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Grüner Dissident findet neue HeimatOswald Metzger wird schwarz

Raus aus den Grünen, rein in die CDU: Metzger will in seiner Heimat Biberach als Abgeordneter kandidieren. Leicht wird das nicht. Denn in der Union gibt es Konkurrenz.

Gegangen und angekommen: Metzger geht zur Union. Bild: ap

Helmut Kohl hat ihn einst gelobt - nun will der Ex-Grüne Oswald Metzger CDU-Politiker werden. "Mein Antrag auf Mitgliedschaft ist heute bei der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Biberach eingegangen", teilte der 53-Jährige am Dienstag mit. In seiner Heimat will er für die CDU in den Bundestag einziehen.

Die Aufnahme in die CDU dürfte Formsache sein. Anders sieht es mit der Nominierung als Bundestagskandidat aus: Der Wahlkreis wird zwar frei, weil der bisherige Abgeordnete in den Ruhestand geht. Metzger wird sich aber gegen einige seiner neuen Parteifreunde durchsetzen müssen, die auch nach Berlin wollen. "Er muss ganz schön strampeln", sagte ein CDU-Politiker aus Baden-Württemberg.

Metzger erklärte, in der CDU hätten seine marktwirtschaftlichen Überzeugungen einen viel größeren Resonanzraum als je bei den Grünen. "Gegen den Zeitgeist der Volksbeglückungspolitik, den ein Oskar Lafontaine als Ikone der Linken verkörpert wie kein Zweiter, will ich in der CDU streiten", so Metzger.

Metzger war Ende vergangenen Jahres bei den Grünen ausgetreten. Er hatte 21 Jahre lang der Partei angehört, zuletzt saß er im baden-württembergischen Landtag. Vor dem Bruch mit den Grünen regte er sich über deren Sozialpolitik auf. Viele Grüne wiederum ärgerte seine Kritik an Hartz-IV-Empfängern.

Als haushaltspolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag sprach Metzger in den neunziger Jahren erstmals öffentlich über eine schwarz-grüne Koalition. Im Wahlkampf 1998 übernahm Helmut Kohl das Gedankenspiel und lobte in einem Interview neben Joschka Fischer auch Oswald Metzger: "Alle Achtung!"

In Biberach kandidierte Metzger 2005 vergeblich für ein Direktmandat. Immerhin kam er auf für einen Grünen ansehnliche 14 Prozent. Den Wahlkreis im katholischen Oberschwaben holte damals der CDU-Mann Franz Romer mit 52,4 Prozent. Romer, 66 Jahre alt, will nicht mehr antreten, wie sein Büro bestätigte.

Laut CDU-Kreisverband hat mit dem 39-jährigen Christoph Burandt bereits ein Bewerber seine Kandidatur angekündigt. Es gebe jedoch noch weitere Interessenten, sagte der Sprecher des Kreisvorstandes. Metzgers Konkurrent Burandt sagte auf Anfrage, er freue sich auf die demokratische Auseinandersetzung: "Das ist ein nachösterliches Ei, was uns der Herr Metzger da ins Nest gelegt hat."

In den vergangenen Monaten hatte sich Metzger sowohl bei der CDU als auch den Liberalen umgetan. Bei einer FDP-Veranstaltung in Sachsen-Anhalt hatte ihn die stellvertretende Parteichefin Cornelia Pieper umgarnt. Auch die saarländische FDP soll um ihn geworben haben. Dort hätte Metzger vermutlich einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste für die Bundestagswahl aushandeln können.

Dagegen erringt die CDU Baden-Württemberg gewöhnlich fast alle Parlamentssitze über ein Direktmandat. Metzger braucht somit die Nominierung in seiner Heimat. "Ich werde die kommenden Stürme mit Anstand überstehen", erklärte er.

Die Grünen reagierten kühl auf den Wechsel. "Reisende soll man nicht aufhalten", sagte Parteichefin Claudia Roth. Fraktionschefin Renate Künast ergänzte spöttelnd: "Nach Monaten des Mitfieberns und Zitterns bei der Brautschau weiß die Republik endlich Bescheid: Oswald Metzger hat sich entschieden!" So viel Aufmerksamkeit hätte Künast offenbar auch mal gerne.

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42 Kommentare

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  • A
    Alster

    Wer versteht das ganze Palaver um diesen Tohuwabohu-Menschen, Metzger? Er stellt einen

    Dampfplauderer vor, der sich offensichtlich in

    einer Rolle gefällt für die der Steuerzahler Geld

    ausgeben muss ohne selbst davon zu profitieren.

    Was würde eigentlich aus Deutschland, wenn es ihn

    nicht gäbe?

  • M
    Manfred

    Wen überrascht dieser Übertritt? Interessant war übrigens das "Streitgespräch" Beck - Metzger heute früh im Deutschlandradio. Eigentlich ist Oswald ja schwer beleidigt, weil die Grünen jemanden mit seinem Sachverstand nicht zur letzten Bundestagswahl nominiert haben. Na sowas aber auch, muß Oswald jetzt für seine Brötchen arbeiten.

  • K
    Karneval

    "Volksbeglückung", na, soweit kommts noch, dass hierzulande auf einmal das Glück des durchschnittlichen Individuums im Vordergrund steht! Nein, da hat der Martin schon recht, was hier zählt, ist harte Arbeit und Topleistung, damit wir irgendwann die Wahl zwischen 1000 Bluerayplayern im 24h-Supermarkt haben, zum Preis von 10 Euro, auf denen dann nach der Arbeit beim 50-Cent-Job zehn Trillionen Remakes und Kassenschlager geguckt werden, aber nicht so lange, denn morgen früh gehts gleich wieder los, und das alles immer so weiter bis zur kurzen kapitalgedeckten Rente mit 81! Es lebe Oswald Metzger, es lebe die INSM, vowärts ins Nirgendwo, was scheren uns ein paar tausend Jahre Philosophie und gesellschaftlicher Fortschritt! Ende der Geschichte, freie Marktwirtschaft, ole! Wenns nicht so traurig wär, könnte man weinen.

     

    Wo bleibt denn nun eigentlich das Grundeinkommen? Oder kollidierte es doch mit der protestantischen Arbeits-Ethik, und muss rasch wieder weggepackt werden, den nachhaltigen Hochleistungsmetzgers und -martins zuliebe? Achso.

  • DD
    Dieter Drabiniok

    Wie behauptete meine Großmutter: "In der Politik geht es zu wie im Schweinestall; die Schweine wechseln, die Tröge bleiben die Gleichen." Offensichtich geht es aber auch anders herum!

  • M
    Marc

    nein, von den grünen zur cdu ist nicht wie "von vegetarier zum schweinefleischesser", sondern wie von der pest zur cholera. die spießbürgerlichen grünen passen sehr gut zu den spießbürgerlichen cdulern - beides neoliberale parteien.

  • W
    wilko0070

    @neoliberalundspassdabei:

    Zumindest können die Personen, auf die ich mehr Wert als auf Oswald Metzger lege, in der Regel ihren eigenen Marktwert besser einschätzen und kritisieren beispielsweise Sozialhilfe-Empfänger nicht pauschal als Menschen, deren Lebenssinn oft darin bestehe, "Kohlenhydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen".

    Was könnte man mit Oswald Metzger anfangen, wenn es keinen bürokratischen Parteien-Parlamentarismus in Deutschland gäbe (beispielsweise in der "freien" Wirtschaft)? Vielleicht wäre er dann einer von denen, die er so voller Verachtung beschreibt?

  • N
    neoliberalundspassdabei

    @wilko:

    Sicher sind alle Politiker auf die sie mehr geben als auf Herrn Metzger erfolgreichere Akademiker und Wirtschaftsleute oder? Wenn sie schon so viel Wert auf sein gescheitertes Staatsexamen legen.

  • M
    Martin

    "Von den Grünen zur CDU ist wie...

    Vom Vegetarier zum Schweinefleischesser!"

     

    Stimmt, Rind schmeckt sowieso viel besser ;). Oder war das jetzt subtil-islamistisch gemeint?

     

    Wobei Metzger durchaus sinnbildlich für die Fragen der Zukunft steht: Die Systemfrage ist durch. Aus. Vorbei. Fertig. Sozialismus funktioniert nicht und die reine liberale Lehre verträgt der deutsche Michel nicht. Bleibt das, was man je nach Blickwinkel "Soziale Marktwirtschaft" (von links kommend), "Ordoliberalismus" (in liberaler Tradition) oder neutral "Dritter Weg" nennt. Mit Akzentverschiebung auf Volksbeglückung, wenn die Wirtschaft läuft oder Reform, wenn's wegen übermäßiger Volksbeglückung kriselt.

     

    Die eigentlich entscheidende Frage ist eine andere: Wie wird die Zeit nach dem Öl? "Nachhaltig steigende Lebensqualität" kann für die neue Merkel-CDU - zu Recht - zum Wahlkampfschlager werden, während Lafo-Beck noch das neoliberale Phantom im Nebel jagen.

  • KK
    Klaus Konold

    Oswald Metzger, zwar angejahrt, möchte es eben noch zu "ebbes brenga", wie der (Ober-)Schwabe sagt. Die CDU wäre bestimmt schon vor Jahren seine eigentliche politische Heimat gewesen, nur hätte sie früher bei so einem Überläufer wie M. abgewinkt.

  • FA
    Franz Anneser

    Nun, es gibt ja noch das Mega-Thema Ökologie. Und hierbei ist wirklich die Frage, wieviel davon Oswald mit in seine neue politische Heimat nehmen will und kann. Darüber lese und höre ich sehr wenig.

  • W
    wilko0070

    Wer ist eigentlich Oswald Metzger?

    Ein kleiner grüner Narzist, der zwar 6 Jahre Jura in Tübingen studierte, allerdings das Staatsexamen nicht schaffte, sich danach sagte: "Dann mache ich eben Politik!" und mit simplen stereotypen Darstellungen über Hartz-4-Empfänger kurzfristig Aufmerksamkeit in der Boulevard-Presse erheischte, allerdings dafür nicht einmal mehr auf die baden-württembergische Landesliste der Grünen aufgestellt wurde (nachdem es mit der Liste zum Bundestag schon 2002 nicht mehr geklappt hatte). Nun versucht er es eben bei der CDU, was soll er auch sonst Sinnvolles machen ohne Ausbildungsabschluss?

     

    Wie bezeichnet er sich selbst? Berufspolitiker! Und das, obwohl er weder einen Beruf noch einen Posten als Politiker hat :=) Ein Glück, dass diese Bezeichnung nicht geschützt ist!

    Als jetzige "Beschäftigung" einfach nur "Berater" des Arbeitgeber-Promotion-Vereins "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" zu sein, ist ja auf Dauer auch langweilig ...

     

    P. S. Über die Methoden des Vereins "INSM" informieren sich Unbedarfte am besten per Suchmaschine (Stichworte: gekaufte Marienhof-Drehbücher, "Medien-Partnerschaften", Nötigung von öffentlich-rechtlichen Redakteuren etc.)

  • A
    auchwichtig

    Gibt es in der deutschen Presse heute keine wichtigeren Themen, als der Karriereplanung eines oberschwäbischen Neoliberalen und Gernegroß solchen Raum zu geben? Wenn einer wie Metzger, dem es im Landtag von BaWü zu langweilig geworden ist, zum Pressetermin lädt, springen alle ... welcher Zauber ist es denn, der diesem Manne innewohnt ...?

  • K
    Karneval

    Ja, na, sowas aber auch. Überraschung! Und was für ein spannendes Konzept, das, "Marktwirtschaft", und Unterschichtenbashing, hat ja sonst auch niemand im Angebot. Und wie zeitgemäß. Und in Hamburg freut man sich derweil - jedenfalls in Blankenese und Rissen, nur im 25%-Grüne-Schanzenviertel werden die Gesichter nun länger und länger.

     

    Eigentlich könnten sie ja jetzt alle in die moderne CDU eintreten, der Seeheimer Kreis, der grüne rechte Realo-Flügel, der das Grundeinkommen abgesägt hat, etc. Diese paar subtilen Nuancen untereinander reissen doch niemanden mehr vom Hocker.

  • A
    alyeska

    Von den Grünen zur CDU ist wie...

    Vom Vegetarier zum Schweinefleischesser!

  • A
    Alster

    Wer versteht das ganze Palaver um diesen Tohuwabohu-Menschen, Metzger? Er stellt einen

    Dampfplauderer vor, der sich offensichtlich in

    einer Rolle gefällt für die der Steuerzahler Geld

    ausgeben muss ohne selbst davon zu profitieren.

    Was würde eigentlich aus Deutschland, wenn es ihn

    nicht gäbe?

  • M
    Manfred

    Wen überrascht dieser Übertritt? Interessant war übrigens das "Streitgespräch" Beck - Metzger heute früh im Deutschlandradio. Eigentlich ist Oswald ja schwer beleidigt, weil die Grünen jemanden mit seinem Sachverstand nicht zur letzten Bundestagswahl nominiert haben. Na sowas aber auch, muß Oswald jetzt für seine Brötchen arbeiten.

  • K
    Karneval

    "Volksbeglückung", na, soweit kommts noch, dass hierzulande auf einmal das Glück des durchschnittlichen Individuums im Vordergrund steht! Nein, da hat der Martin schon recht, was hier zählt, ist harte Arbeit und Topleistung, damit wir irgendwann die Wahl zwischen 1000 Bluerayplayern im 24h-Supermarkt haben, zum Preis von 10 Euro, auf denen dann nach der Arbeit beim 50-Cent-Job zehn Trillionen Remakes und Kassenschlager geguckt werden, aber nicht so lange, denn morgen früh gehts gleich wieder los, und das alles immer so weiter bis zur kurzen kapitalgedeckten Rente mit 81! Es lebe Oswald Metzger, es lebe die INSM, vowärts ins Nirgendwo, was scheren uns ein paar tausend Jahre Philosophie und gesellschaftlicher Fortschritt! Ende der Geschichte, freie Marktwirtschaft, ole! Wenns nicht so traurig wär, könnte man weinen.

     

    Wo bleibt denn nun eigentlich das Grundeinkommen? Oder kollidierte es doch mit der protestantischen Arbeits-Ethik, und muss rasch wieder weggepackt werden, den nachhaltigen Hochleistungsmetzgers und -martins zuliebe? Achso.

  • DD
    Dieter Drabiniok

    Wie behauptete meine Großmutter: "In der Politik geht es zu wie im Schweinestall; die Schweine wechseln, die Tröge bleiben die Gleichen." Offensichtich geht es aber auch anders herum!

  • M
    Marc

    nein, von den grünen zur cdu ist nicht wie "von vegetarier zum schweinefleischesser", sondern wie von der pest zur cholera. die spießbürgerlichen grünen passen sehr gut zu den spießbürgerlichen cdulern - beides neoliberale parteien.

  • W
    wilko0070

    @neoliberalundspassdabei:

    Zumindest können die Personen, auf die ich mehr Wert als auf Oswald Metzger lege, in der Regel ihren eigenen Marktwert besser einschätzen und kritisieren beispielsweise Sozialhilfe-Empfänger nicht pauschal als Menschen, deren Lebenssinn oft darin bestehe, "Kohlenhydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen".

    Was könnte man mit Oswald Metzger anfangen, wenn es keinen bürokratischen Parteien-Parlamentarismus in Deutschland gäbe (beispielsweise in der "freien" Wirtschaft)? Vielleicht wäre er dann einer von denen, die er so voller Verachtung beschreibt?

  • N
    neoliberalundspassdabei

    @wilko:

    Sicher sind alle Politiker auf die sie mehr geben als auf Herrn Metzger erfolgreichere Akademiker und Wirtschaftsleute oder? Wenn sie schon so viel Wert auf sein gescheitertes Staatsexamen legen.

  • M
    Martin

    "Von den Grünen zur CDU ist wie...

    Vom Vegetarier zum Schweinefleischesser!"

     

    Stimmt, Rind schmeckt sowieso viel besser ;). Oder war das jetzt subtil-islamistisch gemeint?

     

    Wobei Metzger durchaus sinnbildlich für die Fragen der Zukunft steht: Die Systemfrage ist durch. Aus. Vorbei. Fertig. Sozialismus funktioniert nicht und die reine liberale Lehre verträgt der deutsche Michel nicht. Bleibt das, was man je nach Blickwinkel "Soziale Marktwirtschaft" (von links kommend), "Ordoliberalismus" (in liberaler Tradition) oder neutral "Dritter Weg" nennt. Mit Akzentverschiebung auf Volksbeglückung, wenn die Wirtschaft läuft oder Reform, wenn's wegen übermäßiger Volksbeglückung kriselt.

     

    Die eigentlich entscheidende Frage ist eine andere: Wie wird die Zeit nach dem Öl? "Nachhaltig steigende Lebensqualität" kann für die neue Merkel-CDU - zu Recht - zum Wahlkampfschlager werden, während Lafo-Beck noch das neoliberale Phantom im Nebel jagen.

  • KK
    Klaus Konold

    Oswald Metzger, zwar angejahrt, möchte es eben noch zu "ebbes brenga", wie der (Ober-)Schwabe sagt. Die CDU wäre bestimmt schon vor Jahren seine eigentliche politische Heimat gewesen, nur hätte sie früher bei so einem Überläufer wie M. abgewinkt.

  • FA
    Franz Anneser

    Nun, es gibt ja noch das Mega-Thema Ökologie. Und hierbei ist wirklich die Frage, wieviel davon Oswald mit in seine neue politische Heimat nehmen will und kann. Darüber lese und höre ich sehr wenig.

  • W
    wilko0070

    Wer ist eigentlich Oswald Metzger?

    Ein kleiner grüner Narzist, der zwar 6 Jahre Jura in Tübingen studierte, allerdings das Staatsexamen nicht schaffte, sich danach sagte: "Dann mache ich eben Politik!" und mit simplen stereotypen Darstellungen über Hartz-4-Empfänger kurzfristig Aufmerksamkeit in der Boulevard-Presse erheischte, allerdings dafür nicht einmal mehr auf die baden-württembergische Landesliste der Grünen aufgestellt wurde (nachdem es mit der Liste zum Bundestag schon 2002 nicht mehr geklappt hatte). Nun versucht er es eben bei der CDU, was soll er auch sonst Sinnvolles machen ohne Ausbildungsabschluss?

     

    Wie bezeichnet er sich selbst? Berufspolitiker! Und das, obwohl er weder einen Beruf noch einen Posten als Politiker hat :=) Ein Glück, dass diese Bezeichnung nicht geschützt ist!

    Als jetzige "Beschäftigung" einfach nur "Berater" des Arbeitgeber-Promotion-Vereins "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" zu sein, ist ja auf Dauer auch langweilig ...

     

    P. S. Über die Methoden des Vereins "INSM" informieren sich Unbedarfte am besten per Suchmaschine (Stichworte: gekaufte Marienhof-Drehbücher, "Medien-Partnerschaften", Nötigung von öffentlich-rechtlichen Redakteuren etc.)

  • A
    auchwichtig

    Gibt es in der deutschen Presse heute keine wichtigeren Themen, als der Karriereplanung eines oberschwäbischen Neoliberalen und Gernegroß solchen Raum zu geben? Wenn einer wie Metzger, dem es im Landtag von BaWü zu langweilig geworden ist, zum Pressetermin lädt, springen alle ... welcher Zauber ist es denn, der diesem Manne innewohnt ...?

  • K
    Karneval

    Ja, na, sowas aber auch. Überraschung! Und was für ein spannendes Konzept, das, "Marktwirtschaft", und Unterschichtenbashing, hat ja sonst auch niemand im Angebot. Und wie zeitgemäß. Und in Hamburg freut man sich derweil - jedenfalls in Blankenese und Rissen, nur im 25%-Grüne-Schanzenviertel werden die Gesichter nun länger und länger.

     

    Eigentlich könnten sie ja jetzt alle in die moderne CDU eintreten, der Seeheimer Kreis, der grüne rechte Realo-Flügel, der das Grundeinkommen abgesägt hat, etc. Diese paar subtilen Nuancen untereinander reissen doch niemanden mehr vom Hocker.

  • A
    alyeska

    Von den Grünen zur CDU ist wie...

    Vom Vegetarier zum Schweinefleischesser!

  • A
    Alster

    Wer versteht das ganze Palaver um diesen Tohuwabohu-Menschen, Metzger? Er stellt einen

    Dampfplauderer vor, der sich offensichtlich in

    einer Rolle gefällt für die der Steuerzahler Geld

    ausgeben muss ohne selbst davon zu profitieren.

    Was würde eigentlich aus Deutschland, wenn es ihn

    nicht gäbe?

  • M
    Manfred

    Wen überrascht dieser Übertritt? Interessant war übrigens das "Streitgespräch" Beck - Metzger heute früh im Deutschlandradio. Eigentlich ist Oswald ja schwer beleidigt, weil die Grünen jemanden mit seinem Sachverstand nicht zur letzten Bundestagswahl nominiert haben. Na sowas aber auch, muß Oswald jetzt für seine Brötchen arbeiten.

  • K
    Karneval

    "Volksbeglückung", na, soweit kommts noch, dass hierzulande auf einmal das Glück des durchschnittlichen Individuums im Vordergrund steht! Nein, da hat der Martin schon recht, was hier zählt, ist harte Arbeit und Topleistung, damit wir irgendwann die Wahl zwischen 1000 Bluerayplayern im 24h-Supermarkt haben, zum Preis von 10 Euro, auf denen dann nach der Arbeit beim 50-Cent-Job zehn Trillionen Remakes und Kassenschlager geguckt werden, aber nicht so lange, denn morgen früh gehts gleich wieder los, und das alles immer so weiter bis zur kurzen kapitalgedeckten Rente mit 81! Es lebe Oswald Metzger, es lebe die INSM, vowärts ins Nirgendwo, was scheren uns ein paar tausend Jahre Philosophie und gesellschaftlicher Fortschritt! Ende der Geschichte, freie Marktwirtschaft, ole! Wenns nicht so traurig wär, könnte man weinen.

     

    Wo bleibt denn nun eigentlich das Grundeinkommen? Oder kollidierte es doch mit der protestantischen Arbeits-Ethik, und muss rasch wieder weggepackt werden, den nachhaltigen Hochleistungsmetzgers und -martins zuliebe? Achso.

  • DD
    Dieter Drabiniok

    Wie behauptete meine Großmutter: "In der Politik geht es zu wie im Schweinestall; die Schweine wechseln, die Tröge bleiben die Gleichen." Offensichtich geht es aber auch anders herum!

  • M
    Marc

    nein, von den grünen zur cdu ist nicht wie "von vegetarier zum schweinefleischesser", sondern wie von der pest zur cholera. die spießbürgerlichen grünen passen sehr gut zu den spießbürgerlichen cdulern - beides neoliberale parteien.

  • W
    wilko0070

    @neoliberalundspassdabei:

    Zumindest können die Personen, auf die ich mehr Wert als auf Oswald Metzger lege, in der Regel ihren eigenen Marktwert besser einschätzen und kritisieren beispielsweise Sozialhilfe-Empfänger nicht pauschal als Menschen, deren Lebenssinn oft darin bestehe, "Kohlenhydrate oder Alkohol in sich hineinzustopfen".

    Was könnte man mit Oswald Metzger anfangen, wenn es keinen bürokratischen Parteien-Parlamentarismus in Deutschland gäbe (beispielsweise in der "freien" Wirtschaft)? Vielleicht wäre er dann einer von denen, die er so voller Verachtung beschreibt?

  • N
    neoliberalundspassdabei

    @wilko:

    Sicher sind alle Politiker auf die sie mehr geben als auf Herrn Metzger erfolgreichere Akademiker und Wirtschaftsleute oder? Wenn sie schon so viel Wert auf sein gescheitertes Staatsexamen legen.

  • M
    Martin

    "Von den Grünen zur CDU ist wie...

    Vom Vegetarier zum Schweinefleischesser!"

     

    Stimmt, Rind schmeckt sowieso viel besser ;). Oder war das jetzt subtil-islamistisch gemeint?

     

    Wobei Metzger durchaus sinnbildlich für die Fragen der Zukunft steht: Die Systemfrage ist durch. Aus. Vorbei. Fertig. Sozialismus funktioniert nicht und die reine liberale Lehre verträgt der deutsche Michel nicht. Bleibt das, was man je nach Blickwinkel "Soziale Marktwirtschaft" (von links kommend), "Ordoliberalismus" (in liberaler Tradition) oder neutral "Dritter Weg" nennt. Mit Akzentverschiebung auf Volksbeglückung, wenn die Wirtschaft läuft oder Reform, wenn's wegen übermäßiger Volksbeglückung kriselt.

     

    Die eigentlich entscheidende Frage ist eine andere: Wie wird die Zeit nach dem Öl? "Nachhaltig steigende Lebensqualität" kann für die neue Merkel-CDU - zu Recht - zum Wahlkampfschlager werden, während Lafo-Beck noch das neoliberale Phantom im Nebel jagen.

  • KK
    Klaus Konold

    Oswald Metzger, zwar angejahrt, möchte es eben noch zu "ebbes brenga", wie der (Ober-)Schwabe sagt. Die CDU wäre bestimmt schon vor Jahren seine eigentliche politische Heimat gewesen, nur hätte sie früher bei so einem Überläufer wie M. abgewinkt.

  • FA
    Franz Anneser

    Nun, es gibt ja noch das Mega-Thema Ökologie. Und hierbei ist wirklich die Frage, wieviel davon Oswald mit in seine neue politische Heimat nehmen will und kann. Darüber lese und höre ich sehr wenig.

  • W
    wilko0070

    Wer ist eigentlich Oswald Metzger?

    Ein kleiner grüner Narzist, der zwar 6 Jahre Jura in Tübingen studierte, allerdings das Staatsexamen nicht schaffte, sich danach sagte: "Dann mache ich eben Politik!" und mit simplen stereotypen Darstellungen über Hartz-4-Empfänger kurzfristig Aufmerksamkeit in der Boulevard-Presse erheischte, allerdings dafür nicht einmal mehr auf die baden-württembergische Landesliste der Grünen aufgestellt wurde (nachdem es mit der Liste zum Bundestag schon 2002 nicht mehr geklappt hatte). Nun versucht er es eben bei der CDU, was soll er auch sonst Sinnvolles machen ohne Ausbildungsabschluss?

     

    Wie bezeichnet er sich selbst? Berufspolitiker! Und das, obwohl er weder einen Beruf noch einen Posten als Politiker hat :=) Ein Glück, dass diese Bezeichnung nicht geschützt ist!

    Als jetzige "Beschäftigung" einfach nur "Berater" des Arbeitgeber-Promotion-Vereins "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" zu sein, ist ja auf Dauer auch langweilig ...

     

    P. S. Über die Methoden des Vereins "INSM" informieren sich Unbedarfte am besten per Suchmaschine (Stichworte: gekaufte Marienhof-Drehbücher, "Medien-Partnerschaften", Nötigung von öffentlich-rechtlichen Redakteuren etc.)

  • A
    auchwichtig

    Gibt es in der deutschen Presse heute keine wichtigeren Themen, als der Karriereplanung eines oberschwäbischen Neoliberalen und Gernegroß solchen Raum zu geben? Wenn einer wie Metzger, dem es im Landtag von BaWü zu langweilig geworden ist, zum Pressetermin lädt, springen alle ... welcher Zauber ist es denn, der diesem Manne innewohnt ...?

  • K
    Karneval

    Ja, na, sowas aber auch. Überraschung! Und was für ein spannendes Konzept, das, "Marktwirtschaft", und Unterschichtenbashing, hat ja sonst auch niemand im Angebot. Und wie zeitgemäß. Und in Hamburg freut man sich derweil - jedenfalls in Blankenese und Rissen, nur im 25%-Grüne-Schanzenviertel werden die Gesichter nun länger und länger.

     

    Eigentlich könnten sie ja jetzt alle in die moderne CDU eintreten, der Seeheimer Kreis, der grüne rechte Realo-Flügel, der das Grundeinkommen abgesägt hat, etc. Diese paar subtilen Nuancen untereinander reissen doch niemanden mehr vom Hocker.

  • A
    alyeska

    Von den Grünen zur CDU ist wie...

    Vom Vegetarier zum Schweinefleischesser!