■ Gute Menschen: Schlecht für Engholm
Kiel (dpa) – In der SPD formiert sich eine Opposition gegen den eigenen Parteichef und Kanzlerkandidaten Björn Engholm. Ursache ist die Kieler Jansen-Affäre. Mehrere SPD-Bundestagsabgeordnete und die frühere Bundestagspräsidentin Annemarie Renger meldeten sich zu Wort: „Wenn Engholm sich nicht von Jansen trennt, müssen wir sicher auch noch einmal über die Kanzlerkandidaten-Frage neu nachdenken“, sagte SPD-Parlamentarier Bernd Reuter zu Bild. Auch der SPD-Chef sieht sich als Kanzlerkandidat von der Affäre beschädigt: „Objektiv kann man das nicht leugnen“, sagte er in der Sendung „Spiegel-Thema“ des Kölner Fernsehsenders „Vox“. Die Kieler Verwicklungen würden „nicht ganz ohne Folgen bleiben können“. Indes kündigte Schleswig-Holsteins Sozialminister Günther Jansen an, seine Konten offenzulegen, um zu beweisen, daß die 40.000 Mark für Pfeiffer nicht „aus einer SPD-Kasse“ stammen. Der frühere Jansen-Sprecher und jetzige Engholm-Vertraute Klaus Nilius, der 1987 Pfeiffer noch vor dem Auffliegen der Barschel-Affäre mehrfach heimlich getroffen hatte, nahm inzwischen seinen Jahresurlaub und soll nicht in die Kieler Staatskanzlei zurückkehren.
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