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Heines Silberblick

Müssen wir uns Heinrich Heine fortan mit spitzerer Nase vorstellen? Vor ein paar Tagen ging eine Meldung durch die Presse: „Neues Heine-Porträt aufgetaucht.“ Hier ist es also, eine Ölskizze auf Leinwand auf Holz (rechts), 18 mal 21 Zentimeter groß. Moritz Oppenheim (1792 bis 1882) hat es als Vorstudie zu seinem bekannten großen Heine-Porträt von 1831 geschaffen (links), das heute in der Hamburger Kunsthalle hängt. Es ist das berühmteste Bildnis des jungen Heine, der kurz nach den Sitzungen für die Bilder nach Paris ging. Die bisher unbekannte Ölskizze ist unlängst aus Privatbesitz aufgetaucht und für das Düsseldorfer Heine-Institut erworben worden. Heine, so der Leiter des Instituts, Joseph A. Kruse, habe bereits als Student bei seinen Freunden „Brillenfuchs“ geheißen. „Er scheint ein wenig kurzsichtig gewesen zu sein, oder er hatte einen Silberblick.“ Kruse beglückwünscht sich zu seiner Neuerwerbung, weil sie „ein offenkundig sehr authentisches Heine-Bild vermittelt“.

Foto rechts: Walter Klell

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