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Hamburg: Motorrad-Verbot

■ Beobachtung am Rande des ICC-Kongresses

Hamburg (taz) - Wenn in Hamburg die gestreßten Manager des ICC-Kongresses in ihren Hotelbetten nach Ruhe sinnen, dann gilt für antikapitalistische MotorradfahrerInnen ein Fahrverbot. Nach diesem Motto stoppte die Polizei in der Nacht zum Mittwoch einen Konvoi von 50 Krädern, der zu einer Hotel-Sightseeing-Fahrt aufgebrochen war. Zunächst wurden die Zweiräder unter dem Vorwand einer „ganz normalen Verkehrskontrolle“ festgehalten. Da die Mängelfiebel der Straßenverkehrsordnung nicht ausreichte, um die ungeliebten Kräder gänzlich aus den Verkehr zu ziehen, mußte dem Konvoi nach eineinhalb Stunden freie Fahrt gegeben werden. Die Polizei ging allerdings in Lauschposition: Ein paar Huptöne reichten aus, um den Zug der schweren Zweiräder einzukreisen. 20 Maschinen wurden zur Gefahrenabwehr nach dem Polizeigesetz (!) für sichergestellt erklärt und abgeschleppt. Begründung: Unberechtigtes Fahren vor einem Hotel.

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