Happy Birthday, Viagra: Zehn Jahre dicke Hose

Seit zehn Jahren verhelfen kleine Pillen Männern zu mehr Standhaftigkeit - Nebenwirkungen: Unmengen von Spam-Mails im elektronischen Posteingang.

"Was ist Tierquälerei? Einer Schlange Viagra geben!" Bild: ap

Genau zehn Jahre ist sie her, die pharmakologische Revolution der Erektion: Damals brachte der Pharmakonzern Pfizer in den USA Viagra auf den Markt, mit dem seither viele Männer ihrer Standfestigkeit Nachhaltigkeit verleihen. Das Beste an den kleinen Helfern für den kleinen Freund: Sie steigern nicht nur die Potenz, sondern auch das Ego (bei vielen Männern durchaus ein Kausalzusammenhang). Deshalb schmeißen sich nicht nur Casanovas in der Midlife-Crisis das Dödel-Doping ein, sondern auch immer mehr ganz gesunde, junge Männer. Wissenschaftler warnen vor einer möglichen psychischen Abhängigkeit und mahnen an, dass "ein harter Penis keine Beziehungsprobleme lösen könne".

Erstens ließe sich über den Wahrheitsgehalt dieser Aussage streiten, zweitens sollte man all die schönen Nebenwirkungen nicht vergessen: Die tägliche Flut von Spam-Mails im E-Mail-Konto zum Beispiel, die immer wieder zum Schmunzeln animieren. Was haben Internet-Versandhäuser eigentlich vor Viagra verkauft? Anabolika? Wie langweilig, so eine Welt ohne Potenzsteigerungshelfer! Und so schöne Witze wie: "Was ist Tierquälerei? Einer Schlange Viagra geben!" wären uns auch durch die Lappen gegangen.

Mal ganz abgesehen davon, dass ein ausgeprägtes Männlichkeitsgefühl doch durchaus etwas für sich hat: Frauen freuen sich über ungeteilte Aufmerksamkeit und viele Komplimente, die Wirtschaft wächst aufgrund des angestachelten Konkurrenzverhaltens. Also: Immer schön standhaft bleiben, Jungs! NELE JENSCH

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