Das Ding, das kommt : Hanseatisches Konzerthäuschen
DIE ELBPHILHARMONIE ist fertig, irgendwie. Sie zu betreten bleibt allerdings schwierig
Manchmal gehen die Dinge schneller, als man denkt, sogar furchterregend schnell. Das klingt jetzt hausbacken, aber es ist ja nicht selbstverständlich bei Gebäuden einer bestimmten Größe, zumal wenn für das, was da passieren soll, die öffentliche Hand bezahlt. Um es kurz zu machen: Die Elbphilharmonie in Hamburg ist so gut wie vollendet. Wie dieser Tage der Norddeutsche Rundfunk wusste, ist der Rohbau des Renommierprojekts in der Hafencity rund einen Monat früher fertig als gedacht.
Was der Sender unterschlug: Auch alles andere – Fenster, Fassade, die Rolltreppe und den Konzertsaal mit seiner ganz besonderen Akustik – kann man jetzt schon erleben: am kommenden Mittwoch, beim Eröffnungskonzert des NDR-Sinfonieorchesters, des Residenz-Klangkörpers der Elbphilharmonie. Es dirigiert Thomas Hengelbrock, das lässt der Chef sich nicht nehmen.
Apropos Chefsache: Bei der Eröffnung des Konzerthauses wird Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler sprechen und ebenso der langjährige Intendant, Christoph Lieben-Seutter. Feuerwerk, Essen und Trinken wird es geben. Wenn weder Kisselers Behörde noch der Baukonzern Hochtief groß Publicity gemacht hat für den lang ersehnten Akt, ist das dem endlich wiedergefundenen hanseatischen Understatement zu verdanken. Wurde ja auch Zeit. PS
■ Elbphilharmonie-Eröffnung: Mi, 13. November, 19 Uhr, Miniaturwunderland Hamburg