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■ AufgeblättertHafenstrasse – ach damals

Politische Ereignisse motivieren zu Bilanzen. In Sachen Hafenstrasse traut sich das dann doch noch niemand zu. Also zieht die „1999“ eine „Zwischenbilanz“: in der Hafenstrasse „haben sich die meist verarmten Jugendlichen erstmals eine selbstbestimmte Lebensperspektive erkämpft“ meint Erich Kerrner. Sein Kommentar analysiert allerdings nicht so sehr die Vorgänge in der und um die Hafenstrassenhäuser. Kerrner will vor allem auf die fatale Rolle der als „Wandsbek Connection“ bezeichneten Machtgruppe und die Kontinuität ihrer Hansestadt- Politik hinweisen: „Die Enkel jener generation von NS-Führungsoffizieren, nazistischen Verwaltungskadern und Planungsspezialisten, die sich zwischen 1945 und 1947 vornehmlich mit der Hilfe der SPD selbst entsorgte, sind seit den Ereignissen in diesem Herbst öffentlich in ihrer Kälte und Intransigenz vorgeführt“. Ob ihnen das auf Dauer schadet läßt aber auch Kerrner offen. 1999 Nr. 1/88, 160 Seiten, 14 DM, Verlag des Hamburger Instituts für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts

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