piwik no script img

Archiv-Artikel

Grundig verliert Grund

WIEN dpa ■ Die Lage für den insolventen Elektronikkonzern Grundig wird immer prekärer. Zweieinhalb Wochen nach der Muttergesellschaft in Nürnberg hat gestern auch Grundig Austria in Wien Insolvenz angemeldet. Die Grundig Austria GmbH und die Grundig Vertriebs-GmbH hätten Antrag auf Ausgleich beim Handelsgericht Wien gestellt, teilte der zuständige Kreditschutzverband von 1870 (KSV) mit. Das TV-Geräte-Werk von Grundig, das der Konzern erst vor zwei Jahren unter dem Protest der Gewerkschaften und hohen Kosten von Nürnberg nach Wien verlagert hatte, sei mit 54 Millionen Euro überschuldet. Betroffen sind 850 Mitarbeiter. Dem Traditionsunternehmen drohen nun Lieferengpässe. Für das Nürnberger Traditionsunternehmen zeichnet sich bislang keine Rettung ab. Es würden weiterhin Gespräche geführt, sagte der Firmensprecher Holm Kilbert gestern. Die Grundig AG hatte am 14. April Insolvenz angemeldet. Als Interessent für eine Übernahme gilt der türkische Beko-Konzern.