: Guerillakrieg in Peru eskaliert
Lima (ips/ap) — In der peruanischen Hauptstadt Lima herrscht Hochspannung: Mit bewaffneten Aktionen und verstärkter politischer Propaganda bereitet die Guerilla „Sendero Luminoso“ einen „bewaffneten Streik“ am kommenden Freitag vor. Bisher hatten die Aufständischen mit ihren „bewaffneten Streiks“ vor allem in Städten im zentralen und südlichen Andenhochland Erfolg. Schon 1990 und 1991 versuchte es der Sendero Luminoso auch in Lima, konzentrierte sich aber auf die Industriegebiete, die zentrale Hauptstraße und die Verbindungsstraßen zum Hafen Callao, wo die Protestaktionen jeweils an einem massiven Aufgebot von Armee und Polizei scheiterten. Die Verlagerung der Offensive auf die Elendsviertel ist Ausdruck der neuen Sendero-Taktik, sich jetzt auf die politische Vereinnahmung der verarmten Bevölkerung in Lima und Huaral zu konzentrieren. Das Tal von Huaral hat sich zu einer Art politischem und militärischem Korridor entwickelt, der es der Guerilla erlaubt, Kämpfer aus den Bergen und aus den zentralen Kokaanbaugebieten am Osthang der Andenkordillere in die Hauptstadt zu schleusen. Am Dienstag wurde die Residenz des US-Botschafters in Lima bei der Explosion einer Autobombe erheblich beschädigt. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden zwei Sicherheitsbeamte schwer verletzt. Botschafter Anthony Quainton war zur Zeit des Zwischenfalls nicht daheim. Beobachter vermuten eine Aktion der Guerilla „Tupac Amaru“ (MRTA), die bereits 1986 aus Protest gegen die US-Luftangriffe auf Libyen einen solchen Anschlag verübt hatte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen