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Hält die unglaubliche Serie?

■ FC St. Pauli möchte heute tatsächlich in Köln gewinnen

Die Serie ist einfach zu beeindruckend, um sie zu verschweigen: Am 18. Juli 1992 gewann der FC St. Pauli in Braunschweig mit 2:0. Seit dem sind fast 16 Monate und 28 sieglose Auswärtsspiele ins Land gezogen. Unter Joseph Eichkorn als Cheftrainer gab es in 25 Matches auf des Gegners Platz folglich nicht einen einzigen doppelten Punktgewinn.

Heute um 20 Uhr wird natürlich zum wiederholten Male alles ganz anders werden. Der FC St. Pauli, derzeit auf Platz 11, reist zum Tabellenneunten Fortuna Köln und will endlich, endlich wieder gewinnen. Man mag es kaum mehr hören noch daran glauben - angesichts des trostlosen Gebolzes der letzten Wochen. Vorläufiger fußballerischer Tiefpunkt war das unsägliche 0:0 gegen Bayer Uerdingen.

Trainer Eichkorn vermißte daraufhin bei seinen Jungs den Killerinstinkt, Manager Wähling forderte mehr Risiko, aber vor allem in der Offensive läuft nichts zusammen. Da mutet die gestrige Meldung schon beinahe lächerlich an: Der Finne Ari Hjelm, der sich bei St. Pauli seit geraumer Zeit mit sehenswert versiebten Chancen hervortut, schießt seine Nationalmannschaft vor zwei Tagen in Tel Aviv mit zwei Toren zum 3:1-Erfolg in der WM-Qualifikation gegen Israel. Was wie ein modernes Märchen klingt, gibt dem verstörten St. Pauli-Fan indes wieder ein kleines Fünkchen Hoffnung, der Knoten könne zur Abwechslung nun doch endlich mal geplatzt sein.Vielleicht erinnert Hjelm ja seine Kollegen daran, wie das Toreschießen geht, vielleicht trifft er sogar wieder zweimal, vielleicht gewinnt die Millerntor-Elf dann mit 3:1 und kann mit ausgeglichenem Punktekonto der Winterpause gelassener entgegensehen, vielleicht spielen sie sogar wie die Könige - vielleicht ist Eichkorn aber auch schon morgen kein Trainer mehr... Vielleicht lassen wir einfach die Phantastereien sein und warten das Ergebnis ab. Gunnar Griepentrog

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