Heile, heile SPD : In Delmenhorst auf Stimmenfang
Nein, die alte Tante SPD will nicht auch noch ins Hotelgeschäft einsteigen. Das wäre mal eine echte Neuigkeit gewesen. Dennoch fuhr SPD-Generalsekretär Hubertus Heil gestern nach Delmenhorst. Ein Katastrophentourist, der vor Ort Politiker-Sprech absonderte, zum Beispiel, dass das Engagement der Bürger gegen den drohenden Kauf des Hotels durch den rechtsradikalen Anwalt Jürgen Rieger „bewundernswert und beispielhaft“ sei. Es sind bald Kommunalwahlen in Niedersachsen. Und dennoch haben sich bislang bis auf den Kreisverband der Delmenhorster CDU und die Junge Union Ganderkesee keine Christdemokraten auf der Liste der Rieger-Gegner eingetragen. Wohl aber alle von Oskar Lafontaine über Jürgen Trittin bis hin zum Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen.
Kommentarvon Kai Schöneberg
Wahrscheinlich kann Delmenhorst auf Besucher wie Hubertus Heil verzichten. Politiker, die auf Stimmenfang gehen wollen, braucht die Stadt nicht. Dann schon eher solche, die sich enthalten, aber im Hintergrund die Strippen ziehen, damit das Hotel nicht in die Hand der Neonazis gerät. Der General hatte in seinem Wahlkampfkalender diese Zeit „zur Verfügung“ gehabt, um dann abends beim Madonna-Konzert in Hannover aufzutauchen. Auch ein schöner Wahlkampf-Termin. Das Konzert war mit 40.000 Leuten ausverkauft.