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Heftiges Erdbeben auf Süd-Sumatra

■ Über 120 Menschen starben

Jakarta (dpa) – Bei einem Erdbeben auf Süd-Sumatra in Indonesien sind gestern nach offiziellen Angaben mehr als 120 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 75.000 verloren ihre Wohnungen. Das Beben der Stärke 6,5 auf der Richter-Skala richtete vor allem im gebirgigen Liwa-Distrikt an der Westküste der Insel schwere Zerstörungen an. Das ganze Ausmaß der Katastrophe war zunächst nicht zu überblicken. Viele Straßen und Brücken wurden zerstört, und die Rettungsmannschaften konnten nicht in alle betroffenen Gebiete vordringen.

Rund 20 Stunden nach der Katastrophe fürchteten die Behörden, daß die Zahl der Opfer weiter steigen wird. Allein im Liwa-Distrikt konnten Rettungsmannschaften, die zum Teil auf Motorrädern in die unwegsamen Gebiete vordrangen, bis zum Abend 127 Tote bergen. Die Behörden des mit 100.000 Einwohnern dünn besiedelten Distrikts sprachen von etwa 1.000 Verletzen, darunter mehr als 300 Schwerverletzte. Rund drei Viertel aller Häuser der Distriktshauptstadt seien zerstört. Mehrere Erdrutsche hätten die Stadt abgeschnitten.

Das Beben, das nach Berichten von Einwohnern etwa eine halbe Minute dauerte, überraschte die Menschen kurz nach Mitternacht im Schlaf. Viele Menschen wurden unter ihren Häusern begraben oder durch herabfallende Steine erschlagen, hieß es. Erschütterungen waren auch auf Java und in Jakarta sowie bis an die Westküste Malaysias und in Singapur zu spüren. Das Epizentrum lag nach Angaben des Seismologischen Instituts in Jakarta mehr als 300 Kilometer vor der Westküste Indonesiens im Indischen Ozean. Erst im Januar war es auf Sumatra sowie anderen Inseln zu einer ganzen Serie von Erdbeben gekommen, bei denen es fünf Tote gab.

Auch in Chinas Nordwestprovinz Qinghai kam es gestern zu einem Beben der Stärke 5,8 auf der Richter-Skala. Nach Angaben der Behörden stürzten etwa zehn Häuser ein.

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