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Archiv-Artikel

Haushaltsplanung verantwortlich

Betr.: „Träger schwiegen aus Eigennutz“, taz hamburg v. 22.11.

Als Vater eines zweijährigen Sohnes, der in einer Kita betreut wird finde ich Herrn Taubes Versuch, den schwarzen Peter am Kita-Gutschein-Chaos den Trägern der Einrichtungen zuzuschieben absurd. Herr Taube maßt sich an, für Familien zu sprechen, verliert aber aus dem Blick, dass es die Familien, sprich die Eltern und Kinder sind, die ein hohes Interesse an einer qualitativ guten und entsprechend ausgestatteten Kindertagesbetreuung haben. Ich bin dankbar dafür, dass ich meinen Sohn täglich mit gutem Gefühl in die Kita bringen kann. Es ist natürlich unhaltbar, dass zur Zeit viele Eltern keinen Gutschein/Platz in einer Kita bekommen. Die Verantwortung hierfür liegt in der städtischen Haushaltsplanung. Sie liegt nicht bei Trägern, Leitungen und Erziehern, die sich bemühen, trotz veränderter Rahmenbedingungen Kindern eine möglichst gute Betreuung anzubieten. Stefan Wagner

Als Mutter und Vorstandsmitglied einer selbst verwalteten Kita, die seit Monaten das Kita-Desaster verfolgt, bin ich entsetzt ob des unerträglichen Unsinns, den Matthias Taube im Namen von uns Eltern verbreitet.

1. Den Gutschein-Stopp verursachten nicht die Übergangsregelungen, sondern ein absehbar unterfinanziertes System, was allen verantwortlichen Akteuren innerhalb und außerhalb der Behörde schon lange klar war.

2. Die „unglaubliche“ Anhebung der Pflegesätze liegt in den Kosten (Miete, Gehälter etc.) begründet, es ging schließlich nicht nach dem Motto „Darf‘s ein bißchen mehr sein?“ zu. Das betriebswirtschaftliche Risiko wird in den mir bekannten Einrichtungen durch höhere Belegungszahlen abgefedert. Dieses Risiko wird übrigens durch das neue System gleich mehrfach verschärft: tagesgenaue Abrechnungen, kaum kalkulierbare Gutscheinsituation, unvorhergesehene Mehrausgaben durch zum Beispiel längere Krankheiten gehen voll zu Lasten der laufenden Einkünfte.

3. Was für eine Anmaßung: Wir Eltern hätten die Einführung des Systems bei Offenlegung der Gefahren verhindern können. Die Gefahren waren sattsam bekannt und wurden in der Presse ausführlich diskutiert. Einzig die Bürgerschaftsabgeordneten hätten das Gesetz verhindern können, die jedoch wider besseres Wissen dafür gestimmt haben – neben Lange sind sie für das Desaster verantwortlich. Dr. Birgitta Happe