: Haussmann: DDR muß Industriestaat bleiben
■ Probleme im Industriesektor in Zukunft größer als im Mittelstand / Auslandsinteresse an Investitionen steigt
Bonn (dpa/vwd) - Die DDR muß nach nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Helmut Haussmann (FDP) ein industrieller Staat bleiben. In einem Interview mit dem Bonner 'Generalanzeiger‘ von heute sagte der Bonner Wirtschaftsminister, auf mittlere Sicht müsse man sich um den klassischen Industriesektor in der DDR kümmern. Dort seien die Probleme viel größer als im Bereich des neuen Mittelstandes. Dabei geht der Minister nicht von „einer ständigen Nachbesserung in Form von künstlichen Subventionszahlungen“ aus.
Das Interesse des Auslandes an Investitionen in der DDR steige, sagte Haussmann. Es gebe Beispiele von französischen Industrieunternehmen sowie von britischen und japanischen Banken und Versicherungen. Es gelte, Vertrauensschutz für laufende Investitionen zu schaffen. Die Zonenrandförderung werde Zug um Zug auf das Gebiet der DDR ausgeweitet. „Aber erst die politische Einheit der beiden deutschen Staaten schafft insbesondere für ausländische Investoren restliche Klarheit.“ Haussman plädierte außderdem für eine Förderung des „brachliegenden Mittelstandes“ in der DDR. „Die übriggebliebenen Kleinstbetriebe müssen zu leistungsfähigen Unternehmen heranwachsen.“ Durch Ausgliederung und Privatisierung staatlicher Kombinatsteilen müsse der Staat den Mittelstand fördern.
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