: Gysi kritisiert Regierungskommission
Scharfe Kritik hat der PDS-Vorsitzende Gregor Gysi an der Regierungskommission für Parteivermögen wegen der Sperrung sämtlicher Konten der Stiftung für die Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) geübt. Die Regierungskommission sei sich bewußt gewesen, daß die weitere Herausgabe der Marx-Engels-Gesamtausgabe unmöglich werde. Dies sei offensichtlich auch angestrebt worden. So wie an allen Unis und Hochschulen der Ex-DDR grundsätzlich jeder Wissenschaftler „abgewickelt“ werde, der sich mit dem Marxismus beschäftigt habe, solle nun auch verhindert werden, daß national und international die Möglichkeit bestehe, sich die Werke von Marx und Engels in einer Gesamtausgabe zu erschließen. Die „Abwicklung“ von Marx und Engels zeige, wie „Rache genommen wird, und daß jeder Akt der Kulturbarbarei willkommen ist, wenn er nur ideologisch in den Kram paßt“. Die Intoleranz dieser Regierung könne sich mit der Intoleranz der SED-Regierung messen. „Kurzsichtig und egoistisch“ ist nach Meinung Gysis auch die Ablehnung des PDS- Vorschlages zur Regelung ihrer Vermögensfragen durch die Regierungskommission. Durch den Plan, 80 Prozent des PDS-Vermögens abzugeben und den Rest zu behalten, hätten erhebliche Vermögenswerte rasch zugunsten der Bürger in den neuen Bundesländern verwertet werden können.
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