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■ Grüne und der HundekotZiemlich glitschig

Die Bündnisgrünen sind ein langweiliger Haufen geworden. Nur wenn es um Haufen anderer Art und anderer Wesen geht, nämlich um die glibberigen und gebirgsartigen Hinterlassenschaften notgedurfteter Vierbeiner, kommt flügelübergreifend von Aktivisten mit profillosen Birkenstocksandalen bis hin zu Trägern von Designer- Tretern Stimmung auf. Anlaß der Aufwallung: Da forderte eine Delegierte auf dem Parteitag am Wochenende eine programmatische Aussage zu den von Dackeln und Doggen haufenweise ausgelegten Tretminen. Der Kampf gegen den Kot, meinte das Mitglied, sei ein Thema, das die Bündnisgrünen „parteiübergreifend vermarkten“ könnten. Wenn auch für die Berliner Grünen die Streitereien über das Gewaltmonopol des Staates oder über kompromißvolles Mitregieren zur Vergangenheit zählen – auf dem Hundekot drohte den ehemaligen Splitterkommunisten, Hausbesetzern, Bürgerrechtlern und Konfessionellen ein Ausrutscher.

Wenn die Partei die Hundesteuer erhöhe, um mit der Beute aus dieser Art von Rentnerüberfall Blauhelm-Einsätze an der Kot- Front zu finanzieren, „füllt ihr die Tierheime“, drohte ein Vertreter aus dem Bereich „Mensch und Tier“. Eine Frau aus dem Bereich „Kinder und Jugend in Gründung“ widersprach lobbygerecht. Die grünen Tierschützer setzten sich dagegen für eine echte Grundsatzdebatte ein. Vierbeiner mögen für alte Leute ja wichtige Freunde sein, doch „Hunde können in der Stadt nicht artgerecht gehalten werden“. Kurz bevor sich die Bündnisgrünen die gefletschten Zähne in die Waden hauen wollten, wurde die Verschiebung der Debatte beantragt. Für Parteisprecherin Marie-Louise Dittmar war da aber schon klar: „Die Mehrheit ist für Hundescheiße.“ Dirk Wildt

Zur Programmdebatte siehe auch Seite 23

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