HEUTE : Rococo Sounds unter barocken Lüstern
In der elektronischen Musik gibt es immer wieder Konzerte, bei denen es auf Grund der örtlichen Gegebenheiten zu Missverständnissen kommt. Da gleiten Sounds durch den Raum, in dem Sessel und Stühle zum Loungen verführen, und schon hängt das marginale „Reden verboten“-Schild im Raum. Interessant ist es aber, wenn eine Gruppe, in diesem Falle To Rococo Rot, in einem Ambiente spielt, das für die meisten BesucherInnen wie auch für die Künstler ungewohnt ist: Der prunkvolle Apollo-Saal in der Staatsoper Unter den Linden zum Beispiel. In den letzten Wochen wurde er zwar bereits zweimal von DJs bespielt, mit dem Liveset der Klangkünstler von To Rococo Rot dürften die Karten allerdings neu gemischt werden. Hier wird es nicht mehr nur darum gehen, den „Dancefloor“ zu füllen und Menschen zum Hüpfen zu bringen. Denn arbeiteten die beiden Brüder Robert und Ronald Lippok zusammen mit Stefan Schneider zuletzt noch mit Samples von klassischen Instrumenten, ist davon auf ihrem neuen Album „Hotel Morgen“, das sie heute vorstellen werden, nicht mehr viel zu hören. Der Sound ist grooviger geworden. Und leichter, was in dem schweren Barockambiente der Staatsoper für eine besondere Stimmung sorgen dürfte. MJ