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Handeln überprüfen

betr.: „Warmestau im Strumpf“ (Vom Selbstverständlichen im Umgang mit Menschen), taz vom 8. 5. 01

[...] Stellen Sie sich vor, es ist nachts, drei Uhr, sie schlafen tief und fest, obwohl Ihre Windel nass ist. Was soll nun geschehen? Lieber weiterschlafen und sich im Bedarfsfall melden (insoweit Sie dazu in der Lage sind) oder geweckt werden, von der einen auf die andere Seite gedreht werden und eine gute Nacht gewünscht bekommen?

Bei jedem gelesenen Bericht dieser Serie bin ich nachdenklich geworden und musste feststellen, dass auch ich (Pflegedienst im Krankenhaus) des Öfteren grob fahrlässig mit den Gefühlen und der Würde meiner Mitmenschen umgegangen bin und wohl auch weiter umgehen werde. Leider besteht heute ein großer Zeitdruck in der Pflege hilfsbedürftiger Menschen, und die Pflegepersonen sind nur selten in der Lage, sich die Zeit zu nehmen, die sie benötigen, um für alle Seiten befriedigend zu arbeiten. Trotzdem sollten wir, und auch alle anderen, uns die Beiträge dieser Serie zu Herzen nehmen und unser Handeln überprüfen. Nur kleine Änderungen in unserem täglichen Tun können große Wirkung auf unsere „Patientenopfer“ im positiven Sinne haben.

C. SCHIEFER, Worms

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