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Archiv-Artikel

Günter-Grass-Stiftung Bremen

Von kli

Es ist dunkel im Ausstellungsraum, kein Lebenszeichen, aber die Tür ist offen. Seit Juni 2001 befindet sich hier, in der Stadtwaage, die Geschäftsstelle der Günter-Grass-Stiftung zusammen mit einer Dauerausstellung über Leben und Werk des Nobelpreisträgers. Ausstellungsbesucher gibt es an diesem Mittwochnachmittag keine, und dem Besucher, der doch die Tür aufdrückt, ist so, als würde die Dame am Eingang erschrecken – das allerdings freudig überrascht.

Die Stiftung beschäftigt sich in der Hauptsache mit dem audiovisuellen Werk von Günter Grass. Dazu gehören alle Lesungen, Reden, Interviews und andere Beiträge in Hörfunk und Fernsehen, die die Stiftung sammelt, dokumentiert und erschließt, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Kernstück des audiovisuellen Archivs soll eine Datenbank mit Zugriffsmöglichkeit über das Internet werden. Das Medienarchiv sowie die Forschungs- und Dokumentationsstelle der Günter-Grass-Stiftung befinden sich in der International University Bremen (IUB).

Gegründet wurde die Stiftung im Oktober 2000 auf Initiative der Radio Bremen-Redakteure Harro Zimmermann und Jörg-Dieter Kogel. Zu den Stiftern gehören neben Privatpersonen die Stadt Bremen, Radio Bremen und der Göttinger Steidl-Verlag, der die Rechte an den Grass-Büchern hält. Im Jahr 2000 hieß es, für eine kontinuierliche Arbeit der Stiftung müsse das Stiftungskapital deutlich über den damals von Bremer Unternehmen und Privatpersonen zugesagten rund zwei Millionen Euro liegen. Geschäftsführerin der Stiftung ist seit Oktober 2002 Donate Fink, die vorher unter anderem bei der stadteigenen Kulturmanagement Bremen GmbH (k.m.b.) tätig war. kli