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Hätte ein Verbot die Neonazis gestoppt?

■ Diskussion in Dresden nach dem Auftritt Michael Kühnens

Berlin (dpa/taz) — In Dresden wird der Aufmarsch von 500 Neonazis samt ihrem Idol Michael Kühnen vom Samstag nun heftig diskutiert. Zahlreiche DresdnerInnen sollen empört im Rathaus angerufen haben. Die Demonstration der Kühnen- Organisation „Deutsche Alternative“ sei ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt worden, erklärte die Referentin des Oberbürgermeisters. Zwar sei die Gruppe als rechtsradikal bekannt gewesen, die Verwaltung habe aber erst später erfahren, mit wem zu rechnen sei. „Dann hätte uns ein nachträgliches Verbot vielleicht noch mehr Ärger gemacht“. Der CDU-Fraktionschef erwägt ein parlamentarisches Nachspiel. Der Leiter der Bezirkspolizei findet die Entscheidung richtig. Die Mitarbeiter hätten nach ihren Erkenntnissen über die Szene „verständlicherweise keinen Grund“ zum Verbot gesehen.

Wie erst gestern bekannt wurde, randalierten Skinheads am Wochenende in einer Tanzgaststätte in Cottbus, wo sie ausländische Gäste mit Fußtritten, Faustschlägen und Gaspistolen überfielen.

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