PROZESS IN ABWESENHEIT DES HAUPTVERDÄCHTIGEN : Hanfzüchter können mit Bewährungsstrafen rechnen
Zwei Männer und eine Frau haben am Montag vor dem Landgericht Drogenhandel beziehungsweise Beihilfe gestanden. Der 31-Jährige hatte sich eigenen Angaben nach in eine Cannabiszucht verstrickt, weil er mit Marihuana sein Rückenleiden lindern wolle. Sein Ziel sei nicht gewesen, immense Summen zu verdienen, sondern etwas von der Ernte abzubekommen. Das Gericht stellte ihm eine Strafe von höchstens drei Jahren in Aussicht.
Im März 2008 hatten Fahnder in einem leerstehenden Haus in Marzahn rund 1.500 Cannabispflanzen sowie mehr als 17 Kilogramm Cannabiskraut und -blüten entdeckt. Der mutmaßliche Hauptverantwortliche für die Zucht ist untergetaucht. Seine Ehefrau, die auf der Anklagebank saß, hatte sich nach eigener Aussage aus Liebe für die Pflege der Pflanzen einspannen lassen. Sie habe nicht die Kraft gehabt, sich dem HIV-infizierten Mann zu widersetzen, erklärte die 45-Jährige. Inzwischen habe sie keinen Kontakt mehr, so die allein erziehende Mutter.
Der dritte Angeklagte, der bei Aufzucht und Ernte geholfen haben soll, behauptete, er habe nur ein Loch in dem Haus gebohrt. Er und die Frau können mit Bewährungsstrafen rechnen. (dpa)