: Gute Stimmung
Der VfL Wolfsburg trennt sich 0:0 von Hertha BSC – und hatte doch eigentlich auf Sieg gespielt
Geht die WM-Party tatsächlich im Alltag der Bundesliga weiter, wie die Fußball-Marketingabteilungen derzeit vielerorten behaupten? Wer gestern das 0:0 zwischen dem VfL Wolfsburg und Hertha BSC gesehen hat, den mögen Zweifel beschleichen. Andererseits war dieses Auftaktspiel der Saison 2006/07 von vorneherein nicht im Verdacht, in eine Fußballgala auszuarten. Immerhin: Es war vor allem im zweiten Abschnitt recht lebhaft. Insgesamt aber war die Stimmung besser als das Spiel.
Der VfL Wolfsburg war im Gegensatz zu Hertha BSC von Anfang an nicht nur um Kontrolle, sondern auch um Spieldominanz bemüht. Klar: Der VfL hat jetzt zwei Auswärtsspiele hintereinander – und musste auf Sieg spielen, um einigermaßen ruhige erste Wochen zu haben. Allerdings fehlten in der ersten Halbzeit die Mittel, um zu dominieren. So richtig kontrollierte aber keiner den anderen, so dass es zu mehreren Strafraumszenen kam. Das überraschte ein bißchen, weil beide Teams in der Vorbereitung erkennbare Probleme in der Offensive hatten.
Im neuformierten Mittelfeld des VfL konnte sich Neuzugang Jacek Krzynowek auf der linken Außenbahn nicht entscheidend gegen Cairo durchsetzen. Cedrick Makiadi durfte rechts für den verletzten Mensequez ran. Nicht weil er im letzten Spiel der Vorsaison gegen Kaiserslautern den Abstieg verhindert hatte, sondern wegen einer starken Vorbereitung. Heraus kam wenig. Und auch zentral schienen Jonathan Santana, Neuzugang von River Plate, tatsächlich die angekündigten Akklimatisationsprobleme zu plagen. Dennoch erspielte sich das Team ein paar Chancen: Zwei Freistoßkracher von Nationalspieler Hanke konnte Hertha-Torhüter Fiedler mit den Fäusten zur Ecke abwehren.
Hertha BSC spielte diszipliniert und engagiert, die Defensive wirkte auch ohne Simunic relativ stabil. Yildiray Bastürk schien mit der Übernahme der alleinigen Verantwortung in der Hertha-Zentrale so beschäftigt, dass für Spielentwicklung kaum Energie blieb. Dennoch hatte Hertha einige Gelegenheiten, u.a. durch Gilberto durch den dann noch eingewechselten Gimenez. Peter Unfried