Hamburger Szene: Antennenstörung

Pressekonferenz in der Hafencity. Jürgen Bruns-Berentelg, Geschäftsführer der Hafencity GmbH, stellt Dr. Menzl vor. Dr. Menzl soll „die Gestaltung und systematische Förderung des sozialen Lebens in der Hafencity stärker in den Mittelpunk rücken“. Dr. Menzls Lebenslauf ist in der Pressemappe enthalten.

Wann es den ersten Supermarkt geben wird, will eine Journalistin wissen. Bruns-Berentelg antwortet. Jetzt aber bitte Fragen an den Herrn Dr. Menzl. Er wird gefragt und Dr. Menzl versucht zu antworten. Weiter als zwei Sätze kommt er allerdings nicht. Bruns-Berentelg weiß es nämlich besser und erklärt, dass der Herr Dr. Menzl das noch nicht wissen kann, so kurz wie er da ist.

Was Dr. Menzl denn genau macht? „Ich verstehe den Job als Antenne in den Stadtteil hinein.“ Ob man für Leser-Anfragen seine Nummer veröffentlichen dürfe? Bruns-Berentelg antwortet, dass der Herr Dr. Menzl bestimmt nicht immer im Büro ist und man deswegen die Nummer der Rezeption angeben sollte. Die Journalisten geben auf.

Nur eine Frage noch: Was ist die Berufsbezeichnung von Dr. Menzl? „Ich bin in der Stabsstelle zur strategischen und praktischen Gestaltung sozialer Entwicklungsprozesse in der Hafencity“, sagt Dr. Menzl schnell. „Das ist sicher zu lang für Sie“, sagt Bruns-Berentelg, „Ihnen wird schon was anderes einfallen.“

Aber gewiss doch. Zum Beispiel: „Hafencitystadtteilantenne mit Brunsberentelgstörung im sozialen Entwicklungsprozess.“ Annika Stenzel