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Halbherzige Geschichtsaufarbeitung in Chile

In einer Fernsehansprache hat Chiles Präsident Patricio Aylwin am Montag abend den 1.700 Seiten umfassenden Bericht über die 2.279 dokumentierten Menschenrechtsverletzungen während der Pinochet-Diktatur vorgestellt. Danach sind allein 957 Häftlinge „spurlos verschwunden“, viele andere wurden hingerichtet oder sind an den Folgen von Mißhandlungen gestorben. Aylwin kündigte einen Gesetzentwurf zur Entschädigung der Hinterbliebenen an. Noch während Aylwin sprach, vertrieb die Polizei jedoch Demonstranten aus Santiagos Innenstadt, wo sie die Bestrafung der Verantwortlichen gefordert hatten und zum Präsidentenpalast ziehen wollten. SEITE 9

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