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Gut Erst wurde heftig darum gerungen – inzwischen ist das Projekt taz.am wochenende unverzichtbarTrüffelschweine am Redaktionstisch

Auf eine starke Seite eins kommt es an – aber nicht nur Foto: Repro: taz

von Annabelle Seubert und Felix Zimmermann

Journalisten mäkeln gern über „zu wenig Platz“. Sie wollen sich ausbreiten, hundertfünfzig Zeilen, dreihundert Zeilen – stecken sie einmal tief in der Recherche, wollen sie auch erzählen, was sie zu erzählen haben. Das Schöne an der taz.am wochenende ist, dass es diesen Platz gibt. Im ­April 2013 wurde sie eingeführt und vor gut einem Jahr gründlich aufgefrischt. In diesen Tagen wurde diese Neuauflage der Wochenendausgabe ein Jahr alt.

Was war diese Woche wichtig und was ist es kommende Woche?

Vieles ist geblieben, das schon aus der „sonntaz“ als Magazinbeilage bekannt ist: die langen Reportagen, die Essays und Gespräche, die Hausbesuche, die kürzeren Reportagen. Geblieben ist die Detailverliebtheit, mit der die KollegInnen an Texten feilen: Sie lesen genau und mehrfach, sie schreiben und stellen die Texte um, sie polieren sie bis zum Glanz. Kurz: diese Arbeit macht Spaß. Und die Leute haben Drive, sie haben Lust darauf, noch eine bessere Überschrift finden und noch diese eine Zahl rauszukriegen, die nicht auffindbar scheint.

An den 40 Seiten und drei Zeitungsteilen, aus denen die taz.am wochenende besteht, haben wir über die Wochen und Monate weiter gearbeitet. Wir haben uns zu Klausuren verpflichtet, Ideen verworfen und umgesetzt.

Die Nöte der Aktualität der Werktagsausgaben mit den Ansprüchen an ein Wochenmagazin zu verweben ist nie leicht. Was war die Woche über wichtig – oder was wird kommende Woche das Thema? Gemeinsam mit den Kollegen der aktuellen Ressorts versuchen wir, frühzeitig zu planen: Was sollte am Samstag ausführlicher beleuchtet werden? Vergessen wir was? Treffen wir den richtigen Ton? Sind wir zu traurig, laufen wir Gefahr, unseren LeserInnen das Wochenende zu vermiesen?

Seit einem Jahr nun folgt auf die Ressorts „Politik“, „Meinung“, „Kultur“ und „Gesellschaft“ die „Sachkunde“. Dort wollen wir beispielsweise erklären, wie viele Ratten unsere Keller bevölkern und was es mit selbstfahrenden Autos wirklich auf sich hat. Und warum macht der Papst so oft Witze über Schwiegermütter (mehr auf Seite 29)? Ein Wissensmagazin am Wochenende soll es sein, neben den Medien- und Reiseseiten, dem Sport und der Wahrheit im hinteren Teil der Zeitung.

Wir wünschen uns, den LeserInnen der taz.am wochenende das Gefühl geben zu können, ausreichend über die zurückliegende und die kommende Woche informiert zu sein. Dass sie unterhalten werden und verständliche Texte finden, die sie aufheben möchten. Weil sie sich in ihnen verlieren, sich Sätze aus ihnen merken und darüber irgendwie die Zeit vergessen.

Nicht nur bei unseren LeserInnen kommt das gut an: So wurde im vergangenen Jahr Marlene Halser für ihre Reportage über ein schwieriges Vater-Tochter-Verhältnis der Deutschen Reporterpreis zugesprochen. Peter Unfried, Chefreporter der taz, erhielt für seinen Vergleich von Adorno mit Richard David Precht den Theodor-Wolff-Preis. Luise Strothmann gewann, zusammen mit Jörg Schmid, den Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung für ihre Reportage „Das Ende der Angst“ über das Leben von HIV-Positiven heute in Deutschland. Und ganz aktuell ausgezeichnet, für ihre Texte in der taz. am Wochenende, wurden Jost Maurin, Heike Haarhoff und Saskia Hödl (siehe Meldung oben). Dieser preiswürdige Journalismus kostet Sie übrigens nur 3,20 Euro pro Ausgabe.

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