: Heiße Ecke für Reeperbahn-Ratten
Hamburgs teuerstes Grundstück“ an der Reeperbahn/Ecke Hein-Hoyer-Str. steht zwar seit einem Jahr leer, doch trotzdem herrscht hier ein reges Treiben. Wo früher Kiez-Besucher in der „Heißen Ecke“ sich an Currywurst und Pommes rot-weiß labten, ist inzwischen ein nicht-kommerzieller Futtertrog für vierbeinige Gesellen entstanden. Die verwaiste Baugrube ist zur wilden Mülldeponie verkommen, deren duftendes Aroma von vergammelnden Speiseresten massenweise Ratten anlockt.
„Die Anwohner haben Angst. Die Ratten sind teilweise in die Treppenhäuser hineingeflüchtet und bevölkern die Hinterhöfe“, klagt Rechtsanwalt Kasemier-Manhart im Auftrag einer benachbarten Mandantin. Auch die Bauprüfabteilung des Bezirks Mitte räumt ein, daß „die Baugrube zum größten Müllbehälter von St. Pauli“ abgestiegen ist, vertröstet aber seit Monaten auf einen baldigen Baubeginn. Der Anwalt hat inzwischen die bezirklichen Bauprüfer ultimativ aufgefordert, das Grundstück ordnungsgemäß herzurichten. Sonst werde er Schadensersatzansprüche geltend machen und die Behörde wegen Versäumnissen nach dem Bundesseuchengesetz anzeigen. Marco Carini
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