Hannovers erfolglose Stürmer : „Es geht nur um Tore“
Zwei Spiele, null Tore: Nach dem mageren 0 : 0 am Freitagabend gegen Energie Cottbus macht sich Ernüchterung in Hannover breit. Dabei war man sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt sicher, mit den beiden Neuzugängen Jan Schlaudraff und Mikael Forssell im Sturm nun endlich die ersehnte hohe Qualität geholt zu haben. Die beiden sollen frischen Wind in den Kader bringen, nachdem Trainer Dieter Hecking letzte Saison mangels Alternativen meist Mike Hanke als einzige Spitze aufgestellt hatte.
Tempo-Dribbler Schlaudraff folgte nach einem enttäuschenden Jahr bei Bayern München seinem Trainervater Dieter Hecking nach Hannover und will über Tore auch zurück in den Kreis der Nationalmannschaft gelangen. Hecking formte den 25-Jährigen bereits in der gemeinsamen Zeit bei Alemannia Aachen zum Nationalspieler. Daneben verpflichtete 96 mit dem Finnen Mikael Forssell einen Nationalspieler, der als zuverlässiger Torgarant gilt. Er bewies seine Bundesligatauglichkeit bereits in der Rückrunde 2003 für Borussia Mönchengladbach, in der er sieben Tore in 16 Spielen erzielte. „Für mich geht es nur um Tore“, sagte Forssell auch vor dieser Saison. Das Sturmaufgebot wird durch Mike Hanke und Jiří Štajner komplettiert.
Hanke, in der letzten Saison mit zehn Toren bester Torschütze der Hannoveraner, nutzte die Sommerpause, um beweglicher zu werden. „Hanke hat an Gewicht verloren. Er hat gemerkt, dass die Konkurrenz größer geworden ist“, sagt Hecking, dessen vierter Sturmschützling Štajner wohl erneut den Part des Ergänzungsstürmers einnehmen wird. Vier Stürmer für maximal zwei Plätze – aber bislang keine Tore. Nach dem Spiel gegen Cottbus sagte Hanke: „Wir hätten noch drei Tage spielen können und der Ball wäre nicht reingegangen.“
Trainer Hecking forderte am Wochenende Geduld für seine Mannschaft ein und beschwerte sich über die Pfiffe nach dem Spiel gegen Cottbus. Der Unmut der Fans aber kommt nicht von ungefähr: Schließlich hatte Mikael Forssell den Fans Tore versprochen – und 96 hatte einen weiteren Schritt in Richtung Europapokal ankündigt.
Gegen den VfB Stuttgart bekommen Hannovers Angreifer am Samstag die Chance zur Rehabilitation. Das letzte Stürmertor gegen den VfB Stuttgart allerdings resultiert aus dem Jahr 2006. Erzielt durch Jiří Štajner – in dieser Saison noch ohne Spielzeit. JULIAN KÖNIG