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Heitmann, verzichte!

■ Pflüger attackiert den Bundeskanzler / Heitmann ist gegen Stasi-Amnestie

Bonn (dpa) – Der CDU-Bundestagsabgeordnete Friedbert Pflüger hat im Zusammenhang mit der Diskussion um den neuen Bundespräsidenten schwere Vorwürfe gegen Bundeskanzler Helmut Kohl erhoben. Zugleich forderte er den umstrittenen CDU-Präsidentenkandidaten Steffen Heitmann zum freiwilligen Verzicht auf.

Gleichzeitig warf Pflüger dem Kanzler unfaire Attacken gegen die Heitmann-Kritiker vor. „Wer nicht eine Hand zur Zustimmung hebt und sich mit der anderen den Mund zuhält – der wird niedergemacht“, sagte Pflüger. Mit dem Vorschlag Heitmanns sei die CDU dabei, „einen schweren Fehler zu machen“. Wer mit jeder Äußerung Kontroversen hervorrufe, eigne sich nicht zum Präsidenten.

Heitmann hat sich gegen eine Versöhnung und für ein unnachsichtiges Vorgehen gegen Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit ausgesprochen. „Für den gesellschaftlichen Integrationsprozeß, den wir in Deutschland brauchen, ist der Begriff der Versöhnung nicht brauchbar“, schrieb er in einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine. Versöhnung sei ein Prozeß zwischen Tätern und Opfern. „Wo geschieht das? Wo ist die Einsicht in die Schuld bei den Tätern“, fragte Heitmann.

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