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Heidekrieger in den Golf

■ Briten ubtzerwegs nach Saudi-Arabien

Seit Samstag morgen befindet sich die siebte britische Panzerbrigade aus der Lüneburger Heide auf den Weg in den Golf. Erste Station: Der Hafen in Bremerhaven. Von dort aus solle die Soldaten der Einheit, die sich selbst als „Wüstenratten“ bezeichnnet, die Reise nach Saudi- Arabien antreten. Bis alles Gerät in Bremerhaven eingetroffen ist, werden siebe Tage und Nächte vergehen. Verladen wird in Bremerhaven Kriegsgerät, das bislang bei Fallingbostel die Lüneburger Heide durch pflügte: Challenger-Panzer und andere Fahrzeuge dieser Panzerbrigade. Insgesamt werden 20 zivilgecharterte Schiffe unter britischer, italienischer und dänischer Flagge bei der Verschiffung verwendet, teilte der Sprecher des 1. Britischen Korps in Bielefeld, Major David Fullard, mit. Innerhalb von rund sieben Tagen sollen außer 120 Kampfpanzern noch Späh-und Schützenpanzer, gepanzerte Kettentransporter, Mannschaftstransportwagen und Range-Rovers, Tankfahrzeuge sowie Lastwagen, Feldlazarett- und Militärpolizeiwagen verladen werden.

Die sandfarben lackierten Fahrzeuge werden nach Armeeangaben nur von einer kleinen Zahl von Spezialisten und Wartungseinheiten begleitet.

Der Grüne Hafendeputierte Manfred Schramm hat in einer Pressemitteilung Bremerhaven als Drehscheibe für eine militärische Aktion bezeichnet. Schramm: „Durch die Verstärkung der militärischen Präsenz im Golf wird die Kriegsgefahr erhöht. Schon jetzt wird durch die militärische Bedrohung eine nneue Woge des islamischen Fundamentalismus provoziert. „

Um solche Verladeaktionen über Bremerhaven für die Zukunft unmöglich zu machen, verlangt Schramm die Kündigung des „Wartime Host Nation Support Abkommens“, durch das die Verschiffung vertraglich abgesichert ist. dpa/taz

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