Hannah Arendt Lectures : Hannah und Paul
Hannah Arendt und Paul Celan gehören zu den wichtigsten Repräsentanten der Holocaust-Deutung seit den späten fünfziger Jahren. So herausragend Celans „Todesfuge“ in der Dichtung ist, so umstritten war Arendts Buch „Wir Eichmann-Söhne“ in der politischen Publizistik. Dennoch haben beide Autoren nie miteinander gesprochen, korrespondiert oder sich zu Werken des anderen geäußert. Dies verwundert vor allem deshalb, weil beide viele gemeinsame Freunde und Briefpartner wie Martin Heidegger, Gershom Scholem, Theodor W. Adorno und Ingeborg Bachmann hatten. Schaut man die Werke und Briefe genauer an, so entdeckt man allerdings versteckte Korrespondenzen, die Aufschluss über den verweigerten Dialog geben. Detlev Schöttker von der TU Dresden rekonstruiert den Zusammenhang und fragt nach den Gründen der Verweigerung.
Mittwoch, 13 Uhr, Uni Bremen, GW2, Raum B2860