Interview herauszubringen,sind wohl der Überzeugung Ihre Ideologie sei die Beste und einzig Akzeptable."

    Genau, deswegen habe ich ja meine "Ideologie", weil ich sie am besten finde. ist das bei dir anders? ich akzeptiere aber, dass du deine hast.

    Meine "Ideologie" findet es aber doof rassisten eine plattform zu bieten, insbesondere wenn ich für die plattform mitbezahle.

     

    "Ich sehe schon,wie diese Leute mit Mistgabeln und Fackeln auf die Redatktion der TAZ zulaufen und schreien "Verbrennt Sie,diese Nazis,die haben es gewagt gegen unsere Gesinnung zu Veröffentlichen"!"

    ja, das hab ich auch aus den kritischen kommentaren rausgelesen.

     

    PS: einen gruß an die unermüdlich pi-fans. ihr habt es echt raus mit der deutschen (christlich-jüdisch-abendländischen?) disziplin, zumindest was das schreiben in foren angeht (würg)

  • MS
    Michael Scofield

    viele von Denen, welche hier Sarrazin und Broder als Rassisten und Nazis beschimpfen, wissen gar nicht was im Land abgeht

     

    es gibt eben nicht nur Eure kleine links-grün alternative Multi-kulti Traumwelt in der Großstadt,sondern viele normale Menschen, welche täglich zur Arbeit gehen und sich ihre Brötchen selbst verdienen müssen und keine Lust mehr haben, sich von den Mainstream Medien und der sog.Qualitätspresse

    bevormunden zu lassen, das Internet machts möglich

     

    deshalb ist die FR ja auch fast pleite, hält aber an ihrem Kurs eisern fest, der SZ gehts ja nun auch nicht wirklich gut......

     

    Stichwort Toleranz: macht doch mal den Test: geht mal zu eurem Lieblings-türkischen Grünhändler als erkennbar deutscher Mann mit erkennbar türkischer Frau als Pärchen, mal sehen wie lange ihr dort noch nett bedient werdet......

     

    an alle Anderen linken Bessermenschen: falls ihr zu viel Zeit habt, geht doch zur iranischen Botschaft, um gegen die Hinrichtung der angebl. Ehebrecherin Frau Ashtiani zu protestieren

  • N
    Nico

    @Bentsch

    Ganz Ihrer Meinung.

    Was bringt ein Interview, in dem keine einzige kritische Frage auftaucht und in dem sich der Interviewer und Interviewte nur gegenseitig - implizit als Frage oder explizit als Antwort von Sarrazin - ihre Meinungen zuwerfen, ohne dass am Ende etwas sachdienliches, interessantes herausgekommen wäre..?

     

    Aber es ist doch vollkommen OK, dass das Interview in der taz erschienen ist.

    Wenn sowas niemals in der taz stehen würde, dann wär sie ja genauso wie dieses Interview: Versunken in die eigene Ideologie...

  • A
    Andreas

    Ich finde es ist klickhascherei. Lohnt es sich wenigstens ökonomisch? Wie viel hat Broder gekostet?

  • P
    punctum

    Wer die taz dafür kritisiert, dieses erfrischende und gewitzte Gespräch unter zwei geistig Junggebliebenen überhaupt zu veröffentlichen, der verrät nur, dass er selber an links-"alternativer" Altersdemenz leidet.

     

    "Der Geist weht links" sagen immer noch die, bei denen es längst mieft und grüftelt! Dagegen behält die Bibel recht:

     

    "Der Geist weht, wo er will" (Joh. 3, 8)

  • BE
    Born equal

    Vielleicht hat Sarrazin recht mit seiner Übersetzung, aber mit seiner Realität stimmt der Satz nicht überein. Tatsächlich auch nicht. Manche sind schwarz, andere sind Frauen. Usw. Auf die gleiche Weise geboren? Kaiserschnitt oder Bio? Gezeugt? Man weiß es nicht. Alle müssen gleichermaßen sterben. Jesus? man weiß es wirklich nicht. Equally goes it losse.

  • FK
    Fritz Katzfuß

    Immerhin, das erste Drittel habe ich gelesen, dann wurde es langweilig, das Interview. Was soll so ein blödes Gelaber? Sarrazin hat sie nicht alle und Broder kann nichts.

  • M
    Muscarius

    @ Wildschwein:

     

    Sie können nicht von einer provozierenden Frage Broders auf seine allgemeine Einstellung schließen. Broder meint mit "abschaffen" auch nicht dasselbe wie Sarrazin in seinem Buch.

  • T
    thiloismus

    Wie kann die weitesgehend numerische/statistische Zusammenfassung z.T. katastrophaler Zustände in manchen Teilen dieser Republik als Folge einer verfehlten Integration in einem Buch "Provokation" sein?

    Unangenehme Tatsachen in einem freiheitlich-demokratischen Land also doch lieber totschweigen?

     

    @Gabi: Sieht so DEIN Pluralismus aus ??

     

    Vielen Dank an die taz für die Veröffentlichung dieses Interviews.

  • S
    Sven

    Bitte mehr davon!

     

    Ich empfehle euch Interviews mit rene Stadtkewitz, Henry Nietsche und Hamed-Abdel-Samad.

  • B
    Ben

    Was für Scheiss,

    warum gebt ihr dem Idioten noch ein Forum???

    Warum hab ich ein Abo bei eurer grünen Zeitung???

     

    Beides weiss ich nicht???

     

    Benjamin

  • J
    Johnny

    Schlimm dieses ganze betroffenheits Getue.

    Ein Lob an die TAZ, auch mal über den Tellerrand zu schauen.

    Die Personen, die hier meinen es wäre eine Schande so ein Interview herauszubringen,sind wohl der Überzeugung Ihre Ideologie sei die Beste und einzig Akzeptable.

    Ich sehe schon,wie diese Leute mit Mistgabeln und Fackeln auf die Redatktion der TAZ zulaufen und schreien "Verbrennt Sie,diese Nazis,die haben es gewagt gegen unsere Gesinnung zu Veröffentlichen"!

  • B
    bentsch

    Puh, was für ein langweiliges Gesülze ohne Erkenntnisgewinn.

    Es ist zwar albern, wenn hier Kommentatoren ständig Ihre taz-Abos kündigen (falls sie überhaupt welche haben), aber ein bißchen mehr Niveau hätte ich auch erwartet.

     

    Broder interviewt Sarrazin: Darauf muss man erstmal kommen. Ein ewig-geifernder Islam-Hasser und ein ehemaliger Bundesbanker als fachfremder Autor. Danke, aber ich halte mich dann doch lieber an Fachleute, die sich länger und tiefgehender mit komplexen Problemen befassen, und nicht jeden Gedankenfurz zwischen dem dritten und vierten Bier zu einem Buch verarbeiten müssen.

  • G
    Gabi

    Wer sowas publiziert und es für eine gute Idee hält, den erreicht auch die Kritik daran nicht mehr. Für mich ein klarer Fall von gezielter Provokation unter dem Deckmantel Pluralismus. Das sich vernünftige Leser drüber beschweren werden war ja klar und ganz nach dem Werbe Motto: Hauptsache auffallen, ob positiv oder negativ ist egal, wurde dieses Stück Idiotie publiziert. Jetzt freut man sich wahrscheinlich ganz toll in der Taz, dass sooo viel Aufmerksamkeit generiert wurde und es wird als gute Sache gesehen. Wie war das mit der kognitiven dissonanz?

    Immerhin kann ich nun mit diesem Artikel meinen Freunden, die immer noch Taz lesen klar machen, dass ihr euch so was weit von Journalismus entfernt habt, dass ich glaube sie damit überzeugen zu können.

  • N
    N-Word

    @robert

     

    ob er nun Rasse oder Gattung sagt, ist doch letztendlich völlig egal, es meint das selbe.

  • W
    Wildschwein

    An diejenigen, die jetzt ihre Abonnements kündigen wollen, wie auch an diejenigen, die die taz jetzt im Sinne von "endlich hab ihr's begriffen" loben: Glaubt ihr wirklich, dass die taz ihre ideologische Positionierung aufgibt, nur weil sie einen gewissen Meinungspluralismus zulässt? Große Zeitungen pflegen, mehr als eine Meinung zuzulassen. In der FAZ gibt es beispielsweise täglich die Rubriken "Stimmen der anderen" und "fremde Federn". Es spricht für die taz, mit der ich sonst eher nicht konform gehe, dieses Interview abgedruckt zu haben und hier zu veröffentlichen.

     

    Zugleich spricht es sowohl für Broder als auch für Sarrazin, sich der taz zur Verfügung zu stellen. Beide hätten problemlos in Bild, Spiegel oder FAZ veröffentlichen können und damit ein weitaus größeres Publikum erreicht. Dass sie sich der taz zur Verfügung stellen, zeigt, dass sie keine tumben Ideologen sind, sondern ihre Ansichten (die im Übrigen nicht so deckungsgleich sind, wie einige Leute anzunehmen scheinen und was sich auch im Interview zeigt, z.B. bei der Nachfrage Broders, was denn nun daran so schlimm sei, wenn Deutschland sich abschaffe) kontrovers diskutiert sehen möchten.

  • K
    Konstantin

    Allmählich habe ich den Eindruck nicht mehr unter Linken zu weilen. Was haben einige hier denn für ein Diskussionsverständnis? Vor allem aber: Welches (fehlende) Demokratieverständnis sich hier offenbart. Unglaublich.

     

    Beispiele:

     

    von P.Haller:

    (...) Diese Aussage des Interviewers hat mir gereicht. Weiterlesen unmöglich. Habe ich aber auch eigentlich gar nicht vorgehabt !!

     

    von vic

    Beinahe hätten sie mir, nur mit den beiden Namen in der Überschrift, den Tag versaut.

    Aber ich werd`s mir ersparen zu lesen...

     

    von Sabbelzin:

    ganz ehrlich, ich hab´s nicht durchgelesen.

     

    Wundert Ihr Euch eigentlich, dass wir allmählich nicht mehr ernst genommen werden?

     

    Die Welt wird in Gut und Böse eingeteilt. Dabei gilt: Die eigene Meinung ist gut, jede abweichende böse, dumm und natürlich rassistisch. Und weil das so ist brauche ich mit anderen Meinungen (oder gar Tatsachen!) nicht auseinandersetzen.

     

    Wie viele hier haben denn das Buch gelesen? Diejenigen, die Sarrazin als antisemtisch darstellen sicherlich nicht. Oder ist es antisemitisch, wenn er schreibt, dass Juden im urchschnitt um 15% intelligenter sind als Deutsche. Was er nebenbei übrigens nicht genetisch, sondern kulturell begründet.

     

    Ich war immer gern ein Linker. Allmählich schäme ich mich dafür. edenfalls wenn solche Leser wie die oben zitierten heute zur Linken zählen (oder gezählt werden).

  • K
    knabenkraut

    Ich kann dieses Interview nicht verstehen. Wie kann man einem Broder, Unterstützer von Geert Wilders und einem Aufwiegler wie Sarrazin ein weiteres Forum geben. MIr fehlt jegliches Verständnis, warum Herr Broder, der euch mit dem Stürmer vergleicht und sich als Sprachrohr der Neuen Rechten versteht als interessanter Gesprächspartner begriffen wird.

  • K
    Kassandra

    Großartig. Bitte mehr davon. Nichts ist schlimmer als nicht miteinander zu reden.

  • JM
    Jan Moewes

    Danke taz. Lange nicht so gestaunt und gelacht. Habe mir die beiden als Darsteller des neuen Stücks im Kellertheater vorgestellt und war vom Autor und vom Dramaturgen des Abends gleichermaßen begeistert. Wie demaskierend doch so ein Kneipengespräch werden kann.

  • B
    Bob

    Für mich werden Broder und Sarrazin maßlos überschätzt.

    Beide sind selbstverliebte Mediengockel. Broder hat es nur noch nicht geschafft, soo "berühmt" zu werden wie Sarrazin, aber das schafft er auch noch. Er muss eben noch ergründen, wie man das macht.

    Dafür sind sie unterhaltsamer als manch andere.

  • T
    tazabo-kündigerin

    das musste echt mal gesagt werden! danke fürs interview, liebe taz - das abo ist schon gekündigt...

  • R
    romski

    an "selberdenker(!)"..... hast du dich jemals mit den nazis beschäftigt? solltest du vielleicht mal damit du schnallst wann man mit welchen begriffen um sich schmeisst....! treffender ist wohl nachlaberer...

  • PC
    Pat's Cat

    Liebe taz,

     

    wie vielen anderen Kommentatoren hier geht mir der "Witz" dieses Interviews ab. Broder soll hier Sarrazin "entlarven", wie ein anderer meinte - davon konnte ich nichts feststellen, vielmehr scheint sich Broder (mal wieder) selbst zu entlarven. Wo sind die 550 Fußnoten zu diesem Interview, oder auch nur eine Fußnote, die erklärt, wie so ein dröges und unkritisches Interview, oder sagen wir mal lieber Plauderstündchen, den Weg hierher finden konnte? Die schockierendste Information war meiner Meinung nach, lesen zu müssen, daß der Herr Broder früher für die taz geschrieben hat.

     

    Vielleicht wäre es ja möglich, einen Ihrer Kommentare zu dem Interview zu veröffentlichen - dann hätte dieses Kaffeekränzchen wenigstens indirekt etwas kritisches, sozusagen in der bislang fehlenden Fußnote.

     

    PS Und ja, Herr Sarrazin, ich habe dieses Interview gelesen, "darf" also mitreden, allerdings habe ich wie Frau Käßmann in meinem Leben bereits Alkohol konsumiert, so daß ich, auch wenn ich diesen Kommentar stocknüchtern schreibe, mich dadurch in Ihren Augen wohl doch wieder disqualifiziere. Wenn das mal keine schlüssige Argumentationskette ist...

  • L
    Loki

    Ach taz, was war das denn?

     

    Ich schwanke zwischen Schmunzeln und Kopf schütteln. WENN man schon Sarrazin interviewen will, dann doch bitte nicht von einem Broder. Zu Broder wurden hier in den Kommentaren ja schon einige passende Worte gefunden. Jedenfalls schafft er es an keiner Stelle mal nachzufragen und zu bohren, was Sarrazin nun mit seinen Allgemeinplätzen meint. Aber trotz des schlechten Interviewers sind die Aussagen Sarrazins doch absolut entlarvend. Man merkt immer wieder, dass er von Dingen spricht, die er nicht wirklich versteht, dass er sich selber ein Bild von der Wirklichkeit gemacht hat, dass er dann bekämpft, oder eben nicht und das ist dann eben seine Ideologie. :D Was für Stilblüten! Ich habe mich fast selbst benässt. Und dann ist da noch die Demokratie und so beginnt der Kommunismus und die Utopie und die Diktatur, Bild, Wirklichkeit, Ideologie... :-D Ich lach mich schlapp.

     

    Und worüber regen sich eigentlich alle auf?

    1. Muss man das doch mal sagen dürfen!

    2. Muss man doch mal Tabus brechen!

    3. Ist er doch ein Soldat oder eben nicht.

    und

    4. Er hat doch das Wort "Rasse" durch "Ethnie" ersetzt!

     

    Ja, Herr Sarrazin, ihr Worte machen diesen Schritt, aber ihr Kopf macht ihn nicht mit! :-D

  • S
    Schnucki

    Ein TAZ-Abonnent weniger. Das war dann mein letztes gekündigtes Abo nach Zeit und Sueddeutsche. Ihr solltet Euch schämen, diesen beiden Hasspredigern hier Raum zu geben :(

  • H
    Helena

    @ Sandra Kriege

     

    Herr Broder steht den Aussagen von Herrn Sarrazin näher, als Sie wahrhaben wollen, das belegen seine Publikationen und Artikel. Er stellt nur halt gerne provozierende Fragen.

     

    Außerdem hat bisher niemand Sarrazin inhaltlich widerlegt.

  • ES
    egon sunsamu

    Ich finde es bemerkenswert, dass hier offenbar nur ideologisch gefestigte Linke Kommentare abgegeben haben. Als Zugewanderter, der über 30 Jahre hier lebt, arbeitet und Steuern zahlt, finde ich Sarrazins Buch -das ich selbstverständlich sehr aufmerksam gelesen habe- gut gelungen. Er hat Daten sehr sorgfältig recherchiert, logisch die Zusammenhänge beleuchtet und sinnvolle Vorschläge zur Lösung tabuisierter Probleme gemacht.

    Dieser Mann hat sich diese Mühe gemacht, weil er Deutschland liebt. Die meisten seiner Kritiker kennen sein Buch garnicht, urteilen aus iher ideologischen Verblendung heraus. So bestätigen sie in ihrer Realitätsverweigerung all die "umstrittenen Thesen" des Buches...Einfach traurig.

  • BP
    Billy Pilgrim

    "Als die Buren nach Südafrika zogen, war das ein menschenleeres Land. Und dann haben sie die Schwarzen aus dem Norden geholt, als Arbeitskräfte eingesetzt und sind jetzt eine Minderheit, die irgendwann verschwinden wird."

     

    Herrlich! Menschenleeres Land also. Na so ein Glück, daß die Buren (und die Deutschen in Namibia?) das Land bestellt haben, sonst wäre es ja noch verkommen... Selbstentlarvender läßt sich ein suprematistisches Weltbild nicht abbilden. Vielen Dank für dieses Interview!

  • IN
    immer noch Unsachlicher

    ein Nachtrag:

     

    Kudos für Herrn Broder! Obwohl ihm hier viele Leserkommentare geistige Nähe zu Herrn Sarrazin unterstellen: sehr intelligent geführtes Interview. Absolut perfekt plazierte Schmeicheleien und Spitzen, die den Dämlack Sarrazin dazu bringen sich selbst in seiner ganzen Pracht darzustellen. Hier mal ein paar Beispiele:

     

     

    ----

     

     

    S: "Das, was Sie schreiben, und das, was ich schreibe, wird ganz verschieden aufgenommen."

     

    B: "In Deutschland hat das Tradition, dass man Akademikern mehr übel nimmt als Angehörigen der niederen Stände."

     

    S: "Gut, ich will mich nicht beklagen. Ich halte es da mit Churchill: Never explain, never complain."

     

    [Hat dem S eigentlich jemand den Churchill mal übersetzt? So wie er sich ständig beklagt, dass er nicht verstanden wird und dann versucht zu erklären ...]

     

     

    ----

     

     

    S: "Zum Beispiel wird immer wieder geschrieben, ich hätte behauptet, Muslime seien genetisch dümmer. Steht nirgendwo in meinem Buch, nirgendwo. [...]"

     

    B: "Aber natürlich ist es zulässig, Schlussfolgerungen zu ziehen. Auch ein Satz, der in ihrem Buch nicht drinsteht, kann so als Conclusio verstanden werden."

     

    S: "Es ist ja niemandem genommen, über das Buch hinaus nachzudenken. Es gilt immer Goethes Wort: Das Geheimnis zu langweilen, ist alles zu sagen."

     

     

    ----

     

     

    S: "Die Natur kennt kein Vakuum. Menschen werden in der norddeutschen Tiefebene immer leben. Die Infrastruktur ist gut, das Klima ist angenehm. Fragt sich nur: Wer. Und das ist wie bei Wasser, es fließt immer bergab. Außer man baut Staudämme."

     

    B: "Heiße Luft dagegen steigt auf."

     

    S: "Ja, und deshalb kann man zwar das Prinzip, dass die Natur kein Vakuum kennt, als Prinzip aufrechterhalten, muss aber andererseits in historischen Zeiträumen denken."

     

    [so geil! S hat's voll nicht gecheckt! Buahaha!]

  • S
    Skandalos

    Welch ein stinkender Sumpf aus moralistischer Selbstüberhebung. Ich meine den Kommentarbereich zu diesem Artikel.

  • N
    Ned_Kelly

    Es gab mal Zeiten wo ich die TAZ vermisst habe, dieser Artikel hilft darueber wegzukommen :-(

  • BP
    Billy Pilgrim

    "Als die Buren nach Südafrika zogen, war das ein menschenleeres Land. Und dann haben sie die Schwarzen aus dem Norden geholt, als Arbeitskräfte eingesetzt und sind jetzt eine Minderheit, die irgendwann verschwinden wird."

     

    Herrlich! Menschenleeres Land also. Na so ein Glück, daß die Buren (und die Deutschen in Namibia?) das Land bestellt haben, sonst wäre es ja noch verkommen... Selbstentlarvender läßt sich ein suprematistisches Weltbild nicht abbilden. Vielen Dank für dieses Interview!

  • C
    Christian

    Bei aussagen wie:

     

    "...ich lese das interview nicht, weil es scheisse ist..."

     

    "...ich hab das buch nicht gelesen, aber es ist schlecht..."

     

    "...BRODER DER JÜDISCHE NAZI..."

     

    weiss ich nicht, ob ich lachen, oder heulen soll. :D

     

    Fakt ist, Antisemitismus kommt in den letzten Jahren viel mehr von links. Der sogenannte "Antizionismus" ist dabei lediglich die billige Wandfarbe mit der man dem Antisemitismus einen salonfähigen Ton zu verpassen versucht.

     

    Bevor ich jetzt gleich als Neonazi beschimpft werde, hier ein paar Angaben zu mir:

     

    - Ich finde, Demokratie (besonders die, die Volksentscheide zulässt) ist die BESTE Staatsform!

     

    Ich bin ein Fan von:

    - Douglas Murray (nicht der Einshockeyspieler!)

    - Hamed Abdel-Samad

    - Henryk M. Broder

    - Ayaan Hirsi Ali

    - Mosab Hassan Yousef

     

    Gibt von allen Videos und Texte, vielleicht einfach mal reinschauen und/oder lesen, bevor man urteilt! ;)

     

    An dieser Stelle möchte ich auch noch ausdrücklich ein großes Kompliment an die TAZ los werden. Das war Klasse Arbeit!

     

    Liebe Grüße

    Christian

  • S
    Sabbelzin

    ganz ehrlich, ich hab´s nicht durchgelesen.

    Es reichen für mich die Worte "never explain, never complain, und so als weitere Möglichkeit vielleicht "never be ashamed" und......"never lay in the graven and think about future" und "never drink as a christian" und "never get Thilo IV".

  • SK
    Sandra Kriege

    Ehrlich, merkt denn keiner, wie Herr Broder Herrn Sarrazin vorführt? Sehr gutes Interview, das ganz gezielt im Gedankenschlamm Herrn Sarrazins wühlt.

    Danke!

  • J
    Johnny

    "Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Absolut offene Fragen, da weiß ich nicht mehr als meine Katze."

     

    Genau wegen solch beschränkter Denkweise sind die Aussagen des T. Sarrazin für mich nicht wirklich ernstzunehmen.

  • PM
    Peter Mack

    In den Leserbriefen sind keine Argumente zu entdecken.

    Aber viel "Gepolter".

  • G
    Geisterhoernchen

    Also: Das was ich zu schreiben habe, ist wirklich keinen Kommentar wert, aber anmerken will ich es doch, weil es für MICH so bemerkenswert ist und kein Zufall sein kann und zwar.

     

    Die beiden Menschen [...] denken doch so ziemlich das Gleiche. Gut, Sarrazin hat die Juden etwas denunziert, aber im Grunde denken diese beiden Zeitgenossen den gleichen ausgelutschten Dreck und davor schüttelt es mich wie nie zuvor!

     

    Herrgott, in meinem eigenen kleinen nichtssagenden Gedankenkosmos ist das so, als ob sich Hitler und Stalin, Die Präsidenten der Federal Reserve und der Weltbank oder Fix und Foxy träfen und versuchen, ein absurdes Pseudo-Diskussions-Streitgespräch aufzuziehen um, was weiß denn ich, irgendwelche Vielparteiigkeit zu suggerieren, wie in etwa den USA, wo die beiden großen Parteien im Grunde den gleichen Mist fabrizieren, nach der Wahl einen Saufen gehen und im Wahlkampf so tun, als ob sie Gegner wären.

     

    Genug jetzt!

  • D
    daweed

    Zitat:

    "Es gab damals auch Überlegungen, mit den Fabriken ins Ausland gehen. Das wäre besser gewesen. Hätte Deutschland Anfang der 60er Jahre gesagt, Gastarbeiter lassen wir nicht zu, wir können einen Teil der Produktion ins Ausland verlegen…"

     

    So etwas von einem Bänker zu hören, wundert doch nicht! Wer solch einem begrenzten Geist noch glaubt das er alle Statistiken zufällig ausgewählt hat, wirds nie begreifen.

     

    Und zum Schluss fragt Broder noch wie der Sarazene sein Geld anlegt. Ja die Meinung der oberen 10Prozent wird uns immer wieder vorgetragen, damit jeder irgendwann glaubt es gäbe keine Alternative.

     

    Typisch Neoliberal...

  • U
    Unsachlicher

    In einem Wort:

     

    Selbstherrlich.

     

    Der Mann hat was von einer Kröte, die zufrieden mit sich selbst ein fettes Insekt frisst und dann der ganzen Welt erzählt, wie toll sie das doch gemacht hat:

     

    "Und wenn ich dann mein Buch lese, was ich bisweilen tue, bin ich immer wieder darüber erstaunt, dass ein trockener, sachlicher Text – ich halte ihn für gut geschrieben, aber es sind vor allem Tabellen, Zahlen Fußnoten -, dass solch ein trockener, sachlicher Text so viel Staub aufwirbeln kann."

     

    In der Tat, ein "langer und lauter Furz", bei dem der Furzende sich am Duft seines eigenen Parfums ergötzt und extatisch mit den Augen rollt.

     

    Bah!

  • H
    Horst

    Herr Sarrazin,

    Von Frau Käßmann darf man halten, was man möchte, nur - wenn sie sagt. Ihre Äußerungen seien beleidigend, dann kann man auch erst mal drüber reflektieren, selbst wenn man Sarrazin heißt.

     

    Aber nee, erstmal ordentlich Frau Käßmann beleidigen. Das zeigt, dass Ihnen im menschlichem Umgang etwas grundlegendes abhanden gekommen ist oder schon immer gefehlt hat. Damit wird der ganze Rest der Argumentationskette doch etwas unüberzeugend.

     

    Wer vertraut denn den Argumenten eines Menschen, der derart austeilt.

  • O
    Oli

    Selten in der taz so was gelesen. Habt Ihr Drogen im Blut? Und warum Broder? Der hasst Araber, Muslime, Türken, Moscheen und ist genau wie Sarrazin. Der fragt doch nicht als Journalist, sondern als Fan.

    Und Sarrazin labert hier nur.

    In seinem Buch da labert er auch, aber da geht er auch holzen und sorgt für Furore. Da eine ist diese ekelhafte Perspektive, die er da ausbreitet.

    Das hat was damit zu tun, dass es viele Türken und Kurden gibt, die einen deutschen Pass haben, die hier ihre Heimat haben. Indirekt macht Sarrazin (und Broder) die zu Fremden hier und kaschiert dies noch als eine art, Ihr bringt es leider nicht.

    Aber was bringt er?

    Er ist gar nicht in Pension. Ist eine Lüge. Er sitzt zu hause und wird dick alimentiert. Das sagt der inzwischen Berühmte Bleidiger von Arbeitslosen und Hartz-IV-Beziher. Sein Gestus und seine Selbstgefälligkeit ist nichts als Lüge. Er lebt von einer Bundesbank, für die er nicht arbeitet! Das ist weitaus eher parasitär, als die vermeidlichen Islam-Arbeiter vom Gemüseladen: Die müssen jeden Euro einnehmen. Die werden nicht einfach begoßen und gedeihen mit mehreren Tausend Euro im Monat.

  • H
    Hans

    "Und die Unterscheidung in "Wir" und "Die", die muss man sozial verträglich organisieren."

     

    Liebe taz,

     

    was soll das? Warum muss dieser Einpeitscher und Hetzer sich hier auf dem Sofa wie ein liberaler Schöngeist rekeln? Nur ein paar Statements zeigen seinen immer noch vorhandenen braunen Kern.

    Und sein Buch ist emotional vollkommen kalt und erklärt ein paar Millionen Menschen für ökonomisch wertlos. Aus NS-Tätern werden Mitläufer, die aber der Wirtschaft nicht geschadet hätten.

    Ich kenne wirklich keinen anderen Sozialdemokraten, der sich von einem grauen Beamten und Mitläufer zu einer Kultfigur der rechtsextremen Ausländer-Raus-Szene entwickelt hat.

    Dass dann auch noch Henryk M. Broder ihn interviewt und alle stritigen Themen ausblendet, obwohl es ihm ganz persönlich ausschließlich darum geht, die Schlechtigkeit des Islams, der Muslime, der Araber und Palästinenser abzubilden, finde ich noch widerwärtiger.

    Was hier als Interview steht, geht in die Richtung Schönfärberei und Propaganda.

    Wenn ich wissen will, was Sarrazin ist, dann muss ich mir im Internet nur durchlesen, wer ihn lobt, wie er gelobt wird und wie immer wieder auf dem Thema Meinungsfreiheit herumgeritten wird. Was diese Menschen meinen, ist, dass sie gerne ihre rechtsextreme Meinung politisch umsetzen wollen, ohne vom Staat, von Geheimdiensten und vom Ausland dabei gestoppt zu werden.

    Da mögen auch ein paar Naivlinge dabei sein, die denken, dass Sarrazin migrantische Intensivtäter und Islamisten abschiebt oder freundlich um die Ecke bringt, aber die Masse von denen kennt das Problem: Die NS-Vergangenheit schiebt ihnen einen Riegel vor.

    Deswegen brauchen sie auch den Tabubruch und einen Sarrazin.

    Sie brauchen einen aus der bürgerlichen Mitte, der seinen Verstand und seine Logik über Bord wirft und jetzt hier im Interview abermals behauptet, sein Buch sei ein Sachbuch und zu 100 Prozent belegt. Selbst der Spiegel hat ihn weggewischt - fast alles bei ihm ist strittig, nicht belegt, falsch interpretiert oder aus vollkommener Unkenntnis heraus formuliert. So einem Scharlatan sollte die taz nicht noch ein Forum bieten, um sich harmlos zu geben.

    Die Migranten und Muslime, die in Deutschland jetzt tagtäglich einer unerträglichen Diskreminierung und Herabsetzung ausgesetzt sind, die leiden real. Die verdienen keinen Millionen mit von der NPD-geklauten Aussagen und Thesen. Sarrazin bildet in seinem Buch nur die Positionen und Thesen der NPD in den 1980ern und frühen 1990ern ab.

    Dazu muss man wohl über 40 oder 50 sein, aber das ist die Wahrheit. Die gleichen Aussagen hat diese Partei immer wieder aufgestellt und auf Flugblätter und Plakate geschrieben. Weil diese Partei aber nicht camouflagiert ist, interessiert es den Bürger nicht. Jetzt aber schon, denn dank Sarrazin ist dieser Dr...k jetzt in die Mitte geschoßen worden und Israel wird dadurch weder sicherer, noch besserer, Henryk M. Broder sollte sein irres Treiben mal hinterfragen.

    Und wie falsch Sarrazin liegt, sieht man an seiner Aussage, die Türkei lasse Einwanderung gar nicht zu.

    Absolut nicht richtig, die Türkei hat Flüchtline aus Zentralasien aufgenommen, es leben iranische Flüchtlinge dort. Noch 30 Jahre nach dem Ende des Osmansichen Reiches wanderten Türken, Osmanen und wer auch immer ein. Das Problem ist doch, dass Sarrazin so wenig Ahnung von Geschichte und der Türkei hat, dass es wirklich peinlich ist, dass er in der taz nicht mal darauf hingewiesen wird.

    ALSO: Nicht mehr diesen rechtsextremen Müll im bürgerlichen Korsett und kein Broder mehr.

  • HL
    Helmut Lenz

    Ein hochinteressantes,klarstellendes Interview, ich bin begeistert!

    Glückwunsch an die taz!

  • H
    Herbert

    1. Ich finde es richtig, Herrn Sarrazin zu interviewen, denn ich halte es für wichtig, auch abwegige Denkfiguren, besonders wenn sie vorhandene Vorurteile bedienen, kennen zu lernen,um sie anschließend da einordnen zu können, wo sie hin gehören.

    2. Einige Stellen sind derart entlarvend, dass ich so was eigentlich für unmöglich gehalten hätte:

    - Herr S. war kein Soldat und erzählt was vom Schützengraben

    - Herr S. beleidigt Frau Käßmann auf primitivste Weise, um nicht auf ihr Argument eingehen zu müssen.

    - Herr S. stimmt zu, dass sich alles ändert, aber gleichzeitig soll es "Konstanten" geben - er zeigt sich aber unfähig, solche anschließend genau zu benennen.

     

    Diese Beispiele mögen genügen. Wer Herrn S. weiter zur "geistigen Elite" zählen will, kann sich das anhand des Interviews noch mal überlegen.

    Herr Broder, herzlichen Glückwunsch zu dieser Vorführung!

  • L
    Langnese

    Wer nicht in der Lage ist, Nation von Religion zu trennen, der ist auch nicht in der Lage, ein Buch für mich zu schreiben.

  • K
    klaus

    was sarrazin hier größtenteils für einen unsinn verzapft - man kann gar nicht in der kürze auf alles eingehen. mit einem hat er aber recht: seine schlussfolgerungen haben ähnlichkeit mit einem (stinkenden) furz.

  • B
    Bla

    Ehrlich gesagt, ich finde es vor allem sehr traurig, dass die taz, nachdem er endlich nach und nach aus den Medien verschwunden war, Sarrazin so eine große Plattform bietet, auf der er nochmal seinen ganzen Quatsch ablassen kann!!!!

  • O
    ozzy

    Groninger sind keine Ostfriesen. Sie sind Sachsen.

  • P
    P.Haller

    "In Deutschland hat das Tradition, dass man Akademikern mehr übel nimmt als Angehörigen der niederen Stände."

     

    Diese Aussage des Interviewers hat mir gereicht. Weiterlesen unmöglich. Habe ich aber auch eigentlich gar nicht vorgehabt !!

  • MB
    Maik B.

    Bundesverdienstkreuz für Sarrazin!!

    Im Sumpf der ideologisch verzerrten Multikulti-Spinnerei hat dieser kleine Mann mit einem Rückrad aus Stahl seinen Kopf hingehalten und sich von einer verblendeten Meute öffentlich schlachten lassen.

    Er ist der Stauffenberg von heute, und jeder, der sein buch gelesen und verstanden hat, kann nur Dank empfinden für diese mutige Leistung.

    Alle anderen schwätzen nur, weil sie nicht wissen, worüber sie reden.

    aus den Salonbolschewisten sind längst salonislamisten geworden, der Irrsin ist der gleiche geblieben.

  • KL
    Klaus L.

    Ein absoluter unpassender Aufmacher für dieses schöne Interview. Meinen Dank an die beiden Beteiligten. Die Überschrift stört aber stark.

  • W
    wolf

    Tja, da hat er Recht, der Thilo!

  • RB
    Robert Beck

    "Die Japaner sind Rassisten." -> Was fuer ein Quatsch. Ich lebe und arbeite in Japan. Gibt es hier Rassisten? Ja. Gibt es hier auch Nicht-Rassisten? Ja, klar. Genauso wie ueberall sonst auch. Also, bitte nicht so einen Quatsch verbreiten!!

  • J
    Jack

    Demnächst in der taz: Eva Herman interviewt Holger Apfel

  • S
    Silvia

    "Wir essen unser Saatgut auf"-passt!Warum haben die den Titel geändert?Die Mechanisment durchbrechen hm?Ja!

    Und sich mit der Wirklichkeit auseinandersetzen,deren Herkunft total raupisch und katzig ist?Bor,bin ich froh,dass ich dem dämlichem,ungebildetem,nichtakademischem,niederem Stand entspringe,der mir die Freiheit des Nichtaufsteigenwollens gewährt sagen zu dürfen:

    Worin genau besteht denn dieser diffuse emotive Kern,den keiner so richtig benennen kann und wie alt ist der?

    Nanotechnologie,die über Frequenzen gesteuert und über Impfungen und Nahrung verabreicht wird?

    Gencodes,die über genveränderte Nahrung und epigenetischer Transscription kontrolliert werden?

    Machtverteilung des Eigentums über Patente?Das Business unserer Zeit:Patente über Gencodes und Frequenzen und die dummen Lämmchen sollen mit dämlichen Diskussionen über eine Wickileaks- Wirklichkeit beschäftigt werden,deren Herkunft durch Gleichheit was ist?Ehrlich gesagt:

    No explain,no complain:

    Lieber akademischer Stand-jeder Richtung!

    Wenn Euer Wissen jetzt endlich an den Punkt gekommen ist festzustellen,dass es kein Wissen gibt,dann gebt doch bitte endlich eure Dominanz auf,macht den Kopp zu und lernt arbeiten!Damit nehmt ihr der Industrie ihre Macht,findet Gleiches zu Gleichem und es entwickelt sich endlich eine harmonische,gleichberechtigte,zivilisierte Naturbevölkerung auf der niedrigsten Basis unserer Existenz-dem Überleben.Denn wenn ich diesen ganzen Dreck ernsthaft als Wirklichkeit akzeptieren soll,dann nur so:

    Ich bin die Inhaberin ALLER Frequenzen und der epigenetische Übercode ALLER Gene und ich ziehe den Stecker und verbrenne die Transscipte!Verdammtnochmal-macht es euch selbst:))) ...

  • S
    Selberdenker

    Gleich zwei Nazis in der taz. Wie konnte das nur geschehen?

  • G
    gelderlander

    "....Henryk M. Broder hat für die taz nachgefragt...."

     

    Wie bitte? Was soll das?

     

    Wieso kommt die Taz darauf, jemanden zu beschäftigen, der jede Kritik an Israelischer Politik als "Antisemitismus" diffamiert?

     

    Warum vereinigt ihr euch da nicht gleich mit PI?

  • B
    BiBo

    Ich weiss nicht was schlimmer ist, das Interview oder das ich es tatsaechlich bis zum Ende gelesen habe. Die offensichtliche Nichtigkeit der Fragen, die noch offensichtlichere Nichigkeit der Antworten. Die darueber hinaus vor Polemik, unnoetigen Spitzen (Kaessmann) und auch falschen Informationen (Groningen = Ostfriesland) nur so strotzen.

     

    Sarrazin verallgemeinert da, wo es ihm dient und differenziert dort, wo er es will. So kann man sich auch eine Story drehen.

  • CM
    Claudia Mederer

    Und nochmal eine Plattform für Herrn Sarrazin. Heiße Luft und Laberdudel wahrlich in ganzer Läääänge. Schade um die Zeit, das Papier und die Kilobytes.

  • V
    vic

    Beinahe hätten sie mir, nur mit den beiden Namen in der Überschrift, den Tag versaut.

    Aber ich werd`s mir ersparen zu lesen...

  • HL
    Herr Leben

    Ohne hier jetzt eine Wertung abgeben zu wollen,

    aber irgendwie habe ich den Mittelteil des Interviews permanent mit Loriotstimme gelesen und an die zwei Herren im Bad denken müssen. Nichts für ungut.

  • EP
    el presidente

    lustiges Interview zweier begnadeter Selbstdarsteller. Japan kenne ich nicht aber die Türkei. Sarrazins Sprüche dazu kann ich voll und ganz bestätigen. Die Basis der türk. Gesellschaft ist nicht der Islam, sondern der Rassismus.

  • M
    Micha

    Danke, Herr Sarrazin!

  • A
    Antirassist

    Warum druckt die TAZ, die doch eigentlich eine progressive Zeitung ist, so ein Interview ab?

    Rassisten wie Sarrazin muss man auch als solche behandeln und mit kritischen Fragen ihren irrationalen und menschenfeindlichen Rassismus zum Vorschein bringen. Stattdessen aber lässt die TAZ Sarrazin vom islamophoben Henryk M. Broder interviewen, der mit ihm doch sowieso einer Meinung ist. Kritischer Journalismus sieht anders aus!

  • S
    Seim

    >>Das ist ein absolutes Missverständnis, aber es ist nicht aus der Welt zu schaffen, weil es so schön ist.

  • G
    Guenterkastenfrosch

    Unerträglich, diese Sich-Wichtignehmerei beider Gesprächspartner und die gegenseitige (Pseudo-)Beweihräucherung.Ich hab' das hier schon ähnlich kommentiert: Wieso, um alles in der Welt, bietet die "taz" diesen selbstverliebten, intoleranten, nur scheinbar scharfzüngigen Ignoranten ein Podium ? Wieso darf der einseitig polemisierende Schein-Ironiker Broder, der doch nur ein schlüpfrig-opportunistischer Gelegenheitsquertreiber ist, den in der Tat dümmlich quotenheischenden Sarrazin hier befragen ? Ein Grund, diese Zeitung und ihre Seiten nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen...

  • S
    Schmok

    Da treffen sich Sarrazin und Broder. Der eine erfindet das Juden-Gen neu, für den anderen sind Juden, die nach Dialog und Frieden in Israel und Palästina rufen, fast so große Antisemiten, wie diejenigen, die sie verfolgen und verfolgten.

     

    Und die taz ganz vorne dabei. Wenn dieser Artikel dieser beiden antimuslimischen Rassisten Ironie sein soll, dann finde ich die Pointe nicht. Aber Pluralsimus in der taz, das muss ja sein, was? Damit auch der grüne "Islamkritiker" sich hier noch aufgehoben fühlt.

  • BR
    Bernd Rübertus

    Endlich. Möchte ich gerne sagen. Endlich sagt mal einer - der Eine - was mal gesagt werden muss. Endlich nagt mal einer am Tabu und spricht die Wahrheit aus:"Es war ein langer und lauter Furz"

    Und nicht mehr. Schon gar nicht inhaltlich.

    Aber bedauerlicherweise stimmt das nicht.

    Zuviel Schaden haben diese - nennen wir sie mal Thesen - angerichtet, zuviel Menschen verunsichert und zuviele beleidigt.

    Ich wollte heute weniger denn je ein Bewohner mit Migrationshintergrund in diesem Lande sein.

    Herr Broder, sie schreiben von Tabubruch - wo haben sie die letzten dreißig Jahre gelebt?

    Nach dreißig Jahren "Ausländer raus"-Schmierereien, Hoyerswerda, Solingen, "Durchrassung der Gesellschaft" und all den anderen beschämenden und menschenverachtenden Ausgeburten an Hässlichkeit, die wir in diesem Land tolerieren, kommt jetzt auch noch dieser pseudointellektuelle Erguss eines Herrn Sarrazin hinzu.

     

    Liebe Taz, warum nur bringt Ihr ein so dümmliches Bauch-pinsel-Interview? Sollen wir daraus ernsthaft den Menschen Sarrazin besser kennenlernen? Wozu?!

    Und können wir nicht einmal aus der Geschichte lernen, nämlich dass wir an einem 07.Dezember der Welt etwas mehr zu sagen und zu zeigen haben als wieder nur von tausendjährigen Konstanten zu reden?

  • C
    claudia

    Ein belangloser, harmloser und völlig inhaltsloser Kaffeklatsch zweier alter Herren. Die unkritischen Plaudertaschen-Fragen von Broder tragen zu diesem Langweiler-Geschwätz auch besonders gut bei.

     

    Der belanglose aber immer selbstherrliche Herr Broder sollte bei der Gala oder Frau im Spiegel im anfangen, dann wären wir wenigstens von solchen Pseudo-Politischen "Interviews" (die in Wirklichkeit eine Wohlfühl-Home-Story sind) verschont!

  • D
    drusus

    wow...was für ein unnötiges geseiere.

    herr broder hätte mal besser das buch lesen sollen und herrn sarrazin einige seiner 500 quellen um die ohren kloppen sollen. viele quellen sagen ja nicht wirklich etwas über den inhalt aus und wie fast immer wenn sich fachfremde an sozial- oder geisteswissenschaft versuchen wird es ein schuss in den ofen

  • FF
    F Flash

    Das Interview ist ein furztrockener Witz!

     

    Sarrazin erhält hier die Möglichkeit zu sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn die Gastarbeiter gar nicht erst nach Deutschland gekommen wären.

    Auch mich erfässt jetzt die Kränkung, die sich gewaltig über die Menschen mit weit größerem Erfahrungshorizont legt, als sich dies Sarrazin als Zahlenleser mit Realitätsverlust und Wahrnehmungslähmung nur erträumen kann. Falls er noch träumen kann.

     

    Die Abstimmungsaufforderung der taz zur Begriffsuche für "Meschen mit Migrationshintergrund" grenzt an Schwachsinnigkeit.

  • G
    gegenspiegel

    Das Interview ist witzig und klug geführt. Die Anworten ebenso. Es liest sich spannend.Danke taz für

    dieses über den "Eigenen-Schatten-springen".

  • D
    Dude

    Erstaunlich, dass S. im Interview den Menschen naturwissenschaftlich beurteilt, ich frage mich,

    ob es S. irgendwann einfällt, dass Menschen keine Tiere sind, die möglichst effizient gemanagt werden müssen.

  • DT
    Danke TAZ

    Danke TAZ! Weiter so!

  • A
    Arent

    "Glauben Sie an Reinkarnation"

     

    -> cool :P

  • UZ
    Urs Zöttli

    Unglaublich originell, so ein gefaktes Interview; habt Ihr nichts besseres zu tun?

  • M
    mete

    Ich versuche es ein weiteres Mal: dieses Interview erschien mir wie ein langer, lauter Furz. Ein Furz, wenn er in der Öffentlichkeit entfleucht, erregt relativ unangenehme Aufmerksamkeit. Hier jedoch, scheint mir, wird mit einem Furz Wind um nichts erzeugt. Zwei geistige Brandstifter die Methan versprühen.

  • DU
    Dinkel und Hirse

    Ein interessantes, gar fesselndes Interview. Ich verstehe Sarrazin jetzt viel besser. Der Mann ist sympathisch, intelligent und wortgewandt.

     

    Danke, liebe taz, für dieses Interview.

  • A
    atme

    Dieses Interview erschien mir wie ein langer und lauter Furz

  • JK
    Jens Kretzschmar

    Nunja, das kommt dabei heraus, wenn man einen arrivierten Bürgerlichen einen geschassten Bürgerlichen interviewen lässt.

    Ein Satz wie "In Deutschland hat das Tradition, dass man Akademikern mehr übel nimmt als Angehörigen der niederen Stände.", in einem Interview mit einem mehr als fragwürdigen Phrasendrescher übelster Polemik, zeigt ja wohl mehr als deutlich, das Herr Broder als Besitzstandswahrer der "gehobenen Stände" antritt. Mehr ist er nicht.

     

    Eine Krähe hackt der anderen halt kein Auge aus. Der Diskurs über das erfolgreiche Gelingen der Integration von Migranten gleich welcher Generation wird durch dergleichen Interviews nur gestreift aber nicht erhellt.

     

    Wer aber sind denn diese sogenannten "niederen Stände", auf die sich Herr Broder in seinem "Interview" beruft?

     

    Verrohte Horden von Migranten, die sich jedem Angebot zur Integration unter Berufung auf die Sharia verweigern, die gerades Deutsch nicht lernen aber gleichwohl Religionsfreiheit auf der Grundlage unserer Verfassung einfordern?

     

    Nein, Herr Broder: unter diesen Menschen treffe ich als Akademiker und Dozent erheblich viele, die die Wege unseres Bildungssystems sinnbringend nutzen für unsere Gesellschaft, unsere Politik und damit unser Gemeinwesen beleben.

     

    Sind es nicht hunderttausende Töchter und Söhne deutscher Eltern, die durch "Globalisierung", "Umstrukturierung" und "Abwicklung" prekär gewordener Arbeitsumstände Opfer einer bürgerlichen Entstabilisierungsbewegung wurden, Herr Broder?

     

    So zeigt sich in Ihrem oberflächlichen Interview mit einem demokratieverachtenden Demagogen eine menschenverachtende Selbstherrlichkeit.

     

    Henryk M. Broder: Sie hatten die Chance, einen Sozialdemagogen zu kennzeichnen, Sie haben es nicht getan.

  • PT
    Peer Thomas Werner

    Ich fass' es nicht! Aber als die Buren mit den Bushmännern und Indianern bei

    44% Einkommenssteuer angekommen waren und die Heimatkunde-Schulklasse, bestehend 28 putzigen, kleinen, graubemützten Schaffnern und Pförtnern um

    Autogramme baten, bevor sie allesamt im Meer ertranken, drehte sich mir der

    Magen.

    Ich lerne und wie Goethe schon sagte: Nach dem Essen nicht gleich taz lesen!

  • K
    kMfN

    Maulfratzenplausch!

     

    Quo vadis, taz?

  • D
    docvonstock

    Zwei bornierte alte Herren beweihräuchern sich gegenseitig. Gewissermaßen beim Bier vor der Laube in der Kleingartenkolonie "Sonnenschein". Was ist daran berichtenswertes?

     

    Sowas gibts auf jeder Familienfeier zu hören, wenn der Alkoholpegel auf einen gewissen Grad gestiegen ist.

     

    Einzig und allein die Tatsache, dass hier keine Heldengeschichten von Stalingrad erzählt werden, zeigt dass man es mit der Generation der "Saturierten" zu tun hat. Aber der deutsche Mief bleibt bestehen. War das die Intention der taz deshalb soviel Papier zu verschwenden?

  • N
    nilnilnil

    Das war eine sehr lustige Unterhaltung, um genau zu sein habe ich mich fast halb Tod gelacht über die Begrenzungen des Denkorganes des Herrn Sarrazins.

  • VG
    Vera Gehlkiel

    Nehmen wir mal einen wie Mozart: das seinerseits

    als "deutsch" deklarierte Singspiel "die Zauberflöte" gilt unter Musikkennern nicht eben als stärkstes seiner Werke. Gelebt hat er abwechselnd in ganz Europa, die Staaten, die er zierte mit seiner Anwesenheit, sind allesamt schon lange inexistent.

    Die drei besten Opern, die er nach allgemeiner Auffassung komponierte, sind in "italienischem"

    Stile und in italienischer Sprache verfasst.

    Sie gelten als die besten Opern, die jemals

    komponiert wurden.

    Nach der Doktrin von Mullah Thilo müsste man

    Wolfgang Amadeus wohl eindeutig den Italienern zuordnen. Er ward frei geboren, und am Höhepunkte seines Schaffens erwies sich das italienische seiner soziokulturellen Bedingung. Auch Beethoven wurde in Bonn ja nur geboren. Dafür darf man aber nochmal

    überlegen, ob Adolf Hitler (*1899 im österreichischen

    Braunau) überhaupt als Deutscher durchgeht. Kafka

    gewiss aber nicht.

    Am besten klar kommt man mit den teilweise absurden Implikationen des Fundamentalismus, folgt man jenen

    Analysen, die in ihm einen postmodernen Reflex auf

    die Globalisierung wahrnehmen (wie es z.B.

    Hardt/Negri in ihrem Klassiker "Empire" tun).

    In diesem Sinne ist die Streitschrift von Mullah

    Thilo keine Reminiszenz auf Deutsche Geschichte

    sondern eine verklärende Pseudohistorisierung, wie

    in etwa "die Wanderhure" oder "Säulen der Erde" im

    Privatfernsehen.

    Hier liessen sich vielfältige Parallelen erweisen zum islamistisch konnotierten Fundamentalismus radikaler "Schrifttumsausleger" aus dem Morgenland sowie ihrer

    halb weltlichen Vollstrecker. Wen es interessiert,

    der vergleiche in diesem Sinne ruhig einmal Sarrazin und Gaddafi oder Sarrazin und Ahmadinejad.

    All das könnte man belustigt oder gelangweilt zur

    Kenntnis nehmen so wie den unvermeidlichen Matze

    Knoop im Gefilde von Fussballänderspielen (obwohl der

    ja seinen Text besser kann). Leider aber scheint es

    wirklich so zu sein, als verstärke derjenige

    Fundamentalismus, der sich "Kerndeutscher" Anknüpfungspunkte bedient, denjenigen Fundamentalismus, der bestimmte neokonservative Wahrheiten aus alten Schriftrollen oder Büchern

    mit religiösen Texten herausliest.

    Hardt und Negri, als alte Sozialisten, sind wohl der

    Auffassung, das es hier nicht um einen "Clash" der

    Religionen oder politischen Systeme, sondern um einen

    arm gegen reich geht. Geht man der Sache in dieser

    Richtung nach, so wird Sarrazin lesbar als Manifest

    der Arrivierten, die sich autistisch suggerieren, so etwas wie Nationalstaatlichkeit gebe es weiterhin,

    und der Schutz des Erarbeiteten sei gekoppelt und

    ermöglicht durch eine Grenzziehung auf

    nationalstaatlicher Ebene.

    Natürlich fällt unter den Tisch, das Exportweltmeister nur werden kann, wer offene

    Grenzen hat und dafür sorgt, das dies so bleibt.

  • DK
    Detlef Kolze

    Ich finde es unglaublich, dass die taz in einem höchst interessanten journalistischen Versuch zum Leben unserer Migranten eine Säusel-Unterhaltung zwischen den beiden schlimmsten Fingern der jüngsten Hetzdebatte über Migranten zum Schwerpunkt der taz-Ausgabe macht. Zwei ganze Seiten mit Sarrazin und Broder, nachdem eine Seite vorher schon Norbert Bolz sein Gesülze absondern durfte. Dieses Zeugs können Interessenten doch anderswo zur Genüge nachlesen.

     

    Was soll das denn für eine verdrehte Botschaft sein, liebe taz-Leute? Ich bin erschüttert.

  • J
    Jplewka

    Sicher "darf" man auch Sarrazin in der taz interviewen - das an anderm Ort heute geführte Gespräch mit Erika Steinbach zeigt, wie mans machen kann.

    Da wird kritisch nachgefragt, auf den Punkt gebracht, gefordert.

    Sarrazin dagegen darf spaltenlang über seine Befindlichkeit referieren und seine Weltanschauung unkommentiert ausbreiten.

    Seid ihr verrückt geworden?

    Und was für ein Niveau??????????????????????????

     

    Im Norden gibt es mehr blonde Menschen!

     

    Ächz.

  • B
    Background

    Da sonnt sich ein stinkreicher Banker im Rampenlicht von etwas, das für ihn (wie ich aus sicherere Quelle weiß) ein Haufen Ghostwriter in der Bundesbank verfasst haben.

     

    Mal abgesehen von der Frechheit, dass ein hochbezahlter Bundesbeamter in seiner Dienstzeit Bücher schreibt und dazu noch (ebenfalls vom Steuerzahler bezahlte) Angestellte der BB abzieht, hat sich dieser Narziss mit seinen vulgärwissenschaftlichen Auslassungen (man braucht sich nur die dünnen und primitiv-dialektischen Ausflüge durch die Weltgeschichte in diesem Machwerk ansehen (der Islam taucht da garnicht auf - Zufall oder ignorant-arrogante Dummheit?)) die Taschen voll gemacht.

     

    Ausgerechnet Leute der unteren (ethnisch-deutschen) Mittelschicht und der Unterschicht meinen nun, dass dieser Vertreter der Oberschicht ihre Interessen vertritt?

     

    Für mich ist diese ganze Debatte eine Kampagne, die nicht zufällig diesen Sommer losgetreten wurde.

     

    Ob Sarazzin nun Überzeugungstäter (also "nützlicher Idiot") der Hintermänner dieser Kampagne gegen islamische Migranten ist oder nicht, sei hingestellt und dass dieser Mann mit seiner xenophoben Einstellung den Nerv vieler Leute trifft ist auch nicht überraschend.

     

    Für mich steckt hinter der vorgeschobenen angeblichen kritischen Auseinandersetzung mit dem "bösen rückständigen" Islam die altbekannte Ausländerfeindlichkeit, nur dass die Masse nun seit 20 Jahren eingetrichtert bekommt, dass die (Ab)Grenzen nicht mehr entlang europäischer Nationalstaaten verlaufen (Rassismus gegen Südeuropäer wie in den 60er-80er Jahren) sondern entlang der Kulturgrenzen.

     

    Es ist NICHT MUTIG, sich als angeblicher Wahrheitsverkünder feiern zu lassen, indem man fremdenfeindliche Reflexe einer Mehrheitsbevölkerung aufgreift und gegen eine Minderheit vorgeht.

     

    Es WÄRE MUTIG, gegen die wahren "Schweinehunde" unserer Zeit (die internationale Lobbykratie, das internationale Finanzverbrechertum, die Sozialkahlschläger, die Kriegstreiber in Politik und Wirtschaft und die Volksverdummer in Medien und Politik) auf die Barrikaden zu gehen und den Menschen die Augen zu öffnen, wer wirklich ihre Rechte beschneidet und ihre Taschen plündert in dieser zunehmend als Demokratiesimulation daher kommenden EU!

     

    DAS aber sollen die LEute nicht erkennen und darum hetzt man die sozialen und ethnischen Gruppen gegeneinander auf!

  • S
    Sozialpädagoge

    Zwei Witzfiguren aus dem rechten Gruselkabinett plauschen für den rechten Weg der taz und werden für diesen Unsinn auch noch bezahlt.

    Ich schlage vor, dass als nächstes der hessische Ex-Koch den netten Hamburger Gnadenlos Schill interviewen sollte.

    Es gibt noch viele gescheiterte Reaktionäre für welche die taz bestimmt ein einträgliches Forum bieten kann.

    Am Ende gibt es dann die Vereinigung mit Bayernkurier, Welt und FAZ, wo man die taz schätzen gelernt hat.

  • E
    Eva

    Yeah, danke. Nach dem unsäglichen Text in der "Deutschlandtaz" nun auch noch eine noch längere Version oder täuscht es mich? Ist das, damit die ganzen Jungs von pi es all ihren rechten Kameraden zeigen können, die sicherlich nicht zu den taz-Abonnenten gehören.

    Ich dachte ich hätte mit der taz (und taz.de) "meine" Zeitung gefunden. Ich glaube, ich muss aufs Neue suchen.

  • R
    Robert

    "Ich habe mich nur bei den Zitaten von Charles Darwin geweigert. Das wäre wie Urkundenfälschung. Wenn er im englischen Original "race" sagt, da muss ich auch im Deutschen Rasse sagen. Aber alles andere war mir völlig egal."

     

    Ein kurzer Blick in ein Online-Wörterbuch offenbart: race [biol.] : das Geschlecht - Gattung. So viel zu diesem "muss", ähnliche Scheinzwänge finden sich im ganzen Buch.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Sagt mal, schämt ihr euch gar nicht, das Interview hier abzudrucken?

  • T
    Timocracy

    "...Ich habe den größten Teil dessen, was über mich geschrieben wurde, gar nicht zur Kenntnis genommen..."

     

    "...Ich frage mittlerweile immer, wenn ich Menschen treffe, prominent oder nicht prominent, die über mein Buch reden, lobend oder tadelnd, als erstes: Haben Sie es gelesen? Und wenn die Antwort lautet: "Nein, habe ich nicht", dann beende ich das Gespräch..."

     

    "...Ja, man kann auch als Soldat nicht ständig nachdenken über alle Gefahren..."

     

    Der gute Mann ist ein wahrhafter Meister der Reflexionsverweigerung. Dass ausgerechnet ein Buch aus dessen Feder die Nummer Eins unter den "Sachbüchern" wird, ist wahrlich kein gutes Zeugnis für den statistischen Bildungsstand im Land. Man muss sich schon Sorgen machen...