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Gurke des Tages

Weil ihm bei Bauarbeiten ein Grenzstein im Wege war, hat ein Mann im direkt an Deutschland angrenzenden nordböhmischen Ort Hrensko den störenden Pfeiler um rund zehn Meter versetzt und dadurch sein Land geschrumpft: Das Territorium Tschechiens ist so möglicherweise um bis zu 20 Hektar verkleinert worden. Der Bauarbeiter ist sich keiner Schuld bewußt, weil ihm „überhaupt nicht eingefallen (ist), daß der Grenzstein nicht bewegt werden darf“. Den entstandenen Schaden will er aus seiner Versicherung bezahlen. Ob diese Summe ausreichen wird, ist allerdings fraglich. Der Grenzstein muß wieder genau ausgemessen und eingesetzt werden, wobei letzteres knapp 600 Mark kostet. Außerdem muß die deutsch-tschechische Grenzkommission erneut einberufen werden. Wegen Nichtbeachtung eines Gesetzes aus dem Jahre 1921 über den Schutz von Grenzsteinen droht dem Mann überdies eine Klage vor Gericht.

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