Handwerkerin und Kauffrau

■ Arbeiter-Bildungs-Centrum bietet neue Ausbildung für Frauen an

Wer heutzutage in Holz- und Metallberufen qualifiziert arbeiten will, braucht mehr Handwerkszeug als Säge, Fräse und Materialkunde: Seit der Neuordnung der Metallberufe im Jahr 1987 gehören Kenntnisse über den Gebrauch von rechnergesteuerten Maschinen (Computern) mit zur Ausbildung. Das sieht das Arbeiter-Bildungs-Centrum der Arbeiterkammer als Chance, mehr Frauen für diese Berufe zu begeistern. Sie bietet ab 1. Juli für 24 junge Frauen eine Ausbildung zur Industriemechanikerin/ Konstruktionsmechanikerin und für

zwölf junge Frauen eine Ausbildung zur Holzmechanikerin an.

Das neue an der Ausbildung: Sie beinhaltet auch kaufmännisches Grundwissen und den Umgang mit modernen Datenverarbeitungstechniken. Mit Blick auf den europäischen Binnenmarkt wird technisches und kaufmännisches Englisch vermittelt, das in einem Auslandspraktikum erprobt werden kann. Die Ausbildung wird EG-gefördert.

Ulrike Thielemann, zuständige Sachgebietsleiterin für die neuen Ausbildungsgänge: „Mädchen mögen sich auch deshalb

nicht in Metallberufen ausbilden lassen, weil sie nicht ihr Leben lang im Blaumann herumlaufen und schmutzige Arbeit machen wollen.“ Deshalb lassen sie sich allzu gerne ins Büro abkommandieren und leisten dort unqualifizierte Arbeit. Oder sie werden gar nicht erst weiterbeschäftigt, weil Frauen ja schwanger werden können und nicht so stark sind wie die Männer. Da kann frau als qualifizierte Kundenberaterin mit handwerklicher, technischer und kaufmännischer Qualifikation schon eher etwas werden. bea

Die Ausbildung dauert 3 1/2 (Metall) und 3 Jahre (Holz) und wendet sich an technisch interessierte Mädchen mit erweitertem Hauptschulabschluß, Realschulabschluß oder Abitur. Schon jetzt können Interessentinnen vor Ort „schnuppern“. Informationen bei Frau Thielemann, Tel. 6180531, bei der Berufsberatung des Arbeitsamtes oder auf einer Informationsveranstaltung am 18. April um 11 Uhr, Schiffbauerweg 4.