taz Talk über Konflikt um Taiwan : Taiwan von links (verstehen)

Der Konflikt zwischen einem kapitalistischen Block um die USA und einem um die Volksrepublik China hat sich in den letzten Jahren zugespitzt. In naher Zukunft könnte er an der Taiwan-Frage eskalieren, auch kriegerisch. Eine solche Eskalation beträfe uns alle.

Manche Linke stützen die Position der Kommunistischen Partei Chinas. Diese will die Insel Taiwan übernehmen, die sie für einen Teil der Volksrepublik China hält. Andere Linke halten zum kapitalistischen „Westen“, der Taiwan als eigene Einflusszone verteidigen will.

Wer eine alternative Position entwickeln will, sollte sich nicht nur den geopolitischen Konflikt, sondern auch Taiwans Rolle im Weltsystem und die Veränderung der Klassenverhältnisse in Taiwan selbst genauer anschauen.

Der Sozialforscher und Chinaexperte Ralf Ruckus geht im Talk insbesondere auf diese vier Punkte ein:

■ die kapitalistische Entwicklung von der japanischen Kolonisierung über den Aufbau der Exportindustrie als „Tigerstaat“ bis zur Expansion des taiwanischen Kapitals nach Südostasien und in die Volksrepublik China

■ das „Gastarbeiter“-Regime in Taiwan und vorherige Formen rassistischer Spaltung

■ die aktuelle ökonomische und geostrategische Bedeutung Taiwans für den globalen Kapitalismus

■ die Frage, wie eine linke Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen in Taiwan verbunden werden kann mit der Kritik sowohl am „westlichen“ als auch am chinesischen Imperialismus

Zu Gast im Talk:

🐾 Ralf Ruckus untersucht aktuell in Taiwan die Situation von südostasiatischen Wanderarbeitern. Er ist Autor der Titel „Der kommunistische Weg in den Kapitalismus. Wie soziale Unruhen und deren Eindämmung die Entwicklung Chinas seit 1949 vorantreiben“ (2024) und „Die Linke in China. Eine Einführung“ (2023).

🐾 Sven Hansen moderiert den Talk. Er ist Asienredakteur der taz und und organisiert Han Sens Asientalk.

Dieser taz Talk findet im Rahmen der Reihe Han Sens Asientalk statt.

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