DOKUMENTATION: Harte Drohung
■ Kommentar im SED-Zentralorgan Neues Deutschland
Im Äther werden gegenwärtig die verschiedensten Frequenzen benutzt, um Bürger der BRD, von West-Berlin und der DDR irrezuführen. (...)
Bei Überfällen faschistischer Rowdies vor und in der Zionskirche kam deutlich zum Ausdruck, wohin es führt, wenn man solche von West-Berlin aus gesteuerten Gruppen wirken läßt. (...)
Nun melden sich eine Reihe von Leuten, die sich berufen fühlen, gegen Verletzung von Menschenrechten in der DDR zu protestieren, obwohl sie Grund genug hätten, die Menschenrechte in der BRD zu gewährleisten. Man denke nur an die vier Millionen Arbeitslosen in der BRD und in West-Berlin. (...) Nachrichten darüber sucht man vergebens in einem Sender, der von West- Berlin aus nicht zur Information der Bevölkerung dient, sondern nur zum Ausstrahlen von Haßtiraden gegen die DDR. Dieser Sender nennt sich bekanntlich Glasnost. Das heißt, ein Wort, das östlich von uns einen anderen Sinn hat, wird mißbraucht, um konterrevolutionäre Propaganda gegen die DDR zu betreiben. All dies zeigt, wie notwendig es ist, diesen Sender, dessen Geldquellen man jederzeit offenlegen kann, als das zu entlarven, was er ist – ein Sender, dem es nicht paßt, daß die DDR, die BRD und West-Berlin friedlich miteinander leben. Der für den Rückfall in den Kalten Krieg ist, sollten die Geldgeber des Senders ihre Kampagne weiterführen. So müssen sie die Folgen tragen. Denn in jedem Fall wird sich diese Kampagne ungünstig auf die Beziehungen zwischen der DDR, der BRD und West-Berlin auswirken.
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