: Hammer ohne Sichel
betr.: „Partei der Kameradenschweine“, taz vom 5. 9. 07
Es tut mir leid, aber selbst nach mehrmaligem, intensivem Lesen der drei Artikel konnte ich kein „Machtwort“ des SPD-Chefs Kurt Beck ausmachen, es sei denn, ich müsste, wie die Genossen des linken und rechten Flügels im Parteirat, die Worte „So einen Scheiß lasse ich mir nicht länger bieten“ als solches akzeptieren. Pythisch (geheimnisvoll) kommt mir da allerdings das Statement der Parteilinken Andrea Nahles vor, die das gesprochenen Wort des Parteivorsitzenden so kommentierte: „Ich denke, es war einmal nötig, dass er klargemacht hat, wo der Hammer hängt.“ Wollte sie da vielleicht gar – unter Weglassung des Wortes „Sichel“ ihren Genossen visionär andeuten, wie vielleicht nach der Bundestagswahl 2009 eine Kanzlerschaft des Kurt Beck zustande kommen könnte? Hoffentlich erinnert sich bis dahin die Wählerschaft nicht mehr an den Beck’schen Vorwurf an einen Arbeitslosen: „So wie du aussiehst, bekommst du keine Arbeit“, denn bekanntermaßen zählen bei der Wahlentscheidung vieler Bürger nicht die politischen Inhalte einer Partei, sondern das Gesicht eines Kandidaten. KARL-HEINZ KLAIBER, Würzburg