: Harter UN-Kurs gegen den Irak
■ „Historische“ Resolution des Sicherheitsrats erlaubt Militäreinsatz bei Wirtschaftsblockade
Bagdad/New York (dpa) - Der irakische Präsident Saddam Hussein hat auf die am Wochenende vom UNO-Sicherheitsrat beschlossene bislang schärfste Resolution zur Kuwait-Krise mit neuen Drohungen reagiert, jeder Angriff auf irakische Ziele werde ein „unabsehbares Blutvergießen“ heraufbeschwören. Gleichzeitig ließ der Irak jedoch zwei Ultimaten zur Schließung der ausländischen Botschaften im besetzten Kuwait verstreichen, ohne Gewalt gegen die Missionen anzuwenden.
Der UNO-Sicherheitsrat hatte mit der Resolution 665 die Durchsetzung des Wirtschaftsembargos notfalls mit Waffengewalt erlaubt. Die als „historisch“ gewertete Resolution - die zweite nach derjenigen 1950 zu Korea, die die Anwendug militärischer Mittel unter bestimmten Umständen gutheißt - kam nach tagelangen internen Verhandlungen und stundenlangen Abstimmungen mit 13 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen (Kuba und Jemen) zustande. Auch China und die UdSSR, als ständige Mitglieder des Gremiums mit Vetorecht ausgestattet, stimmten für die Resolution. Die US-Regierung begrüßte die Entscheidung und die Unterstützung des sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow.SEITE 2
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